09.10.2016 14:52 Uhr

"Nimm Abschied!": De Mos schießt gegen Robben

Aad de Mos (re.) hat Arjen Robben einen Rücktritt nahegelegt
Aad de Mos (re.) hat Arjen Robben einen Rücktritt nahegelegt

Nach dem überzeugenden 4:1-Sieg gegen Weißrussland fiebern die Niederländer dem Topspiel gegen Frankreich entgegen. Einzig Arjen Robben sorgt für Missstimmung. Auch im Lager des Vize-Europameisters gibt es ein Sorgenkind.

Bondscoach Danny Blind fordert einen Sieg, die Zeitungen bejubeln den Aufschwung. Die niederländische Nationalmannschaft hat beim 4:1-Erfolg über Weißrussland neuen Mut getankt und fiebert dem Topspiel der Gruppe A in der WM-Qualifikation am Montag gegen Vize-Europameister Frankreich in Amsterdam entgegen.

"Wir wollen auch nach dem Spiel gegen Frankreich Tabellenführer sein", sagte Trainer Blind. Unter seiner Regie gab es in der jüngsten Vergangenheit viele Rückschläge, doch jetzt ist das Selbstvertrauen zurück. "Die Niederlande sind wieder voller Energie, Oranje nimmt Fahrt auf", schrieb das "NRC Handelsblad".

De Mos wettert gegen Robben

Auch der Ausfall von Kapitän Wesley Sneijder nach einer Verletzung am Oberschenkel kann die Stimmung nicht sonderlich trüben. Für den Routinier von Galatasaray Istanbul hat Blind bereits Tonny Vilhena von Feyenoord Rotterdam nachnominiert.

Im Tor erhält erneut Maarten Stekelenburg vom FC Everton den Vorzug vor Jeroen Zoet. "Er macht im Augenblick den besseren Eindruck", sagte Blind über Stekelenburg. WM-Torwart Jasper Cillessen vom FC Barcelona hatte sich am Samstag beim Training eine Fußgelenkverletzung zugezogen.

Neue Kritik hat sich indes an Bayern-Star Arjen Robben entzündet. Der Flügelspieler musste wegen einer Rippenprellung erneut absagen. Der frühere Bremer Bundesliga-Trainer Aad de Mos fuhr schwere Geschütze auf: "Danny Blind betet eine Woche lang, dass Robben gegen Weißrussland und Frankreich spielt. Doch da ist immer etwas mit dem Glasmann", wetterte de Mos und forderte den Bondscoach auf: "Nimm Abschied von Robben!"

Gameiro sticht Griezmann aus

Frankreich präsentierte sich vor dem Hit am Montag ebenfalls in Torlaune und ließ Bulgarien beim 4:1 in Paris keine Chance. Les Bleus, die zum Start der Qualifikation nur ein 0:0 in Weißrussland erzielt hatten, liegen mit vier Punkten nur wegen eines weniger erzielten Tores hinter den Niederländern.

Hoffnungsträger der Franzosen ist Kevin Gameiro. Der Angreifer von Bayern-Schreck Atletico Madrid erzielte beim Sieg gegen Bulgarien zwei Tore und zeigte an der Seite seines Klubkollegen Antoine Griezmann eine starke Vorstellung.

Pogba enttäuscht

Erneut Fragen wirft indes Paul Pogba auf. Der 105-Millionen-Mann von Manchester United konnte wieder nicht überzeugen. Trainer Didier Deschamps scheint ein wenig die Geduld zu verlieren, nachdem er dem Mittelfeldstar bereits bei der EURO einige Denkpausen gegönnt hatte.

Normalerweise kritisiert Deschamps seine Führungsspieler in der Öffentlichkeit nicht. Nach dem Bulgarien-Spiel wurde er in Bezug auf Pogba jedoch für seine Verhältnisse erstaunlich deutlich: "Er zeigt abwechselnd gute und schlechte Leistungen. Er kann und er muss es besser machen."