19.10.2016 13:47 Uhr

Boateng: "Konnte für zwei Tage nicht essen"

Jérôme Boateng nimmt seine Mitspieler in die Pflicht
Jérôme Boateng nimmt seine Mitspieler in die Pflicht

Vor dem Champions-League-Spiel gegen den PSV Eindhoven (ab 20:45 Uhr) hat Jérôme Boateng auf seine bisher schwerste Niederlage zurückgeblickt. Außerdem richtet der Bayern-Abwehrchef angesichts der letzten Ergebnisse einen deutlichen Appell an seine Mitspieler.

"Ich konnte zwei aufeinanderfolgende Tage danach nichts essen. Es hat so sehr geschmerzt", sagte Boateng "ESPN", angesprochen auf die tragische Champions-League-Final-Niederlage "Dahoam" vor viereinhalb Jahren gegen Chelsea.

Besonders das Gegentor zum 1:1 durch Didier Drogba in der 88. Minute lässt dem 26-Jährigen keine Ruhe: "Es war ein einfacher Trainingsmove. Jemand hat mich abseits des Balles geblockt und ich hatte keine Chance mehr, Drogba rechtzeitig zu erreichen. Es war allerdings nicht alleine meine Schuld. Wir hatten hinterher und vorher genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen."

"Wir können nicht zufrieden sein"

Mit Blick auf das kommende Champions-League-Spiel gegen Eindhoven will der 26-Jährige von einer momentanen Krise beim Rekordmeister jedoch nichts wissen. "Es ist nicht das Ende der Welt. Es ist keine Krise, aber in München haben wir einfach höhere Ansprüche. Wir erwarten einfach mehr von uns selbst. Wir können nicht damit zufrieden sein, drei Spiele infolge nicht gewonnen zu haben. Ich glaube alle - ich eingeschlossen - müssen härter arbeiten und mit der richtigen Aggression und Einstellung auf den Platz gehen", erklärt Boateng die aktuelle Situation.

Die Umstellung von Guardiolas hohem Presssing hin zu dem etwas weniger ballbesitzorientierten Fußball unter Carlo Ancelotti sei außerdem kein Grund für die enttäuschenden Resultate zuletzt: "Es ist absolut okay, etwas abwartender zu spielen. Aber du darfst niemals passiv spielen. Wenn es in den Zweikampf geht, musst du einfach scharf auf den Ball sein, auch wenn du etwas tiefer stehst."

Die Herausforderungen als Innenverteidiger hob der 67-fache Nationalspieler dabei besonders hervor: "Die Konzentration hoch zu halten, ist in einem Team wie Bayern besonders schwer, da wir sehr dominant agieren und so das Gefühl einer falschen Sicherheit entstehen kann. Du musst einfach schnell im Kopf sein. Es ist genau wie beim Auto fahren: Du musst ständig deine komplette Umwelt im Blick haben."