Österreichs Meister RB Salzburg steht vor dem Abschied aus der Europa-League. Die Mozartstädter verloren am Donnerstag das Heimspiel gegen OGC Nice durch einen Treffer von Alassane Plea in der 13. Minute mit 0:1 und warten damit nach drei Gruppenspielen weiterhin auf den ersten Punktgewinn.

Dabei boten die Salzburger gegen den französischen Tabellenführer eine durchaus ambitionierte Leistung. Am Ende aber brachten sich die "Bullen" aber wie schon so oft in dieser Europacup-Saison durch schwere individuelle Fehler um die Früchte ihrer Arbeit.

Diesmal passierte der folgenschwere Patzer in der 13. Minute. Andre Wisdom, einer von fünf Neuen in der Salzburger Startformation im Vergleich zum 2:2-Remis beim WAC am Samstag, brachte Paulo Miranda mit einem waghalsigen Pass in Bedrängnis. Der Brasilianer verlor den Ball an Nizza-Stürmer Plea, der durch die Beine von Salzburg-Keeper Alexander Walke zum Goldtor für die ohne den verletzten Stürmerstar Mario Balotelli angetretenen Gäste traf.

Danach bemühten sich die Salzburger vor nur 9.473 Zuschauern redlich um den Ausgleich, attackierten früh und kamen auch zu Chancen. Eine Freistoßflanke von Marc Rzatkowski übernahm Jonatan Soriano in der 16. Minute volley, Nizza-Goalie Yoan Cardinale konnte nur an die Stange lenken und den abspringenden Ball erwischte Fredrik Gulbrandsen nicht richtig.

14 Minuten später kam Stefan Lainer nach idealer Vorlage von Soriano im Strafraum frei zum Schuss, setzte das Leder aber deutlich am langen Eck vorbei. Von den Gästen aus Nizza, die von ihren zahlreich mitgereisten Anhängern lautstärker unterstützt wurden als die Heimischen, war in der Offensive mit Ausnahme eines Schupfers von Plea neben das Tor nach einem erneuten Miranda-Fehler (18.) praktisch nichts mehr zu sehen.

Auch nach der Pause blieben die Salzburger am Drücker. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff setzte Konrad Laimer seinen Kopfball nach Gulbrandsen-Hereingabe jedoch aus wenigen Meter am Gehäuse der Südfranzosen vorbei und in der 58. Minute hatte Cardinale bei einem Rzatkowski-Volley Probleme. Zudem verfehlten Weitschüsse von Josip Radošević (61.) und Valentino Lazaro (69.) knapp das Ziel.

Salzburg scheiterte an sich selbst

Bis zum Schluss war Salzburg die klar tonangebende Mannschaft, erspielte sich aber keine zwingenden Chancen mehr. Nizza verlegte sich nur noch auf das Verteidigen des Vorsprungs und hatte damit Erfolg - am Ende gab es so den ersten Europacup-Auswärtssieg im 18. Versuch zu bejubeln.

Während die Franzosen nun bei drei Punkten halten und sich damit seriöse Hoffnungen auf den Einzug ins Sechzehntelfinale machen dürfen, steht Salzburg in der nächsten Partie schon mit dem Rücken zur Wand. Am 3. November hilft den "Bullen", die noch keinen einzigen Zähler aufweisen, an der Cote d'Azur wohl nur ein Sieg - auf den die Truppe des in der Kritik stehenden Salzburg-Trainers Óscar García bereits seit fünf Pflichtspielen warten muss.

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apa/red