13.11.2016 14:51 Uhr

Lewandowski nach Knaller-Attacke geschont

Der Schock-Moment: Robert Lewandowski von einem Böller beworfen
Der Schock-Moment: Robert Lewandowski von einem Böller beworfen

Robert Lewandowski von Bayern München und Abwehrspieler Łukasz Piszczek von Borussia Dortmund kehren vorzeitig von der polnischen Nationalmannschaft zu ihren Klubs zurück. Nationaltrainer Adam Nawalka verzichtet im Länderspiel am Montag (20:45 Uhr) in Breslau gegen Slowenien auf das Bundesliga-Duo. Derweil hat sich Christoph Daum, Trainer der rumänischen Nationalmannschaft, für das Verhalten der Rumänen entschuldigt.

Ebenfalls freigestellt nach Studium der Belastungsdaten wurde Kamil Glik von AS Monaco. Dies teilte der polnische Verband am Sonntag mit.

Der FC Bayern und der BVB dürften die vorzeitige Heimkehr ihrer Spieler begrüßen. Am kommenden Samstag (18:30 Uhr) kommt es zum Schlagerspiel zwischen dem Vizemeister BVB und dem Tabellenführer FC Bayern im Dortmunder Signal Iduna Park.

Lewandowski: Doppelpack nach Knaller

Am Freitag war Lewandowski in Bukarest beim 3:0 in der WM-Qualifikation gegen Rumänien in der 56. Minute mit einem Knallkörper, der in unmittelbarer Nähe des Bayern-Torjägers explodierte, beworfen worden. Nach kurzer Behandlung konnte der Ex-Dortmunder allerdings weiterspielen und erzielte noch die Tore zum 2:0 und 3:0 für die polnische Auswahl.

"Ich habe zunächst nichts hören können, es wurde dann aber nach und nach besser", berichtete der Ex-Dortmunder. Nach dem Abpfiff war Lewandowski schon wieder bester Laune, feierte zusammen mit seinen Teamkollegen lautstark in der Kabine den Dreier in Bukarest gegen die Mannschaft von Christoph Daum.

"Für dich, Polen", schrieb Lewandowski bei Facebook. Einmal mehr war der Bundesliga-Profi der entscheidende Mann aufseiten der polnischen Auswahl. Den Böller-Schock hatte er also eindrucksvoll auf dem Rasen beantwortet.

Daum entschuldigt sich

Daum entschuldigte sich für die unschöne Szene, die sicherlich eine drakonische Strafe für Rumänien seitens der Kontroll- und Disziplinarkommission der UEFA nach sich ziehen wird. "Das sind Gruppierungen, die den Fußball für irgendwelche Aktivitäten nutzen wollen. Davon distanzieren wir uns", sagte Daum: "Wir kennen das Problem von vielen Ostblock-Staaten. Wir bemühen uns um den Dialog mit den Fan-Gruppierungen, aber das ist schwer, wenn man keine polizeiliche Unterstützung hat."

Auch auf den Rängen in Bukarest gab es Ausschreitungen. Die gegnerischen Fangruppe beschossen sich mit Leuchtraketen. Zwölf polnische Problemfans waren schon vor dem Spiel in Gewahrsam genommen worden, nachdem es Krawalle im Stadtzentrum und Auseinandersetzungen mit der Polizei außerhalb des Stadions gegeben hatte. 4.000 Beamte waren bei dem Hochsicherheitsspiel im Einsatz.

"Klar waren die Polen viel besser als wir, besonders was die physische Stärke betrifft. Es muss uns klar sein, dass wir um den zweiten Platz kämpfen. Wollt Ihr, dass ich zurücktrete? Nein, ich bin hier hingekommen, damit ich eine erfolgreiche rumänische Nationalmannschaft aufbaue", kommentierte Daum. Der bisherige Spitzenreiter Montenegro (7 Punkte) kassierte derweil beim vorher sieglosen Armenien nach 2:0-Pausenführung noch eine 2:3-Niederlage.