09.06.2017 13:52 Uhr

ÖFB rüstet sich für Showdown in Dublin

Österreich muss in Dublin gewinnen, um WM-Chance zu wahren
Österreich muss in Dublin gewinnen, um WM-Chance zu wahren

Für das österreichische Nationalteam steht am Sonntag (ab 18.00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Dublin viel auf dem Spiel. Mit einem Sieg gegen Irland wären die Österreicher in Qualifikations-Gruppe D wieder mitten im Rennen um die WM-Teilnahme. Bei einer Niederlage scheint der Zug nach Russland endgültig abgefahren - und selbst die Zukunft von Marcel Koller als ÖFB-Teamchef ungewiss.

Vier Punkte liegt das ÖFB-Team als Tabellenvierter bei Quali-Halbzeit hinter Spitzenreiter Serbien und Irland. Nur der Gruppensieger löst das WM-Ticket. Der Zweite darf, so er nicht der schlechteste aller neun Gruppen ist, zumindest ins Play-off. Kollers Vorgabe: "Es ist ein Spiel, das wir gewinnen wollen. Wenn wir das nicht tun, wollen wir zumindest einen Punkt mitnehmen."

Die Spekulationen um seine eigene Person hat der Schweizer in den vergangenen Tagen in den Hintergrund gestellt. ÖFB-Präsident Leo Windtner sprach im Hinblick auf die WM-Quali von einem "Endspiel". Zu einem "Gottesurteil über den Teamchef" wollte er die Begegnung aber nicht hochstilisiert wissen. Kollers Vertrag läuft bis Ende der Qualifikation.

Befreiungsschlag in Dublin

Mit welcher Formation der Befreiungsschlag in Irland gelingen soll, ist offen. Aufgrund des verfügbaren Personals erscheint eine Dreier-Abwehr wie zuletzt gegen Moldau (2:0) und im Test gegen Finnland (1:1) plausibel. Im Sturmzentrum dürfte nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Marc Janko Schalke-Angreifer Guido Burgstaller beginnen.

Neben Janko fehlen mit dem gesperrten Marko Arnautovic sowie den verletzten Alessandro Schöpf und Marcel Sabitzer zahlreiche weitere wichtige Offensivkräfte. David Alaba steht nach seinen jüngsten Knieproblemen aber zur Verfügung. Ob der Star von Bayern München auf der linken Außenbahn oder - wie in den vergangenen Jahren im Team üblich - im Zentrum aufgeboten wird, bleibt abzuwarten.

Auf Irland ist das ÖFB-Team nach der 0:1-Niederlage im November in Wien vorbereitet. "Wir dürfen von der Robustheit nicht überrascht sein", betonte Koller. "Wir müssen in den Zweikämpfen dagegenhalten, müssen aber unsere spielerische Qualität in den Vordergrund stellen." Im zentralen Mittelfeld sollen Kapitän Julian Baumgartlinger und Spielmacher Zlatko Junuzovic für die nötige Stabilität sorgen.

"Sind die bessere Mannschaft"

"Ich bin überzeugt, wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, dass wir die bessere Mannschaft sind", meinte Junuzovic einen Tag vor dem Abflug am Samstag. Zehn Tage hat sich das Team in Stegersbach und Wien vorbereitet. Die Intensität sei hoch gewesen. "Das Feuer ist da, jeder gibt Gas", sagte Junuzovic. "Fakt ist aber, dass das Leben kein Wunschkonzert ist."

Auch die Iren haben mit Kapitän Seamus Coleman, Mittelfeldmotor James McCarthy oder Stürmer Shane Long namhafte Ausfälle zu verkraften. An ihrer Spielweise wird das aber nichts ändern. Junuzovic will nicht nur körperlich dagegenhalten, sondern auch spielerische Linie ins Spiel bringen. "Wenn wir nur Bälle nach vor schießen und auf die Duelle gehen, wird es ein zerfahrenes Spiel."

Irland könnte bereits mit einem Remis gut leben. Die bisher in der Quali noch ungeschlagene Nummer 26 der FIFA-Weltrangliste darf im noch nicht ganz ausverkauften Aviva Stadium auf die Unterstützung von mehr als 45.000 Fans zählen. Das Wetter dürfte britisch werden. Für den Spieltag sind Höchstwerte um 17 Grad und leichter Regen angekündigt.

Mehr dazu:
>> Captain Coleman verletzter Einpeitscher

apa