03.07.2017 09:39 Uhr

DFB-Chef will "Abergläubige widerlegen"

DFB-Präsident Reinhard Grindel lässt den Confed-Cup-Fluch nicht gelten
DFB-Präsident Reinhard Grindel lässt den Confed-Cup-Fluch nicht gelten

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat nach dem überraschenden Gewinn des Confed Cup den WM-Titel 2018 als nächstes Ziel ausgegeben.

"Jetzt geht es darum, alle Abergläubigen zu widerlegen. Denn wir wollen wieder Weltmeister werden. Das ist die Zielrichtung", sagte Grindel nach dem 1:0-Erfolg im Finale der Mini-WM in St. Petersburg gegen Chile.

Noch nie hat ein Confed-Cup-Sieger im Jahr darauf den WM-Titel gewonnen. Der Boss des Deutschen Fußball-Bundes sieht aber beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Titelverteidigung bei der WM in Russland. Bundestrainer Joachim Löw habe "die große Chance, mit einer Mischung aus Erfahrung und junger Dynamik einen ganz starken Kader zusammenzustellen. Wir haben einen großen Pool, aus dem wir schöpfen können", sagte Grindel.

Grindel bleibt standhaft

Zudem bekräftigte Grindel seinen Vorschlag in Diskussion um mögliches Doping im russischen Fußball, die Kontrollen komplett in die Hand der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zu geben.

Auf die zuletzt geäußerte Kritik von FIFA-Chef Gianni Infantino daran reagierte der deutsche Fußball-Verbandschef nach dem Finalsieg beim Confederations Cup gegen Chile verwundert. "So nehme ich zur Kenntnis, dass das nicht gewollt ist, werde aber sicher hier und da nochmal einen Versuch starten", sagte FIFA-Council-Mitglied Grindel. "Ich finde, ein Signal der Unabhängigkeit und es Fachleuten zu überlassen, müsste im Interesse aller sein, damit nicht wieder neue Diskussionen aufkommen", sagte Grindel.

Während des WM-Testlaufs hatten Berichte der englischen Zeitung "Mail on Sunday" und der "ARD" über mögliche systematische Dopingvergehen im russischen Fußball für Aufsehen gesorgt. Russlands Vizeregierungschef Vitaly Mutko hatte daraufhin jedes Doping im Fußball generell abgestritten und auch die Existenz eines Vertuschungssystems in seinem Land dementiert.

Infantino hatte sich bei der Turnier-Abschlusspressekonferenz ungewöhnlich ironisch gegenüber seinem Kollegen Grindel geäußert. "Er hat jeden Tag eine neue Idee, und das ist großartig", sagte Infantino. Im Gegensatz zum FIFA-Präsidenten hatte Grindel auch kritische Themen zum Gastgeber Russland in den vergangenen Wochen nicht ausgespart.