Vor den anstehenden Test-Länderspielen der Nationalmannschaft steht Bundestrainer Hansi Flick unter Druck, ohne Erfolgserlebnisse gegen Japan und Frankreich könnten seine Tage im Amt gezählt sein. Eine Vereinslegende des FC Schalke 04 zweifelt an einem schnellen Umschwung - und übt Kritik an einem BVB-Profi.

Als Weltmeister von 1990 weiß Olaf Thon genau, wie es sich anfühlt, mit der Nationalelf an der Spitze zu stehen. In seiner Zeit beim DFB erlebte der heute 57-Jährige aber auch schwierige Phasen.

Eine solche durchlebt das Team von Bundestrainer Hansi Flick derzeit. Neun Monate vor dem Start der Europameisterschaft im eigenen Land sucht der Gastgeber verzweifelt nach Hoffnungsschimmern.

Nach den jüngsten Flop-Turnieren glaubt Thon allerdings nicht, dass das Ruder zeitnah wieder herumgerissen werden kann. "Leider hat sich die Mannschaft noch nicht weiterentwickelt", merkte die Vereinsikone des FC Schalke 04 im Gespräch mit RTL/ntv kritisch an.

Für die kommenden Tests sieht er schwarz: "Ich glaube, die nächsten beiden Spiele gegen Japan und Frankreich werden auch nicht positiv ausgehen. Das Bemühen wird sicherlich da sein, aber es gibt eine latente Unstimmigkeit."

Deutliche Kritik an BVB-Star Niklas Süle

Thon zufolge ist die angespannte Atmosphäre überall zu spüren: "Rudi Völler ist sehr gereizt, Hansi Flick ist sehr gereizt. Alle sind unzufrieden, die deutsche Bevölkerung auch."

Dass einige Spieler des Nationalteams zuletzt auch noch zum Gegenschlag ausholten und die Fans für den Absturz mitverantwortlich machten, schmeckte dem früheren Mittelfeldspieler gar nicht.

"Wenn man sich dann noch, so wie Niklas Süle und Kai Havertz, gegen die eigenen Leute aufmacht, ist das der schlechteste Weg", stellte Thon klar. Die beiden Profis sollten "nicht nur große Reden schwingen", sondern mit Leistung vorangehen.

Insgesamt fiel Thons Prognose alarmierend aus. "Ich bin im Moment nicht gut gestimmt, was die deutsche Mannschaft betrifft", gestand er.