09.09.2023 23:27 Uhr

Matthäus erwartet Flick-Aus - DFB-Spitze vermeidet Dementi

Laut Lothar Matthäus (r.) schwinden die Argumente für Hansi Flick
Laut Lothar Matthäus (r.) schwinden die Argumente für Hansi Flick

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht nach der 1:4 (1:2)-Blamage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan keine Zukunft für Hansi Flick als Bundestrainer. Der DFB-Coach hält an seinem Job aber weiter fest.

Lothar Matthäus geht davon aus, dass die DFB-Spitze bald die Reißleine ziehen und sich von Bundestrainer Hansi Flick trennen wird. "In den letzten Monaten standen beim DFB nicht mehr viele hinter Hansi. Ob man ihn jetzt noch halten kann, bezweifle ich", sagte der RTL-Experte.

"Irgendwo hat er das Vertrauen, das er sich erarbeitet hat, verloren", sagte Matthäus: "Er weiß, dass er nach Ergebnissen bewertet wird." An einer fehlenden Alternative dürfe eine solche Entscheidung nicht liegen, meinte der 62-Jährige: "Oft hat der DFB vielleicht keinen Plan B, aber es geht ja auch um die Stimmung im Land." 

DFB-Präsident Bernd Neuendorf wollte sich auf "SID"-Anfrage nicht zu Flick äußern. DFB-Direktor Rudi Völler vermied am RTL-Mikrofon ein Bekenntnis: "Ich würde vorschlagen, dass wir uns erst einmal sammeln." Völler bekannte: "Wir sind alle ein wenig unter Schock."

Hansi Flick: "Ich bin der richtige Trainer"

Hansi Flick selbst hielt an seinem Job derweil weiter fest. Auf Nachfrage, ob er davon ausgehe, auch weiterhin als Bundestrainer zu arbeiten, antwortete er bei RTL trotzig: "Ich glaube es, aber ich weiß, im Fußball ist sehr viel Dynamik drin. Von meiner Seite und auch vom Trainerteam aus: Wir versuchen das Team vorzubereiten. "Ich finde, wir machen das gut und ich bin der richtige Trainer."

Die DFB-Auswahl stehe immer unter "Druck", hob Flick vor: "Der darf uns aber nicht groß beeindrucken. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Japan ist mit der ersten Flanke zum Tor gekommen. Wir haben nicht das Selbstverständnis, das zu verarbeiten." 

Gegen Frankreich werde Flick die Mannschaft "gut vorbereiten. Die haben am Donnerstag schon gespielt und zwei Tage mehr Zeit sich zu erholen. Aber wir wollen gegen die Besten spielen. Wir legen alles rein und fighten als Mannschaft. Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt".

Unterstützung der Mannschaft hat Hansi Flick unterdessen noch. Sowohl Bayern-Profi Joshua Kimmich als auch Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen bekräftigten, dass die Niederlage nicht an der Arbeit des Bundestrainers lag.