13.02.2024 20:58 Uhr

Je größer der Druck, desto ruhiger der Tuchel

Thomas Tuchel gibt sich trotz Bayern-Krise tiefenentspannt
Thomas Tuchel gibt sich trotz Bayern-Krise tiefenentspannt

Thomas Tuchel zeigt der medialen Hysterie rund um den kriselnden FC Bayern die kalte Schulter. Mehr noch: Der Münchner Trainer fühlt sich laut eigener Aussage im Feuer der Kritik erst richtig wohl.

"Selbst wenn Bayern München verliert, geht die Sonne wieder auf", sagte der 50-Jährige vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Lazio Rom demonstrativ gelassen und  ergänzte süffisant: "Auch wenn man es nicht glauben mag."

Es sei nach dem 0:3-Debakel bei Bayer Leverkusen im Bundesliga-Gipfel "wichtig, nicht komplett in Schutt und Asche zu gehen", betonte Tuchel: "Wir sind sehr selbstkritisch, trotzdem dürfen wir uns erlauben, selbstbewusst zu spielen. Es gilt, wieder bereit zu sein und eine Reaktion zu zeigen."

Er selbst verspüre ob der zunehmenden Kritik an ihm und seinen taktischen Zügen "keinen wachsenden Druck", sagte Tuchel. "Der Druck ist ein großes Privileg. Es ist ein sportlicher Druck, das habe ich noch nie anders empfunden. Je stärker die Geräusche werden, desto wichtiger ist es, ruhig zu bleiben."

FC Bayern spielt "mit Rucksack"

Nach der Klatsche in Leverkusen sei er aus "Selbstschutz" seit 20:30 Uhr "offline". Dies könne er "nur empfehlen". Allerdings räumte Tuchel ein, dass seiner Mannschaft derzeit die Leichtigkeit fehle. "Es fühlt sich an, als würden wir mit einem Rucksack spielen oder einem unsichtbarem Gewicht", sagte er im luxuriösen Teamhotel Waldorf Astoria auf dem höchsten der sieben Hügel Roms.

Tuchel war nach dem Leverkusen-Spiel von vielen Experten für seine taktische Ausrichtung angegriffen worden. Der Trainer hatte gegen Xabi Alonsos Mannen eine 3-4-3-Formation auf den Rasen gestellt. In 90 Minuten erspielten sich die Münchner nicht eine nennenswerte Torchance. 

Beobachter kritisierten Tuchel außerdem dafür, die Alphatiere Thomas Müller und Joshua Kimmich im Topspiel zunächst auf der Bank gelassen zu haben.