2. Bundesliga 2016/2017 » 5. Spieltag » Liveticker: Dynamo Dresden - Erzgebirge Aue 0:3

Fazit:
Ernüchterung auf der einen, die pure Freude auf der anderen Seite! Der FC Erzgebirge Aue landet am fünften Spieltag die Überraschung des Wochenendes, gewinnt das Sachsenduell bei der SG Dynamo Dresden mit 3:0. Nach der Pausenführung fanden die Veilchen den deutlich besseren Einstieg in den zweiten Abschnitt. Belohnt wurden sie dafür mit einem Doppelschlag: Nach Skarlatidis' in die lange Ecke vollendete Kvesić-Flanke (53.) bestrafte Köpke Schwäbes bösen Aussetzer Augenblicke später mit dem dritten Treffer (54.). Dresden konnte in der finalen halben Stunde nicht einmal mehr den Ehrentreffer erzielen, kassiert eine heftige Pleite vor eigenem Publikum. Es ist die erste Liganiederlage der Schwarz-Gelben seit dem 23. Januar. Der Sprung auf Platz zwei ist damit verpasst. Am Mittwoch geht es für die Neuhaus-Truppe auf dem Betzenberg in Kaiserslautern nachlegen. Aue will den Schwung in das Heimspiel gegen Bielefeld tragen. Einen schönen Sonntag noch!

Handle beinahe noch mit dem vierten Gästetor! Der Joker taucht auf der rechten Strafraumseite frei vor Schwäbe auf, peilt die flache linke Ecke an. Der Dresdner Keeper kann den wuchtigen Schuss parieren; Ballas klärt schließlich.

Dresden will den Ehrentreffer, doch die hohen Anspiele in den Sechzehner bringen die Auer Innenverteidiger Breitkreuz und Riedel nicht wirklich ins Schwitzen. Es wäre das erste torlose Saisonspiel der Dresdner.

Eine Viertelstunde vor dem Ende vermittelt die SGD nicht den Eindruck, die lange Serie von ungeschlagenen Partien doch noch aufrechterhalten zu können. Aue hat sich defensiv wieder gefestigt und ist auf dem besten Weg zum zweiten Saisonsieg.

Nach Neuhaus' Doppelwechsel infolge der Treffer zwei und drei nimmt nun auch Dotchev einen ersten Tausch vor. Der Schütze des 0:2 Skarlatidis verabschiedet sich in den vorzeitigen Feierabend. Sein Ersatz für die Schlussphase ist die etwas defensivere Lösung Samson.

Aue agiert defensiv fahrlässig, lässt vor allem bei hohen Bällen der Hausherren die nötige Abstimmung vermissen. Dynamo hat hier durchaus Chancen, mit dem Tor zum 1:3 noch mal Spannung aufkommen zu lassen.

Können die Schwarz-Gelben die enttäuschten Heimfans noch besänftigen? Besteht die Gefahr, ins offene Messer zu laufen? Stefaniak flankt einen Eckstoß von der linken Fahne vor den Kasten. Hauptmann kommt vollkommen frei zum Kopfball, nickt diesen aus fünf Metern knapp über den Kasten von Männel.

Tooor für Erzgebirge Aue, 0:3 durch Pascal Köpke
Aue bestraft die Auflösungserscheinungen in der Dresdner Abwehr eiskalt! Köpke fängt einen ungenauen Pass von Keeper Schwäbe ab, hat dann vollkommen freie Bahn und schiebt aus gut 13 Metern in die flache rechte Ecke ein.

Aue hat erst einmal Feldvorteile und muss zunächst nicht um die knappe Führung bangen. Dresden kommt derzeit im Mittelfeld oft einen Schritt zu spät und schafft es kaum in die gegnerische Hälfte. Es ist ruhig geworden auf den Rängen.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff im DDV-Stadion! In der ersten Viertelstunde deutete vieles darauf hin, dass Dresden seine Siegesserie recht locker auf drei Partien würde ausbauen können. Aue hat sein Spiel gegen den Ball im Laufe der ersten Halbzeit jedoch auf eine höhere Stufe gehoben und strahlt in der Offensive durchaus Gefahr aus. Kann die SGD den Rückstand noch drehen und auf Rang zwei vorrücken?

Halbzeitfazit:
Das Sachsenduell zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue hat Überraschungspotential: Zur Pause liegen die schwach gestarteten Veilchen bei den ungeschlagenen Schwarz-Gelben mit 1:0 vorne. Der Beginn gehört zweifellos den Hausherren, die sofort an einem frühen Führungstreffer schnupperten und die Gästeabwehr ordentlich durcheinander wirbelten. Die Dotchev-Truppe stabilisierte sich nach einer Viertelstunde und spielte sich plötzlich drei gute Abschlüsse heraus. Nach einer guten halben Stunde gelang dem Außenseiter dann durch Kaufmanns Schuss mit der rechten Pieke der Führungstreffer. Aue hat sich zum erwartet unangenehmen Widersacher für die SGD entwickelt, die sich nach dem Seitenwechsel vor allem in Sachen Passgenauigkeit wird steigern müssen, um eine Niederlage zu vermeiden. Bis gleich!

Die Neuhaus-Truppe gelangt immer wieder in das letzte Felddrittel, doch die Wege in den Sechzehner sind einfach nicht mehr so offen wie in der ersten Viertelstunde. Testroet wird immer wieder hohen Anspielen gesucht. Aues Innenverteidiger Breitkreuz und Riedel sind allerdings wachsam.

In dieser Phase ist die Gästeführung unerwartet, nach der starken Phase der Veilchen vor gut 15 Minuten aber nicht völlig unverdient. Dresden will mit dem schnellen Ausgleich antworten, erhöht die Schlagzahl in der gegnerischen Hälfte. Es ist jetzt ein klasse Sachsenduell!

Tooor für Erzgebirge Aue, 0:1 durch Fabio Kaufmann
Kaufmann lässt den Gästeblock beben! Der durch Rizzutos Verletzung in die Startelf gerutschte Rechtsverteidiger zieht nach einer kurz ausgeführten Ecke vom rechten Strafraumeck in die Mitte und probiert es einfach mal mit einem Rechtsschuss. Der abgefälschte Ball erwischt Schwäbe auf dem falschen Fuß und schlägt zentral im Netz ein.

Testroet steht mal wieder im Mittelpunkt! Dresdens Mann mit der 37 auf dem Rücken wird vom passstarken Lambertz auf halbrechts in die Gasse geschickt. Im Strafraum angekommen, tritt Testroet auf den Ball, verzieht dann bei seinem Linksschuss völlig. Weit an der langen Ecke vorbei.

Aue hat in den letzten Minuten ein klares Übergewicht. Nicht nur an guten Chancen, sondern auch in Sachen Ballbesitz. Dresden erlaubt sich nach gutem Beginn eine Auszeit und macht defensiv nicht den besten Eindruck.

Soukou mit der nächsten Chance für den Außenseiter! Nach Hertners Flanke von der linken Außenbahn legt Fabian Müller unfreiwillig für den gebürtigen Bochumer ab. Dessen Volleyschuss aus gut 14 Metern ist für die halbrechte Ecke bestimmt. Schwäbe lässt ach vorne abprallen; der nachsetzende Kvesić steht daraufhin im Abseits.

Infolge eines langen Balles legt Testroet für Hartmann ab. Der Kapitän geht vom linken Sechzehnereck volles Risiko und zieht direkt ab. Männel sichert die Kugel in der kurzen Ecke im Nachfassen.

Aues Arbeit gegen den Ball ist ausbaufähig. Dresden bringt nicht einmal ein besonders hohes Tempo auf die Wiese, taucht aber fast in jeder Szene im Gästesechzehner auf. Wenn die Veilchen das Leder in den eigenen Reihen habe, wissen sie durchaus zu gefallen.

Die Dotchev-Truppe holt sich mit einer längeren Ballbesitzphase Sicherheit und verzeichnet erste Vorstöße. Eine halbhohe Hereingabe vom aufgerückten Rechtsverteidiger findet den Weg zu Kvesić, dem das Leder unweit des Elfmeterpunkts nach der Annahme allerdings abgenommen werden kann.

Pavel Dotchev vertraut zwei neuen Kräften. Anstelle des verletzten Calogero Rizzuto (Außenbahndriss im rechten Sprunggelenk) und Louis Samson (Bank) starten Fabio Kaufmann und Christian Tiffert, der nach seiner Gelb-Roten Karte in Fürth wieder zur Verfügung steht.

Uwe Neuhaus sieht keine Veranlassung, personelle Änderungen in seiner Startelf vorzunehmen. Er setzt unter anderem auf den frischgebackenen U21-Nationalspieler Marvin Stefaniak, dessen Wechsel zum VfL Wolfsburg unter der Woche bekannt wurde. Er wird Dynamo im kommenden Sommer verlassen, macht von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch.

Lässt Dynamo seine Anhänger weiterhin träumen und rückt mit dem dritten Sieg in Serie auf Tabellenplatz zwei vor oder zeigen sich die Veilchen nach den jüngsten Niederlagen gefestigt und bestehen die Feuertaufe in der Landeshauptstadt? Bald geht's los vor ausverkauftem Haus!

"Im Fußball gibt es immer Phasen, in denen man gut spielt, aber unglücklich verliert. Mir wäre lieber, schlecht spielen und verlieren. Dann weiß ich, was ich als Trainer zu tun habe. Aber jetzt? Ich will die Situation nicht schönreden, aber was soll ich der Mannschaft vorwerfen? Ich weiß es wirklich nicht", beschreibt der Gästetrainer seine Ratlosigkeit hinsichtlich der bisherigen Ergebnisse.

Für Aue hat die Saison etwas schleppender begonnen: Drei Niederlagen und ein Sieg stehen zu Buche. Außerdem hatte man im DFB-Pokal gegen Ingolstadt nach Elfmeterschießen das Nachsehen. Von Anfang arbeiten die Lila-Weißen im Tabellenkeller gegen den Abstieg, kassierten die beiden jüngsten Pleiten aber auch gegen ambitionierte Klubs: Dem 2:3 in Fürth folgte ein 0:2 vor heimischer Kulisse gegen Spitzenreiter Braunschweig. Mit Dresden, Bielefeld (Mittwoch) und Karlsruhe (Samstag) hat man in der englischen Woche lösbarere Aufgaben vor der Brust.

Die acht Punkte, die die Schwarz-Gelben schon auf ihrem Konto haben, sind umso beachtlicher, wenn man sich die vier Gegner anschaut. So wurden Unentschieden gegen Nürnberg (1:1) und bei Union Berlin (2:2) geholt; die beiden jüngsten gegentorlosen Siege gelangen gegen St. Pauli (1:0) und in Hannover (2:0). Besteht man in der englischen Woche auch gegen Aue, in Kaiserslautern (Mittwoch) und gegen Würzburg (Sonntag), könnte man sich erst einmal oben festsetzen und wichtige Punkte für härtere Zeiten sammeln.

Schwarz-Gelbe und Lila-Weiße stehen sich an diesem Septembersonntag schon zum dritten Mal im Jahr 2016 gegenüber. An Ostern entschieden die Veilchen das Halbfinale des Sachsenpokals überraschend deutlich mit 3:0 für sich; vier Wochen später verpassten sie am drittletzten Spieltag der vergangenen Saison in der 3. Liga noch den vorzeitigen Aufstieg und machten die SG mit einem 1:1-Auswärtsremis zum Meister. Anfang Mai stand dann endgültig fest, dass Dresden und Aue im Doppelpack in die 2. Bundesliga zurückkehren würden.