EM 2012 in Polen/Ukraine » Gruppe A » Liveticker: Griechenland - Russland 1:0

Fazit:
Damit hatte vorher wohl kaum jemand gerechnet, wenn er nicht gerade Grieche ist: Griechenland schlägt Russland und zieht damit ins Viertelfinale ein, wenngleich die Leistung der Südeuropäer alles andere als ansprechend war. Viel mehr könnte man auch das Wort "bieder" als Beschreibung verwenden, da Santos' Mannen sich über weite Strecken des Spiels zurückzogen und dann einmal einen kleinen Fehler von Zhirkov ausnutzten. Die Russen waren zwar fast über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft, waren im Abschluss dann aber meist zu harmlos oder scheiterten an der griechischen Defensive. Somit ist es zwar ein etwas unverdienter Sieg für die Griechen, doch die Sbornaja hat es sich auch selbst zuzuschreiben.

Dzagoev kommt nochmal frei vor dem Sechzehner an den Ball, doch sein Schuss aus ca. 17 Metern halbrechter Position geht ganz weit drüber.

Gelbe Karte für Pavel Pogrebnyak (Russland)
Pogrebnyak nimmt einen hohen Ball im Sechzehner mit dem Arm an und schießt dann gefährlich aufs Tor. Sein Schussversuch ist gut, für das Handspiel sieht er allerdings folgerichtig den Gelben Karton.

Denisov flankt in den Strafraum und der abgefälschte Ball springt gefährlich vor dem Tor auf, doch Sifakis ist völlig souverän und hat die Kugel. Währenddessen werden vier Minuten Nachspielzeit angezeigt.

Russland rennt nochmal an und versucht es immer wieder, sowohl durch die Mitte, als auch über außen, aber jedes Mal steht entweder ein Grieche im Weg oder der Angriff wird durch ein ungenaues Zuspiel zunichte gemacht.

Katsouranis liegt nun nach einem harmlosen Zweikampf ohne wirkliche Berührung auf dem Boden und will sich behandeln lassen. Dass seine einzige Motivation aber das Zeitspiel ist, ist absolut offensichtlich, dementsprechend erntet er laute Pfiffe vom Publikum.

Die Ecke bleibt aber relativ ungefährlich, Pavlyuchenko versucht es nach Vorlage von Dzagoev halblinks im Strafraum, doch sein Schuss aus der Drehung geht weit drüber.

Es kommt der nächste Stürmer für einen Abwehrspieler, Izmailov von Sporting Lissabon solls nun richten.

Das Team von Advocaat zeigt zuweilen schon flüssige Kombinationen auf engstem Raum, meist ist dann aber irgendwann im Strafraum Endstation, wie auch diesmal für Arshavin.

Nun kann die Sbornaja sich mal in den Sechzehner kombinieren, Anyukovs Versuch halbrechts aus kurzer Distanz wird aber Papadopoulos geblockt.

Die Russen bekommen nun zwei Ecken nacheinander, jeweils von Arshavin ausgeführt. Beim zweiten Versuch landet der Ball über Umwege bei Denisov, der aus ca. 22 Metern hart und flach abzieht und Sifakis damit zu einer guten Parade zwingt.

Advocaat versucht nun nochmal alles und bringt mit dem ehemaligen Stuttgarter einen weiteren Stürmer aufs Feld.

Gelbe Karte für Yuriy Zhirkov (Russland)
Der Unglücksrabe bringt Salpingidis vor dem eigenen Sechzehner zu Fall und ermöglicht dem Gegner damit eine klasse Freistoßposition.

Santos bringt nun den nächsten Verteidiger für einen Offensivakteur, möglicherweise gelingt es den Hellenen auf diese Weise tatsächlich, hier Beton anzurühren und den Kasten sauber zu halten?

Anyukov bringt auf der eigenen rechten Seite Karagounis zu Fall und so gibt es Freistoß für Griechenland.

Gelbe Karte für Giorgios Karagounis (Griechenland)
Karagounis zieht zentral mit der Kugel in den Sechzehner, streift dabei noch Berezutskiy und fällt. Der Routinier fordert Elfmeter, stattdessen zeigt ihm Eriksson aber Gelb wegen einer Schwalbe. Die Zeitlupe zeigt, dass Berezutskiy Katsouranis mit dem Knie trifft. Die Gelbe Karte ist eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters, ein Elfmeter wäre durchaus berechtigt gewesen.

Gekas sichert einen langen Ball an den Strafraum und legt zurück nach rechts zu Salpingidis, der auf nachrückende Mitspieler wartet. Schließlich kann sich Torosidis auf links durchsetzen und parallel zur Torauslinie nach innen ziehen, sein Pass auf Gekas in der Mitte wird dann aber von Anyukov zur Ecke geklärt. Dabei wäre Samaras im Rückraum eine mindestens genau so gute Option gewesen.

Der Ball kommt ins Sturmzentrum zu Pavlyuchenko, der dort das Spielgerät behaupten kann. Sein Schussversuch am Sechzehner geht dann aber klar übers Tor.

Russland rennt nun immer wieder an, aber dass die Griechen ein 1:0 gut verteidigen können, weiß man schon seit ihrem EM-Sieg 2004.

Samaras ist noch der auffälligste Spieler der Griechen, diesmal setzt er sich im Mittelfeld nicht nur gegen Berezutskiy durch, sondern hat dann auch noch viel Platz in der Mitte und zieht aus ca. 20 Metern ab, doch der Schuss geht klar links vorbei.

Russland kontrolliert gleich wieder den Ball, kann das aber bisher noch nicht in einen gefährlichen Angriff ummünzen.

So etwas ist man von den Russen gar nicht gewohnt. Nach einem einfachen Flügelwechsel müsste Zhirkov den Ball eigentlich haben, das Zuspiel tropft ihm aber vom Fuß ins linke Seitenaus.

Die Sbornaja bekommt nun nochmal einen Eckball von rechts, erneut wird dieser kurz ausgeführt, doch die Griechen können zur nächsten Ecke klären.

Torosidis bekommt den Ball auf rechts, muss dann aber ein paar Schritte zurückgehen, da der Flügel gut zugedeckt ist von den Russen. Schließlich flankt er dann mit links hinein und das Leder senkt sich aufs lange Eck, doch Malafeev hat aufgepasst und fängt das Runde vor der Torlinie.

Glushakov kommt rechts am Sechzehner zum Schuss und Sokratis kann gerade noch zur Ecke abfälschen, die Griechen stehen jetzt immer mehr unter Druck.

Ignashevich langweilt sich offenbar im Abwehrzentrum und geht mit dem Ball nach vorne. Da er weiterhin nicht angegriffen wird, zieht der St. Petersburger aus ca. 25 Metern schließlich ab, rutscht dabei aber aus und so trudelt die Kugel links am Tor vorbei.

Momentan ist das hier keine gute Darbietung, dem Spiel täte mal ein Tor gut.

Denisov kommt über rechts und will nach innen spielen, doch Samaras hat den Braten gerochen und fängt das Zuspiel ab. Im Vorwärtsgang wird der Grieche dann aber vom Russen eingeholt und gefoult, es gibt Freistoß für die Hellenen aus der eigenen Hälfte.

Russland legt nun doch einen Zahn zu, die Sbornaja kommt über rechts mit Shirokov, der halbhoch in die Mitte passt, wo Kyriakos Papadopoulos von Schalke 04 gerade noch vor Arshavin dran kommt und klären kann.

Doch auch diese Ecke bringt nichts ein. Bisher zeigen sich beide Teams sehr ineffektiv in der Nutzung von Standardsituationen.

Die Russen kontrollieren momentan die Partie, es findet alles in der griechischen Hälfte statt. Was dem russischen Spiel noch fehlt, ist mehr Zug zum Tor.

Die Griechen haben offenbar Probleme, den wieselflinken und ballsicheren Angreifern der Sbornaja das Leder steitig zu machen. Immer wieder können sich die Roten durchsetzen und den Ballbesitz halten.

Die Russen zeigen hier zwar die besseren Spielanlagen, doch die Griechen können immer wieder kontern und bleiben so gefährlich.

Das könnte das 1:0 sein! Zhirkov setzt sich schön auf links durch und zieht in den Sechzehner und muss an der Grundlinie nur noch zu Kerzhakov zurücklegen, doch Katsouranis wirft sich in den Ball und klärt zur Ecke.

Samaras verliert zwar links gegen Berezutskiy die Kugel, holt aber immerhin einen Eckball heraus.

Nach einem überraschend starken Beginn der Griechen übernehmen die Russen nun immer mehr das Kommando. Sie nähern sich dem gegnerischen Tor und versuchen immer wieder, ihr gefährliches Kombinationsspiel aufzuziehen.

Es gibt nun Freistoß aus ca. 30 Metern halbrechter Position für Russland nach einem Foul von Tzavellas an Arshavin.

Die nächste Ecke von links kommt in den Strafraum, wo Gekas aber nicht an den Ball kommt, sondern sein Gegenspieler ihn herausköpfen will. Torosidis kommt dann zum Nachschuss, doch da stehen zu viele Russen im Weg.

Die Griechen erarbeiten sich die nächste Ecke, die erneut von Karagounis ausgeführt wird, aber diesmal von rechts.

Nach der ersten Ecke für die Griechen durch Karagounis versucht es Salpingidis mit einem langen Ball aus dem linken Halbfeld, Gekas kommt zwar noch im Sechzehner dran, kann die Kugel aber nicht mehr gezielt aufs Tor bringen. Das Spielgerät rollt links am Tor vorbei.

Die Russen erobern kurz nach dem Anstoß der Griechen den Ball und halten ihn in den eigenen Reihen, das sieht gut aus.

Geleitet wird das heutige Spiel vom schwedischen Team um Referee Jonas Eriksson und seinen beiden Assistenten Stefan Wittberg und Mathias Klasenius, welches bereits die Partie zwischen der Niederlande und Deutschland gepfiffen hatte.

Verzichten muss der niederländische Trainer allerdings auf den bisher einmal als Einwechselspieler eingesetzten Aleksandr Kokorin, der nach einer im Training am Donnerstag erlittenen Oberschenkelverletzung die EM abschreiben muss.

Auch heute sind die Russen natürlich klarer Favorit, auch wenn sie nach der glänzenden Vorstellung im Auftaktmatch gegen Tschechien gegen die polnischen Nachbarn nicht mehr ganz so überzeugen konnten. Dennoch wird von den bisher stark aufgetretenen Spielern um Arshavin und Dzagoev erwartet, dass sie auch heute wieder in der Offensive für Wirbel sorgen.

Für die Griechen sieht es hingegen sehr eng aus. Nach einem Punkt aus zwei Spielen stehen Trainer Fernando Santos und seine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand und könnten ihre letzte Chance aufs Weiterkommen nur mit einem Sieg mit mindestens drei Toren Abstand wahren. Hinzu kommen müsste allerdings noch ein Unentschieden in der parallel laufenden Partie, sonst droht die nächste "EURO-Krise" bei den arg gebeutelten Hellenen.

Für euch wird heute Azad Derakhshani vom Geschehen berichten.