Europa League 2012/2013 » Finale » Liveticker: SL Benfica - Chelsea FC 1:2

Fazit:
Unbändige Freude beim EL-Sieger 2013 Chelsea FC, Tränen bei den Akteuren von Benfica Lissabon! Dramatischer kann ein Endspiel nicht zu Ende gehen. Durch einen Treffer in der dritten Minte der Nachspielzeit entscheiden die Blues die Partie in Amsterdam für sich, gewinnen mit 2:1 gegen die Benfiquistas. Eine Stunde lang spielten die Portugiesen die Briten mehr oder weniger an die Wand, lediglich das Strafraumspiel war mangelhaft. Chelsea nutzte seine erste Chance nach dem Seitenwechsel zur überraschenden Führung, die Benfica kurze Zeit später ausgleichen konnte. Als sich alle Zuschauer und wohl auch die meisten Spieler bereits auf eine Verlängerung eingestellt hatten, sorgte Ivanović mit seinem Kopfballtreffer für großen Jubel im Lager der blauen Anhänger.

Chelsea gewinnt nach einer ansonsten durchschnittlichen Saison doch noch einen Trostpreis und ist für zehn Tage sowohl amtierender Sieger der Europa League als auch der Königsklasse. Lissabon hingegen verliert keine 100 Stunden nach dem Meistertitel das nächste Endspiel in allerletzter Sekunde. So bitter kann Fußball sein! Einen schönen Abend noch!

Das gibt es doch nicht! Cardozo hat nach einem hohen Ball noch einmal die Chance, aber letztlich kann Cahill noch klären. Wahnsinn und dann ist Schluss in Amsterdam!

Viel scheint in der Extrazeit nicht mehr zu passieren. 60 Sekunden bleiben, um den Pott jetzt noch schnell zu holen.

Die letzte reguläre Minute ist angebrochen, die Verlängerung ist nur noch durch einen lucky punch abzuwenden!

Matić mit einer Kopfballbogenlampe infolge einer Freistoßflanke. Čech schraubt sich hoch und pflückt die Kirsche sicher aus der Luft.

Starkes Solo von Ramires, aber Luisão ist der Fels in der Brandung! Auf halbrechts kann den Brasilianer auf seinem Weg in Richtung Artur zunächst niemand aufhalten. Als er für Torres ablegen will, kann Luisão den Ball so gerade eben noch erobern.

Cardozo fast mit dem Traumtor! Der eingewechselte Lima kann die Kugel gegen Luiz behaupten und legt für seinen Kollegen ab. Der probiert den Dropkick aus 20 Metern, den Čech mit den Fingerspitzen aus dem Winkel fischen kann. Was für eine Parade!

Konter der Briten, aber Torres' "Pass" auf Mata hat diesen Namen nicht verdient. Er spielt genau in den Rücken seines Landsmanns und so ist die Möglichkeit dahin.

Die Verlängerung naht und spätestens dann wird es auch eine Frage der Kondition, wer den silbernen Pokal mit nach Hause nehmen darf. Chelsea darf sogar noch drei Mal wechseln, bei Benfica steht nun schon der finale Tausch an.

In dieser Phase sind die Mannschaft eher auf Fehlervermeidung aus. Gerade bei den Portugiesen, die vorher durchgehend auf Offensive aus waren, ist das an diesem Abend ungewohnt.

Offensichtlich schon, denn die Nummer sieben ist wieder mit von de Partie. Jetzt ist alles wieder offen im Finale der Europa League!

Tooor für SL Benfica, 1:1 durch Óscar Cardozo
Humorlos verwandelt Cardozo das Spielgerät mit hohem Tempo in der Mitte des Kastens. Čech entscheidet sich aus seiner Sicht für die linke Ecke und hat keine Abwehrchance. Alles ist wieder offen in Amsterdam!

Jorge Jesus reagiert auf die Ereignisse auf dem Rasen und stellt seine Truppe mit John und Lima noch offensiver ein.

Jetzt ist Benfica nah dran, neben der Meisterschaft auch noch die Europa League herzugeben. Eine Stunde lang war man klar überlegen und nun rennt man einem Rückstand hinterher.

Gelbe Karte für Luisão (SL Benfica)
Der Torschütze wird unweit des Strafraums von Luisão gefällt. Gelb ist die logische Konsequent für den langen Innenverteidiger.

Die Benfiquistas wandeln auf einem schmalen Grat! Chelsea scheint jetzt zwingender zu werden, aber Jesus' Mannen agieren weiterhin sehr offensiv. So ergeben sich viele Räume für Lampard und Co., die jetzt vielleicht endlich in die Spur finden.

Mal ein Freistoß für die Londoner von der linken Seitenauslinie, aber nicht mal den bekommen sie sauber hin. Sollten die Blues hier heute Abend den Pokal in den Nachthimmel recken, es wäre ein Wahnsinn!

Cardozo netzt per Kopf ein, doch der Treffer ist nicht gültig! Infolge einer Hereingabe von der rechten Seite hält der Nationalspieler Paraguays den Schädel hin und nickt in die rechte Ecke ein. Die Entscheidung von Linienrichter van Roekel ist aber vollkommen richtig!

Lissabons Anhänger feiern, auch wenn es noch nicht für einen Treffer gereicht hat. Es ist ein starker Auftritt der Adler aus Portugal, die sich nun aber selbst belohnen müssen!

Cole hat gleich mal den Ellenbogen draußen gegen Salvio, kommt mit einer Ermahnung davon. Keine zehn Sekunden waren da gespielt.

60 Sekunden werden nachgespielt...

Cardozo hebt im Sechzehner ab, um eine Flanke per Fligkopfball zu erreichen. Cahill kann ebenso schön fliegen und klärt in höchster Not zum Eckball. Dieser ist allerdings ertraglos für die Portugiesen.

Azpilicueta informiert Benítez über seinen Gesundheitszustand, offensichtlich zwickt der Oberschenkel. Es geht aber zumindest bist zur Pause weiter für den jungen Spanier.

Benfica ist am Drücker, doch trotz der Überlegenheit warten die Fans aus Portugal noch auf die erste richtig dicke Torchance. Man legt halt lieber noch mal quer, als einfach draufzuhalten. So darf man sich später nicht wundern, wenn es schiefgeht...

... Cardozo führt mit dem linken Fuß aus, visiert den rechten Giebel an. Die blaue Mauer springt jedoch hoch genug und erspart dem eigenen Torwart dadurch die Arbeit. Danach noch das obligatorische Durcheinander, bis mal geklärt werden kann.

Nach längerer Abstinenz ist Benfica mal wieder om blauen Sechzehner, hat erneut erstunlich Platz, um es dann einmal mehr selbst zu vergeigen. Da ist so viel Platz, doch Rot-Weiß weiß das nicht zu nutzen!

Oscar aus der Ferne! 20 Metern trennen den Brasilianer vom gegnerischen Kasten, als er mit dem rechten Fuß den Abschluss sucht. Den nicht platzierten, aber harten Schuss hat Artur erst im Nachfassen sicher in seinen Händen.

Torres, der sich nach seinen Schmerzen zu Beginn wieder erholt hat, holt auf der rechten Außenbahn einen Freistoß heraus, den Mata scharf auf den Fünfmeterraum befördert. Artur bereinigt die Situation mit beiden Fäusten.

Das Tempo ist gerade etwas raus bei den Adlern aus der portugiesischen Hauptstadt, dennoch haben sie alles im Griff. Chelsea hat immer noch keinen Zugang geunden, operiert meist mit langen, einfallslosen Bällen. So wird das nichts mit dem nächsten internationalen Titel!

Mata viel zu unpräzise! Lissabon verliert die Kugel im Aufbau und dann könnte Mata am Sechzehner in den Lauf des völlig blanken Oscar flanken. Seine Ballabgabe landet jedoch direkt in Luisãos Fußen, der den Verlauf vorausgeahnt hatte.

Um Himmels Willen, was ist denn in der Londoner Viererkette los? Die Innenverteidiger Cahill und Ivanović wissen gar nicht, wie ihnen geschieht, als sich Benfica mit einem Freistoßtrick spielend leicht in den Strafraum trickst. Dort braucht es dann wieder viel zu lange, bis einer draufhält. Wollen die Rot-Weißen den Ball ins Tor tragen?

Chelseas Abwehrabteilung hatte schon bessere Tage! Benfica lässt die Blues alt aussehen, dribbelt sich problemlos in den Strafraum. Aber erneut verhühnern sie diese Möglichkeit, Gaitán ballert aus neun Metern klar drüber!

Langer Ball der Briten von der Mittellinie in den Lauf von Oscar, der die Kugel aber nicht erreichen kann. Ansonsten hätte er freie Bahn in Richtung Artur Moraes gehabt.

Lissabon hat den deutlich besseren Start erwischt, ist richtig heiß auf den Erfolg. Die Blues hingegen lassen erste Offensivaktionen noch vermissen, sind erst einmal nur hinten beschäftigt.

Ist das ein Hexekessel! Es hat schon Endspiele in der Europa League gegeben, die diesen Namen nicht verdient hatten. Doch heute machen die Zuschauer mächtig Dampf, vor allem die zahlreichen Benfiquistas brennen lautstark auf einen Erfolg!

Dass die Mannschaft von Jorge Jesus hier und heute nicht auf Verstecken spielen aus ist, sieht man schon an der Aufstellung, die sehr offensiv ausgerichtet ist. Nun nach etwa 130 Sekunden auch der erste Abschluss der Portugiesen: Nach einer Flanke von der rechten Seite köpft Cardozo aus acht Metern nur knapp über den Querbalken.

Bei der Farbwahl gibt es hüben wie drüben keine Überraschungen: Benfica agiert in roten Trikots und weißen Hosen, Chelsea präsentiert sich natürlich in blauer Kleidung.

Finalbotschafter Patrick Kluivert hat den silbernen Pokal bereits vorgeführt. Nun folgt noch eine kleine Eröffnungsshow, woraufhin die Spieler in wenigen Minuten den Rasen betreten werden.

Rafael Benítez nimmt im Vergleich zum Wochenende gar vier Änderungen vor. Ivanović, David Luiz, Oscar und Torres spielen anstelle von Terry (Knöchelverletzung), Hazard (Muskelprobleme), Moses (Bank) und Ba (nicht spielberechtigt in der EL). Marko Marin, der bei Chelsea bislang nicht viel reißen konnte, ist zumindest im Kader und darf auf einen Einsatz hoffen.

Beim Blick auf die Aufstellungen beider Teams bleibt jedoch zu hoffen, dass in Amsterdam alles andere als fußballerische Magerkost auf den Tisch kommt. Die beide Kader, aufgeteilt in Startelf und Reservebank, sind wie gewohnt unter Spielschema einzusehen.

In der Liga kämpfen die Akteure von der Stamford Bridge noch um die direkte Qualifikation für die Königsklasse. Ein Spieltag vor Saisonende sieht es gut aus: Bei einem Dreier daheim gegen Everton wäre ihnen der dritte Platz nicht mehr zu nehmen. Möglicherweise mit José Mourinho ist Chelsea dann wieder da, wo es nach eigener Ansicht hingehört.

Der Traum vom Triple ist also wahrscheinlich ausgeträumt, nun richtet sich der Fokus auf den ehemaligen UEFA-Pokal und den nationalen Pokal. Es wäre nach dem zweimaligen gewinn des Europapokals der Landesmeister (1961 und 1962) und dem Sieg des Coup Latine im Jahr 1950 der vierte Titel auf internationaler Ebene für die Adler.

Doch ist die Mannschaft von Trainer Jorge Jesus überhaupt mental auf der Höhe, sich gegen den Chelsea FC durchzusetzen? Die Ereignisse vom Wochenende könnten die Encarnados dermaßen zurückgeworfen haben, dass sie mit einem großen Handicap in das heutige Match gehen. Als ungeschlagener Tabellenführer reiste Benfica am Samstag zum absoluten Spitzenspiel in Porto und hätte mit einem Sieg bereits Meister werden können. Aber auch ein Unentschieden hätte den Titel mehr oder weniger eingetütet.

Blickt man auf die beiden Vereine, die dieses Endspiel verdient erreicht haben, erkennt man erst bei genauem Hinsehen, dass es sich „nur“ um das Finale der Europa League handelt. Sowohl Benfica als auch Chelsea gehören zu den Topadressen des kontinentalen Vereinsfußballs und sind jeweils Absteiger aus der Champions League. Vor allem die Blues haben ihre Klasse vor nicht einmal 365 Tagen unter Beweis gestellt, als sie dem FC Bayern München überraschend sein „Finale dahoam“ vermiesten und sich den Henkelpott holten.