So plant "Amazon" die Champions-League-Übertragungen

Ab der kommenden Saison wird die Champions League vom Streaminganbieter "DAZN" und dem Versandriesen "Amazon" übertragen. Im Fall von "Amazon" soll es dabei aber nicht bleiben.
Wie "Amazon"-Sportchef Alex Green der "Sport Bild" verriet, sieht sich das größte Online-Kaufhaus der Welt in Zukunft nach weiteren Sport-Übertragungsrechten um. "Wir werden weiter nach interessanten Gelegenheiten im Sportrechte-Markt suchen", sagte der Brite, der betonte, dass "Amazon" jedoch keinen Zwang verspürt, in diese Sparte vorzustoßen: "Wir haben nie den Ansatz, dass wir Sportrechte kaufen müssen. Wir können uns aussuchen, wo wir investieren."
Dass "Amazon" sich nicht intensiv um die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga bemühte als diese ausgeschrieben waren, überraschte viele Beobachter. Green erklärt, der Konzern wolle hier lieber auf seine zahlreichen Sparten-Kanäle zurückgreifen, um die Rechte nicht selber kaufen zu müssen.
"Über unsere Channels, wo auch Eurosport die Bundesliga zeigte, haben wir über andere Rechteinhaber die Möglichkeit, mehr Sport zu zeigen. Das könnte bei der Bundesliga auch eine Option sein." So könne "Amazon" am Ende noch mehr Sport zeigen, ohne die Rechte dafür kaufen zu müssen.
"Amazon" arbeitet an neuen Features
Wie genau die Champions-League-Übertragungen in der nächsten Saison aussehen werden, steht noch nicht fest. Green deutete allerdings einige Features an, die dem "Amazon"-Zuschauer zur Verfügung stehen sollen. "Zum Beispiel den Amazon XRay-Service. Mit nur einem Klick kann man Zusatzinformationen aufrufen oder in einem Live-Ticker entscheidende Szenen anklicken und noch einmal anschauen."
Welche Spiele "Amazon" übertragen wird, bleibt dem Konzern überlassen. Der Versandriese hat die freie Wahl und darf sich pro Spieltag die interessanteste Partie rauspicken. "Natürlich werden wir immer ein deutsches Team zeigen, wenn eines spielt", sagte Green, der nochmals betonte, dass alle 16 "Amazon"-Spiele im Prime-Abo enthalten sein werden und somit keine Extrakosten hervorrufen.
Nicht umstellen müssen sich die Zuschauer mit Blick auf die Moderatoren bzw. Kommentatoren. Hier setzt "Amazon" auf die bewährten "Sky"-Kräfte Sebastian Hellmann und Jonas Friedrich.