26.03.2021 14:15 Uhr

BVB-Fanklub fordert deutschen WM-Boykott

Die deutsche Nationalmannschaft setzte gegen Island ein Zeichen
Die deutsche Nationalmannschaft setzte gegen Island ein Zeichen

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat im Qualifikationsspiel gegen Island ein Zeichen für Menschenrechte gesetzt. Vielen Anhängern geht dieser Schritt allerdings nicht weit genug. Nun fordert ein BVB-Fanklub einen Boykott der kommenden Weltmeisterschaft in Katar.

Grund dafür ist die Menschenrechtslage im Gastgeberland. Zuletzt berichtete "The Guardian", dass auf den WM-Baustellen mindestens 6.500 Arbeitsmigranten gestorben sind.

Deshalb ruft der BVB-Fanklub "Totale Offensive" in einem öffentlichen Brief zu einem deutschen Boykott auf. "Seit Langem sind die menschrechtsverletzenden Umstände bekannt, unter denen im Rahmen der WM-Vorbereitung in Katar gearbeitet wird", steht im Schreiben, das an den BVB-Präsidenten Reinhard Rauball adressiert ist.

Die Borussia solle Druck auf den Verband machen, so der Fanklub. "Wir würden uns freuen, wenn auch der BVB seine gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnimmt und sich beim DFB dafür einsetzt, die WM 2022 zu boykottieren", heißt es weiter.

Schaltet sich BVB-Präsident Rauball ein?

Die "Totale Offensive" hofft dabei auf Rauballs Unterstützung. "Wir haben beim BVB einen Präsidenten, bei dem wir den Eindruck haben, dass er ein Herz für ein solches Thema und außerdem die nötigen Kontakte hat", wird Oliver Römer (zweiter Vorsitzender) von den "Ruhr Nachrichten" zitiert.

Rauball habe dem Fanklub seine Bereitschaft zu einem Gespräch angekündigt. "Wenn ein Verein in Deutschland etwas bewegen kann, dann Borussia Dortmund", so Römer.

Der DFB plant derweil weiter mit einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022. Zum Auftakt der Qualifikation feierte die Nationalmannschaft einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Island.

Im Vorfeld der Partie hatten die DFB-Stars T-Shirts, die die Aufschrift "Human Rights" ergaben, getragen. Die FIFA verzichtet nach der Botschaft auf Sanktionen.