10.06.2021 08:28 Uhr

Effenberg: Causa Kimmich spricht nicht für das DFB-Team

Stefan Effenberg sieht Joshua Kimmich im Mittelfeld
Stefan Effenberg sieht Joshua Kimmich im Mittelfeld

Soll Joshua Kimmich vom FC Bayern bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf der Rechtsverteidiger-Position oder im defensiven Mittelfeld spielen? Diese Frage beschäftigt kurz vor der am Freitag beginnenden EM 2021 ganz Fußball-Deutschland. Stefan Effenberg hat dazu eine klare Meinung.

"Es spricht für ihn, dass er dort spielt", sagte der 52-Jährige zum "kicker" und konnte sich einen Seitenhieb gegen das DFB-Team nicht verkneifen: "Aber nicht für die Nationalmannschaft, dass er dort spielen muss."

Laut Effenberg müsste Kimmich im Mittelfeld vor der Abwehr gesetzt sein, schließlich spiele der Bayern-Profi "lieber im Zentrum", so der Vize-Europameister von 1992.

In der Causa Kimmich fühlt sich Effenberg an seine aktive Zeit in der Nationalmannschaft zurückerinnert. "Kimmich befindet sich in der Situation wie ich", sagte der TV-Experte mit Blick auf die EM 1992, als er gegen Schottland zum Rechtsverteidiger umfunktioniert wurde.

"Die rechte Seite war nicht meine Welt", gab Effenberg zu: "Man spielt das ordentlich und auch gut, fühlt sich aber nicht so wohl dabei. Ich hatte ein Problem mit dieser Rolle." Gleiches gilt laut dem ehemaligen Gladbacher für Kimmich.

Vogts warnt: "Ohne ihn werden wir überrannt"

Auch der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts betonte zuletzt, dass er Kimmich im Mittelfeld einsetzen würde.

"Für mich ist klar, dass er als zentraler Spieler am besten zur Geltung kommt", schrieb er in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal "t-online" und fügte an: "Gegen Frankreich muss das Zentrum dicht sein. Und das gelingt mit dem Duo Gündogan/Kroos nicht, weil beide zu offensiv ausgerichtet sind. Für Kimmich steht die Defensive an erster Stelle. Ohne ihn in der Zentrale werden wir von Frankreich überrannt."

Weltmeister Bastian Schweinsteiger sieht Kimmich dagegen in der Abwehrkette. "Die Versetzung von Joshua Kimmich auf die rechte Seite ist die richtige Entscheidung", schrieb der langjährige Bayern-Star bei "Twitter".

Zwar sei Kimmich aktuell zweifellos "einer der besten Sechser der Welt", wie Schweinsteiger betonte. Allerdings habe der Mentalitätsspieler das "'Pech', auch die beste Rechtsverteidiger-Option in der deutschen Nationalmannschaft zu sein."