13.09.2022 13:01 Uhr

WM-Hammer! Ecuador-Ausschluss wieder möglich

Die Aufnahme zeigt Byron David Castillo Segura - oder doch nicht?
Die Aufnahme zeigt Byron David Castillo Segura - oder doch nicht?

Im Mai kursierten erstmals Anschuldigungen, Ecuadors Fußball-Nationalspieler Byron David Castillo Segura heiße in Wirklichkeit Bayron Javier Castillo Segura, sei in Kolumbien geboren und gut zweieinhalb Jahre älter als angenommen. Der chilenische Verband forderte, dass Ecuador aufgrund einer fehlenden Spielberechtigung des in der WM-Qualifikation eingesetzten Castillos von der Endrunde ausgeschlossen werde, man selbst dafür nachrücke. Die FIFA wies den Protest im Juni zwar ab, neue Beweise könnten das Blatt aber noch einmal wenden.

Der "Daily Mail" sollen Audio-Aufnahmen und Dokumente vorliegen, die die Vorwürfe zweifelsfrei belegen. 

In einem Interview, das Castillo vor vier Jahren gegeben haben soll und das der englischen Zeitung vorliegt, soll der Flügelspieler eindeutig bestätigen, dass er eigentlich Bayron Javier Castillo Segura heißt und 1995 geboren wurde. Damit aber nicht genug: Castillo soll auch ausführen, wie er Kolumbien verlassen hat, um eine Karriere im ecuadorianischen Fußball zu verfolgen. Außerdem soll er einen Geschäftsmann aus Ecuador nennen, der ihm seine neue Identität verlieh.

Besonders brisant: Es soll sich um eine offizielle Befragung des ecuadorianischen Verbands handeln. Die eindeutigen Ergebnisse sollen dann an den Präsidenten des Verbands weitergeleitet worden sein.

Weitere brisante Dokumente liegen vor

Außerdem veröffentlichte die "Daily Mail" zwei Geburtsurkunden, die die Vorwürfe untermauern sollen. Die Beweise sollen der FIFA im Juni noch nicht vorgelegen haben. Einen Kommentar verweigerten bislang alle Seiten.

Castillo war in der Qualifikation für die WM in Katar (21. November - 18. Dezember) zu acht Einsätzen gekommen. Ecuador hatte sich zum vierten Mal für eine WM-Endrunde qualifiziert und trifft in Gruppe A auf Gastgeber Katar, Niederlande und Senegal.

Chile hingegen ist erstmals seit 2006 nicht bei einer WM dabei. Anders wäre dies gewesen, wenn die Partien mit Castillos Beteiligung 0:3 gewertet werden. Sollten einfach alle Partien als nicht ausgetragen angesehen werden, würde hingegen Paraguay nachrücken.

Um die tatsächliche Herkunft von Castillo wird seit Jahren debattiert. 2021 ordnete die ecuadorianische Justiz schließlich an, dass Castillo eine neue Geburtsurkunde mit Geburtsort in Ecuador ausgestellt wird. Erst danach wurde er in den Nationalkader für die WM-Qualifikationsspiele berufen. "Bei internationalen Wettbewerben dürfen wir kein Risiko eingehen", sagte der Vizepräsident des ecuadorianischen Fußballverbandes, Carlos Manzur, damals.