07.12.2022 07:43 Uhr

Brisante Bierhoff-Klausel in Flicks Vertrag enthüllt

Hansi Flick (l.) und Oliver Bierhoff arbeiteten bei der Nationalmannschaft zusammen
Hansi Flick (l.) und Oliver Bierhoff arbeiteten bei der Nationalmannschaft zusammen

Nach der Trennung von Oliver Bierhoff in Folge des deutschen Vorrunden-Ausscheidens bei der Fußball-WM in Katar ist auch die Zukunft von Bundestrainer Hansi Flick beim DFB offen. Eine brisante Vereinbarung in seinem Vertrag nährt die Zweifel an einem Verbleib.

Rund zwölf Stunden brauchte Hansi Flick, um am Dienstag auf den Rückzug von Oliver Bierhoff zu reagieren. "Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann", teilte der Bundestrainer in einer offiziellen DFB-Mitteilung mit.

"Fachlich wie menschlich" habe Bierhoff "Maßstäbe gesetzt", so Flick. Der deutsche Fußball "und insbesondere die Nationalmannschaft haben ihm unglaublich viel zu verdanken".

Das Ende der Ära Bierhoff hatte der DFB am späten Montagabend bekannt gegeben. Eine Beschneidung seiner Kompetenzen habe der als Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie angestellte Europameister von 1996 nicht hinnehmen wollen, hieß es in übereinstimmenden Medienberichten. Wohl nur damit hätte er einen Verbleib beim DFB sichern können.

Bierhoff-Klausel in Hansi Flicks Vertrag beim DFB?

Brisant: Flick knüpfte seine Tätigkeit als Bundestrainer angeblich schon bei seinem Amtsantritt daran, dass Bierhoff sein erster Ansprechpartner im Verband ist.

Von einer entsprechenden Vereinbarung im Vertrag des früheren Chefcoachs des FC Bayern berichtet der "Spiegel".

Damit habe sich das Duo eine gewisse Autonomie vom DFB sichern wollen. Die Zusammenarbeit sei als "Flick-Bierhoff-Projekt" angelegt gewesen.

Flicks Zukunft als Bundestrainer ohne den langjährigen Weggefährten und Freund scheine nun offen zu sein, schreibt das Nachrichtenmagazin.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke jetzt "der starke Mann"

Bei der Auswahl von Bierhoffs Nachfolger werde Flick wohl mitreden wollen, heißt es. "Sport Bild" zufolge ist Flicks Verbleib zudem daran geknüpft, dass er im "Krisengipfel" am Mittwoch eine Mitschuld an den ernüchternden WM-Auftritten in Katar einräumt.

Mit dabei ist dann neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf auch Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer, DFL-Aufsichtsratschef und DFB-Vize avancierte in den letzten Tagen zur treibenden Kraft hinter dem Neuaufbau - und hat dabei anscheinend durchaus Rückendeckung im Verband.

"Es ist gut, dass er das jetzt in die Hand nimmt – und dass jetzt nicht noch ein viel größeres Machtvakuum entsteht", zitiert der "Spiegel" ein namentlich nicht genanntes DFB-Präsidiumsmitglied. Watzke sei "gerade der starke Mann, er sitzt an jedem Tisch. Aber mir ist damit ganz wohl", sagte ein DFL-Funktionär.