26.04.2023 11:31 Uhr

Experte gesteht: An Haaland hat "niemand richtig geglaubt"

Erling Haaland gehört zu den besten Fußballern der Welt
Erling Haaland gehört zu den besten Fußballern der Welt

29 Tore in 27 Spielen für RB Salzburg, 86 Tore in 89 Spielen für Borussia Dortmund, 48 Tore in 42 Spielen für Manchester City: Mit 22 Jahren weist die Vita des norwegischen Superstürmers Erling Haaland bereits eine Torquote auf, mit der in der Fußball-Historie nur ganz wenige Lichtgestalten mithalten können. Aufzeichnungen belegen nun, dass sich das enorme Talent des Goalgetters früh abzeichnete. Von einer Weltkarriere war allerdings noch nicht die Rede.

"Cleverer Spieler. Gute Geschwindigkeit. Sehr gute Abschlussqualitäten. Gut im Kombinationsspiel. Hat ein wenig mit Wachstumsproblemen zu kämpfen", lauten die ersten Worte, die der norwegische Verband bei einem regionalem Talenteprogramm im Jahr 2015 über einen gewissen Erling Haaland in seiner Datenbank vermerkte. Das berichtet der norwegische TV-Sender "NRK", dem die Dokumente vorliegen. 

Urheber der Bewertung war der ehemalige schwedische Fußballer Magnus Johansson, der seit 2011 für den norwegischen Verband NFF in der Nachwuchsförderung tätig ist.

Johanssons erste Begegnung mit Haaland liegt allerdings noch weiter zurück. Von Anfang 2006 bis Sommer 2007 trainierte der 58-Jährige den norwegischen Klub Bryne FK - eben jenen Klub, bei dem Haaland 2016 seine ersten Schritte im Profifußball machte. Damals soll Haaland bereits jede Minute in der Fußball-Halle des Klubs verbracht haben und sich auch mit älteren Spielern gemessen haben. 

"Er hat in dieser Halle gelebt. Es gab keinen Zweifel daran, dass er gut sein würde", erinnert sich Johansson bei "NRK".

Gegenüber dem TV-Sender kommt mit Håkon Grøttland auch der Leiter der Abteilung Trainer- und Spielerentwicklung beim NFF zu Wort, der Haaland bei der Talentesichtung 2015 ebenfalls mit der Bestnote versah. Allerdings vermutete er damals nicht einmal im Ansatz, welche herausragende Stellung der junge Kicker einmal einnehmen würde.

An Haaland hat "niemand so richtig geglaubt"

"Niemand ging mit dem Gedanken durch das Camp, dass dieser Kerl ein Weltstar werden würde. Aber wir fanden ihn gut, sehr gut, und zwar vor allem in den Dingen, in denen er heute vielleicht der Beste der Welt ist. Er findet den Raum, positioniert sich richtig und ist im Abschluss sicher. Aber es war nicht offensichtlich, dass er so gut sein würde", enthüllt Grøttland. 

Johansson ergänzt: "Derjenige, über den damals am meisten gesprochen wurde, war Martin [Ødegaard, d. Red] aus dem Jahrgang 98. Außerdem hatten wir Kristoffer Ajer, Sander Berge und Emil Hansson, die damals sehr weit vorne waren. Aber an Erling hat damals, als er 15, 16 Jahre alt war, niemand so richtig geglaubt, weil er so klein war und kaum für die Nationalmannschaft ausgewählt wurde. Aber uns war klar, dass etwas in ihm steckte."

Apropos Ødegaard: Der Mittelfeldspieler hat wie Haaland seinen festen Platz im Spitzenfußball gefunden. Am Mittwochabend (21 Uhr) trifft er mit dem FC Arsenal auf seinen Freund und Weggefährten, der mit Manchester City versuchen wird, den Druck auf die Gunners im Kampf um die Meisterschaft zu erhöhen.