Ex-Nationalspieler knallhart: DFB-Doku "ein Skandal"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steckt weniger als ein Jahr vor dem Beginn der Heim-Europameisterschaft in der Krise. Bundestrainer Hansi Flick musste während der vergangenen Länderspielphase seinen Hut nehmen. Ex-Profi Markus Babbel kritisiert die Entwicklung der vergangenen Monate und sieht die WM-Dokumentation über das DFB-Team als extrem problematisch an.
"Die Doku ist ein Skandal", urteilte Babbel im Gespräch mit "ran": "So etwas darf normalerweise niemals auf den Markt. Ich als Trainer hätte gesagt: 'Ihr könnt alles machen, aber dann bin ich weg.' Ich gebe nicht Interna preis, das ist mein Know-how und das werde ich definitiv nicht in der Öffentlichkeit preisgeben."
Der Streaming-Anbieter "Amazon" hatte die DFB-Auswahl während der Winter-Weltmeisterschaft in Katar begleitet. Die Dokumentation habe "schlussendlich das bestätigt, wie unsere Sichtweise auf die Nationalmannschaft war: Es ist keine Einheit, es ist keine Disziplin in dieser Mannschaft gewesen, es ist keiner für den anderen da gewesen", so Babbel.
"Auch Hansi Flick kommt überhaupt nicht gut weg, er hat viel zu viele Disziplinlosigkeiten durchgehen lassen. Und dann ist das Ganze zum Scheitern verurteilt", kritisierte der Europameister von 1996.
Markus Babbel fordert: Zurück zu den "deutschen Tugenden"
Nach der Testspiel-Blamage gegen Japan (1:4) wurde Flick schließlich als Bundestrainer freigestellt. Im darauffolgenden Duell mit Frankreich (2:1) zeigte die Nationalmannschaft unter der Leitung des Interims-Trios Rudi Völler, Sandro Wagner und Hannes Wolf eine Reaktion.
"Wir müssen einfach wieder dahin kommen, was über Jahrzehnte unsere Stärke war: die deutschen Tugenden. Das heißt, bis zum Abpfiff alles raushauen, Zweikämpfe führen, aggressiv sein, lauffreudig sein. Und wenn du auf einmal anfängst, wieder richtig hart zu arbeiten, kommt das Quäntchen Glück zurück", forderte Babbel.