24.10.2023 11:32 Uhr

Knall-Gefahr? DFB-Stars "überrascht und sauer"

Zoff in der deutschen Nationalmannschaft um Martina Voss-Tecklenburg
Zoff in der deutschen Nationalmannschaft um Martina Voss-Tecklenburg

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft kommt auch rund drei Monate nach der verkorksten WM in Neuseeland und Australien nicht zur Ruhe. Die unklare Situation rund um die umstrittene Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sorgt für mächtig Wirbel hinter den Kulissen.

Neuester Stein des Anstoßes: Voss-Tecklenburgs "Erholungsurlaub", verbunden mit mehreren Auftritten bei öffentlichen Veranstaltung, in dem sie sich nach ihrer Krankschreibung im Anschluss an die Endrunde derzeit befindet.

Eine 14-tägige Auszeit habe ihr Verband genehmigt, erklärte Voss-Tecklenburg gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur".

Auch der DFB bestätigte die Absprache mit der 55-Jährigen. Ihren Auftritt zuletzt beim Bayerischen Zahnärztetag habe man "zur Kenntnis genommen", hieß es in der Mitteilung lapidar.

Deutliche und durchaus kritische Worte fand Nationalspielerin Lena Oberdorf. "Es gibt mir ein paar Fragezeichen natürlich. Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht. Dass man sagt: 'Okay, wir klären erst mal, was bei der WM passiert ist'", sagte sie vor dem Länderspiel am Freitag (17:45 Uhr) gegen Wales mit Blick auf Voss-Tecklenburgs Abwesenheit.

Nationalmannschaft: DFB-Stars "überrascht und auch sauer" wegen Martina Voss-Tecklenburg

Intern wachsen die spätestens seit der WM ohnehin vorhandenen Differenzen mit Voss-Tecklenburg offenbar weiter. Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, im Mannschaftskreis seien die neuesten Entwicklungen "überrascht und auch sauer" aufgenommen worden.

Bis zum vergangenen Wochenende, als das Thema an die Öffentlichkeit kam, hätten die Nationalspielerinnen nichts von Voss-Tecklenburgs jüngsten Auftritten abseits ihrer Tätigkeit beim DFB gewusst, heißt es.

"Schwer belastet" scheine das Verhältnis zwischen Team und Trainerin zu sein. Es sei "unklar", ob Voss-Tecklenburg noch einmal auf ihren Posten zurückkehrt, schreibt der "Spiegel" weiter.

Immerhin: Einen Interimsnachfolger hat der DFB bereits inthronisiert. Horst Hrubesch übernahm das Amt Anfang Oktober - auf unbestimmte Zeit.

Voss-Tecklenburg könnte derweil sogar eine Beförderung auf die vakante Position des Direktorpostens für den Frauen-Fußball beim DFB winken. Für eine Trennung und Abfindung hat der Verband angeblich kein Geld.