Wir sind auf Jahre hinaus unschlagbar - oder?
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat im Kalenderjahr 2024 begeistert, im nächsten soll mit dem erstmaligen Triumph in der Nations League dann das Feuer für die WM 2026 entfacht werden. Nach düsteren Zeiten ist es nicht mehr weit hergeholt zu sagen: Die Nagelsmann-Auswahl ist auf Jahre hinaus unschlagbar - oder? Ein Kommentar zur Perspektive des DFB-Teams.
Italien im Viertelfinale? Kann kommen! Portugal oder Dänemark in der Runde der letzten Vier? Nur zu! Revanche gegen Spanien im Finale? Her damit!
Die deutsche Nationalmannschaft, nein, sogar ganz Fußball-Deutschland, ist bereit für die Top-Spiele in der Nations League.
Nie war der 2018 von der UEFA ins Leben gerufene und hierzulande lange als lästig betrachtete Wettbewerb beliebter. Nie kamen die Spiele dort zu einer besseren Zeit.
Als zweitbeste Mannschaft des Kontinents - nur Europameister Spanien hat mehr Punkte in der Nations League A eingefahren - galoppierte Julian Nagelsmanns Truppe förmlich durch ihre Gruppe.
Dabei begeisterten die DFB-Kicker: Zunächst der 5:0-Sieg gegen die Ungarn und das beachtliche 2:2 in Amsterdam, dann die zwei Siege im Oktober mit stark dezimiertem Kader und schließlich die jüngste 7:0-Gala gegen Bosnien und Herzegowina.
Den Auftrag, die bei der Heim-EM entfachte Euphorie rund um die DFB-Auswahl weiter anzufeuern, haben Jamal Musiala, Florian Wirtz, Joshua Kimmich und Co. erfüllt. Jetzt heißt es: Bringt uns nach 2014 wieder einen Pokal nach Hause, und sei es "nur" in der Nations League!
Die Euphoriewelle wird Deutschland dann durch die WM-Quali bis hin zur Endrunde 2026 in Kanada, den USA und Mexiko begleiten. Dort kann dann der ganz große Wurf gelingen.
Oder, wie RTL-Experte Lothar Matthäus nach dem Spektakel gegen Bosnien jubilierte: "Deutschland gehört zu den besten Mannschaften der Welt, mittlerweile will keine andere große Fußballnation gegen uns spielen."
Nationalmannschaft: Ein wunder Punkt bleibt
Doch aufgepasst: Die DFB-Elf muss weiter Schritt um Schritt machen, die Sprünge dürfen nicht zu groß werden. Ein wunder Punkt war zuletzt nämlich zu erkennen.
Das Länderspiel gegen Ungarn (1:1) hat vor Augen geführt, was passiert, wenn die Himmelsstürmer Musiala und Wirtz (ist gegen Italien im Hinspiel gesperrt) nicht spielen. Plötzlich fehlt es an der nötigen Kreativität, plötzlich fehlt es an Torgefahr. Um wirklich bei der WM um den Titel mitzuspielen, braucht es einen Kader, der noch weniger von einzelnen Akteuren abhängig ist.
Um das richtige Team der Zukunft zu formen, ist aber noch Zeit genug. Der Gewinn der Nations League wäre ein weiterer Beweis dafür, dass die positive Entwicklung der DFB-Auswahl nachhaltig ist.
Und wer weiß? Vielleicht besteht im Finale am 8. Juni 2025 ja die Chance auf eine Revanche gegen Spanien. Bedarf es zusätzlicher Motivation? Die Endrunde der Nations League kann kommen!