2. Bundesliga 2012/2013 » 32. Spieltag » Liveticker: 1. FC Kaiserslautern - FSV Frankfurt 4:1

Fazit:
Michael Weiner pfeift pünktlich ab. Es war womöglich ein Meilenstein des 1. FC Kaiserslautern in Richtung Relegation. In der ersten Halbzeit brauchten die Hausherren ein bisschen, um in die Partie zu finden, trafen dann aber bei fast jedem Versuch. Und so stand bereits zur Pause deutlich fest, dass die Roten Teufel die Partie für sich entscheiden werden. Nach dem Seitenwechsel war nur noch munteres Schaulaufen angesagt, ehe Edmond Kapllani immerhin noch für den Ehrentreffer der Frankfurter sorgen konnte. Die Bundesligaträume der Hessen sind damit wohl ausgeträumt. Kaiserslautern darf sich nun dagegen getrost auf den Relegationsgegner aus der Bundesliga vorbereiten. Natürlich ist das noch nicht ganz sicher, aufgrund des Restprogramms gegen Regensburg und St. Pauli - bei ungleich schwereren Konkurrenten für die Kölner - wird aber wohl nicht mehr viel anbrennen. Schönen Tag noch!

Die Fans des FCK schwenken zu tausenden mit weißen Taschentüchern. Scheinbar will man sich von den Gästefans und auch der zweiten Liga verabschieden. Ob es zumindest mit Letzterem soweit kommen wird, wird dann wohl die Relegation gegen den 16. der Bundesliga zeigen.

Tooor für FSV Frankfurt, 4:1 durch Edmond Kapllani
Edmond Kapllani sorgt für den Ehrentreffer der Gäste! Teixeira spielt einen schönen, hohen Ball in den Lauf des Stürmers, der ganz alleine vor Sippel auftaucht und den Lauterer Keeper äußerst sehenswert zum 1:4 aus Sicht des FSV überlupft. Schönes Ding.

Gelbe Karte für Björn Schlicke (FSV Frankfurt)
Schlicke hat gegen den wuseligen Hoffer alle Mühe, den Ball zu behaupten. Der Österreicher setzt nach, erobert das Leder und wird dann vom Frankfurter am rechten Strafraumrand gelegt. Dafür gibt es die gelbe Karte.

Benno Möhlmann sorgt noch einmal für ein Highlight an der Seitenlinie. Einen verkorksten Ball seiner Mannschaft drischt der Trainer der Gäste eigenhändig auf die Tribüne. Michael Weiner nimmt es mit Humor und beruhigt den so erfahrenen Coach der Frankfurter, der sofort selbst sagt, dass das wohl ein bisschen zu viel des Guten war. Seine Aufregung ist aber nur allzu verständlich. Zu blutleer hat sich seine Mannschaft heute präsentiert. Und so wird der FSV wohl weiterhin in der zweiten Liga spielen.

Standing Ovations für Albert Bunjaku, der heute eine Klasseleistung zeigte. Für ihn kommt mit Erwin Hoffer ein Spieler, der nicht weniger beliebt ist und sofort mit seinem Rufnamen "Jimmy" empfangen wird.

Betrachtet man die noch anstehenden Gegner von Kaiserslautern, Köln und Frankfurt, muss man sagen, dass die Roten Teufel das vermeintlich leichteste Programm vor sich haben. Der FCK muss nämlich noch bei Absteiger Regensburg und zuhause gegen St. Pauli ran. Auf Köln warten Hertha BSC und Ingolstadt. Der FSV spielt noch gegen Bochum und Braunschweig. Wenn also alles seinen geregelten Gang geht, dann ist dieses Spiel heute die Entscheidung in Sachen Relegationsplatz.

Gelbe Karte für Mitchell Weiser (1. FC Kaiserslautern)
Weiser beging bereits mehrere kleine Fouls und sieht nun für ein Vergehen im Mittelfeld die gelbe Karte.

Beim FSV macht sich nun Odise Roshi zur Einwechslung bereit. Der Ex-Kölner wird auch nichts mehr ausrichten können. Kaiserslautern löst das nun sehr geschickt und spielt die Zeit ganz souverän herunter.

Schöner Kopfball von Idrissou, der heute überall zu finden ist! Zunächst bedient der Stürmer Bunjaku rechts im Strafraum. Der Schweizer legt nach rechts zu Baumjohann, der mit seiner Flanke erneut Idrissou findet. Aus 14 Metern lässt dieser ein ordentliches Kopfballpfund los, aber Klandt kann schön zur Ecke klären. Diese birgt dann aber keine Gefahr.

Gute Chance für Idrissou! Baumjohann chippt die Kugel vom rechten Flügel perfekt in den Lauf des Stürmers. Aus wenigen Metern nimmt er die Kugel direkt, jagt sie aber weit über das Tor. Das hätte eigentlich das 5:0 sein müssen.

Immerhin schießt der FSV nun auch mal auf's Tor. Kapllani versucht sich aus 22 Metern, aber sein Flachschuss ist nicht mehr als ein Kullerbällchen. Keine Probleme für Sippel.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Gästen: In der Innenverteidigung kommt Anthony Jung für den indisponierten Alexander Huber. Dieser ist ohnehin angeschlagen ins Spiel gegangen und wird nun von Benno Möhlmann erlöst.

Halbzeitfazit:
Das Spitzenspiel des 32. Spieltags ist eigentlich schon nach 45 Minuten entschieden. Zwar kam Frankfurt sehr gut ins Spiel, Chancen spielte man sich aber nicht heraus. Und so kamen die Lauterer nach 20 Minuten immer besser ins Spiel und schließlich auch zum verdienten 1:0. Frankurt konnte nicht mehr viel entgegensetzen und musste in den letzten fünf Minuten vor der Pause ganze drei Gegentreffer schlucken! Allerdings: Wenn man sich so hanebüchen in der Abwehr anstellt, darf man auch nicht von der Bundesliga träumen. Das war schlicht und einfach eine ganz schwache Abwehrleistung der Gäste, die vom FCK eiskalt ausgenutzt wurde. Mal schauen, ob Lautern nach der Pause weiter nachlegt oder ob Frankfurt tatsächlich nochmal angreifen will. Bis gleich!

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 4:0 durch Albert Bunjaku
In der Nachspielzeit schlagen die Roten Teufel noch einmal zu! Erneut ist der FSV bei einer Standardsituation völlig ungeordnet. Baumjohann schlägt einen Freistoß von links in die Mitte. Bunjaku wird nicht bewacht und hat keine Mühe, aus wenigen Metern einzuköpfen. Die Fans sind nun natürlich aus dem Häuschen. Damit ist das Spiel schon so gut wie entschieden. Pause!

Der FSV will noch vor der Pause zum Anschlusstreffer kommen, muss nun aber erst einmal die Behandlungspause von John Verhoek abwarten. Nach einem Freistoß wird der Stürmer unfreiwillig von Tobias Sippel umgeräumt und bleibt im Strafraum der Hausherren liegen. Da hat er ordentlich einen auf die Birne bekommen. So wie es aussieht, wird er aber weitermachen können.

Jetzt muss Sippel auch mal eingreifen! Leckie treibt den Ball über links nach vorne, findet mit seiner Flanke beinahe Kapllani am kurzen Pfosten. Sippel passt aber gut auf und kann die Hereingabe herausfausten. Wenn man so will, war das die beste Möglichkeit der Gäste.

Nach schwungvollen Minuten des FCK verlagert sich das Geschehen nun wieder in den Bereich rund um die Mittellinie. Frankfurt versucht Ruhe hineinzubringen, kommt aber weiterhin nicht gefährlich nach vorne. Die Defensive der Hausherren ist richtig gut organisiert.

Bliebe es bei diesem Ergebnis, wäre das fast schon die halbe Relegationsmiete für Kaiserslautern. Vier Punkte hätte man dann Vorsprung auf Köln. Die Verfolger des FCK haben gestern ja bereits in Bochum mit 1:2 verloren und sind nun zum Zuschauen verdammt.

Borysiuk mit vollem Risiko! Frankfurt bekommt den Ball hinten nicht raus und so kommt es 16 Meter vor dem Tor zu einer Bogenlampe. Der Pole kommt aus dem Rückraum angerauscht, nimmt die Kugel mit dem Spann und setzt sie weit drüber. Der war wirklich schwer zu machen.

Baumjohann weicht auf Seiten der Hausherren nun mal auf den linken Flügel aus, gibt hoch nach rechts in den Strafraum. Dort steht Weiser, aber das Kopfballspiel ist nicht gerade die Stärke der Leihgabe von Bayern München. Aus zehn Metern hat Klandt auch hier keine Probleme, das Leder zu halten.

Es muss dann schon ein langer Einwurf von Dick herhalten, damit der FCK zu einer ersten Halbchance kommt. Idrissou nimmt die Kugel aus 15 Metern direkt per Kopf. Klandt kann aber ohne Probleme halten. Recht viel mehr ist derzeit nicht bei den Gastgebern.

Von Frankfurt nach Kaiserslautern muss man nicht allzu lange reisen. Demenstprechend viele Fans des FSV haben sich auf den Weg in die Pfalz gemacht. Etwa 1000 Anhänger der Hessen befinden sich im Gästeblock. Das ist für deren Verhältnisse eine sehr hohe Zahl.

Das ist bitter für den FCK. Mimoun Azaouagh zeigt an, dass er nicht weitermachen kann. Der Marokkaner wurde von Yannick Stark am Fuß getroffen und humpelt nun nur noch über das Feld. Willi Orban und Benjamin Köhler wären mögliche Alternativen.

Die Art und Weise, wie die Zweikämpfe auf beiden Seiten geführt werden, lässt sofort darauf schließen, dass es heute um richtig viel geht. Stark streckt Azaouagh kurz vor dem eigenen Strafraum nieder, spielt dabei aber klar den Ball. Der Lauterer bleibt kurz liegen, kann dann jedoch weitermachen.

Die Spannung steigt. Gut 33.000 Fans haben sich ein Ticket für das heutige Spiel gesichert. Die passenden Rahmenbedingungen sind also gegeben. Schiedsrichter der Partie ist Michael Weiner. Seine Assistenten heißen Stefan Trautmann und Markus Pflaum.

Auf der anderen Seite musste Benno Möhlmann unter der Woche um seinen Kapitän Björn Schlicke bangen. Im letzten Heimspiel gegen Dynamo Dresden (3:1) musste er nach 25 Minuten verletzt vom Feld. Seit gut einer halben Stunde steht aber fest, dass der Innenverteidiger spielen kann und wird. Und so bleibt das System der Mannen vom Main unverändert. Es gibt ja auch eigentlich keinen Grund, etwas an der siegreichen Elf der letzten Wochen zu verändern.

Wenn sich nämlich zwei streiten, freut sich zurzeit Benno Möhlmann. Nach dem 26. Spieltag lagen die Hessen noch sieben Punkte hinter Kaiserslautern. Durch eine starke Serie von vier Siegen, einem Remis und daraus resultierenden 13 Punkten konnte sich der FSV bis auf zwei Zähler an das Relegationsduo aus der Pfalz und Köln heranpirschen. Zum Vergleich: Lautern holte im gleichen Zeitraum nur acht Zähler (zwei Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage), ebenso die Kölner. Und so können die Frankfurter tatsächlich zum ersten Mal seit dem sechsten Spieltag wieder auf den dritten Rang vorrücken.

Das Schneckenrennen um den Relegationsplatz kommt heute zu seinem vorläufigen Höhepunkt. Zum letzten Mal in dieser Saison kommt es zu einem direkten Duell im Kampf um Platz drei. Und es verspricht ein ganz heißes Duell zu werden. Kaiserslautern, mit nur einer Niederlage aus 15 Heimspielen richtig gut drauf, gegen die zuletzt zweimal auswärts siegreichen Frankfurter. Wer heute gewinnt, hat Platz 3 zwar nicht sicher, aber immerhin eine glänzende Ausgangsposition für die letzten zwei Spiele.