England » Premier League 2015/2016 » 30. Spieltag » Liveticker: Liverpool FC - Chelsea FC 1:1

Fazit:
Der Liverpool Football Club und der Chelsea Football Club trennen sich mit einem 1:1-Unentschieden. Nach der Pausenführung der Blues, die der agile und zeitweise überragende Hazard besorgt hatte, taten sich die Hausherren sehr schwer, Chancen auf den Ausgleich zu kreieren. Die Londoner hätten für eine Vorentscheidung sorgen können, scheiterten aber meist an Mignolet. Erst in der Nachspielzeit ließ Benteke das Anfield ein letztes Mal in dieser Spielzeit beben, nutzte einen Fehler von Gästekeeper Begović. Liverpool konnte heute nicht das Tempo der letzten Wochen auf den Rasen bringen, wird sich im EL-Finale am kommenden Mittwoch gegen den Sevilla FC steigern müssen. Zuvor steht noch der Ligaabschluss bei West Bromwich Albion an. Die Top 6 der Premier League wird die Klopp-Truppe nach diesem Remis nicht mehr erreichen können. Die Blues empfangen am Sonntag den neuen Meister Leicester City. Einen schönen Abend noch!

Mignolet schlägt einen letzten Freistoß von der Mittellinie nach vorne. Die Blues können klären. Nach 95 Minuten ist die Heimspielsaison des Liverpool FC beendet.

Drei Minuten beträgt die Nachspielzeit!

Mit dem ersten Kontakt gelingt Ojo beinahe die Vorbereitung des 1:1! Der 18-Jährige erreicht eine Allen-Flanke kurz vor der linken Grundlinie. Aufgrund des spitzen Winkels will er mit dem linken Innenrist querlegen. Im Zentrum verpassen Freund und Feind.

Die Blues befreien sich etwas, haben eine Topchance auf den Ausgleich weiterhin nicht zugelassen. Ihre Konter sind mit dem jungen Tammy Abraham in der Spitze nicht besonders durchschlagskräftig. Für den Dreier muss Begović seinen Kasten wohl sauber halten.

Bringt der LFC noch eine offensive finale Viertelstunde auf den Rasen? Sie versuchen es! Can holt nach Clynes Anspiel vom rechten Flügel aus 22 Metern zum Schuss mit dem rechten Spann aus. Begović ist in der kurzen Ecke zur Stelle.

Premier-League-Debüt für Tammy Abraham. Der Stürmer hat mit den A-Junioren die Youth League gewonnen und in 16 Partien zwölf Tore erzielt. Traoré geht vom Rasen. Der Mann mit der 14 hatte in Durchgang eins eine Topchance auf das 0:2.

Lallana am zweiten Pfosten! Eine Hereingabe von der linken Außenbahn wird immer länger und nähert sich letztlich vor der rechte Torstange dem Boden. Dort will Lallana die Kugel wieder scharf machen, indem er in den Fünfer gibt. Mikel steht im Weg und klärt.

Chelsea gelingt es meist, das Leder fern vom eigenen Kasten zu halten. Druckphasen der Reds können verhindert werden. Die Klopp-Truppe hat momentan keinen Plan, sich dauerhaft vorne festsetzen zu können. Der Ausgleichstreffer wäre zu diesem Zeitpunkt trotzdem nicht völlig unverdient; die Gastgeber haben insgesamt noch immer ein Chancenplus.

Beinahe der Ausgleich! Lallana steckt aus dem Zentrum vor dem Strafraum auf halbrechts in den Sechzehner zu Sturridge durch, der wuchtig, aber unplatziert abschließt. Mit einem starken Reflex verhindert Begović, dass die Gästeführung ein Ende findet.

Der angeschlagene Willian, der heute überhaupt keine offensive Akzente setzen konnte, wird durch Kenedy ersetzt. In seiner ersten Spielzeit auf der Insel hat der Brasilianer wenig Einsatzzeiten bekommen. Sammelt er heute Argumente für mehr Einsätze in der kommenden Saison?

Mikel und Caholl haben sich gefunden, sichern das defensive Zentrum mittlerweile mit den Vorderleuten Matić und Fàbregas ordentlich ab. Im Gegensatz zur Anfangsphase tauchen LFC-Akteure nur noch sehr selten ohne CFC-Spieler in der Nähe in guten Schusspositionen auf. Von den Außenbahnen richten die Reds wenig aus.

Gelbe Karte für Kolo Touré (Liverpool FC)
Hazard setzt zu einem weiteren Solo an, will die aufgerückte Defensive der Reds mit hoher Geschwindigkeit aus dem Spiel nehmen. Touré stoppt ihn mit einem rustikalen Einsteigen kurz hinter der Mittellinie.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn in Anfield! Jürgen Klopp dürfte seine Truppe in der Kabine darauf eingeschworen haben, dass diese wieder temporeicher, mit mehr steilen Pässen agieren muss, um die Partie noch gewinnen zu können. Angreifer Daniel Sturridge konnte nach der starken Anfangsphase kaum noch in Szene gesetzt werden.

Halbzeitfazit:
Der Chelsea Football Club steht dem Vorhaben des Liverpool Football Club, die Chance auf eine Endplatzierung in den Top 6 der Premier League zu erhalten, bisher im Weg. Die Blues führen in Anfield nach 45 Minuten mit 0:1. Der Anfang dieser Nachholpartie vom 30. Spieltag gehörte den Reds, die sich in der ersten Viertelstunde zahlreiche Abschlüsse erarbeiteten. Die Hiddink-Truppe wurde erst nach gut 20 Minuten aktiver und schaffte es nicht nur per Konter über die Mittellinie. Eden Hazard konnte ein tolles Solo nach einer guten halben Stunde mit dem Führungstreffer krönen. Die Mannschaft von Jürgen Klopp muss die Bestimmtheit des Starts wiederfinden, um die Partie noch drehen zu können. Sie hat in den letzten Wochen bewiesen, dass sie zu einer Steigerung nach dem Seitenwechsel in der Lage ist. Bis gleich!

Nachschusschance für Can! Begović faustet eine Freistoßflanke von Milner nach vorne. Der ehemalige Leverkusener nimmt aus zwölf Metern direkt ab. Ein blaues Bein ist dazwischen. Kurz darauf ertönt der Pausenpfiff.

Gelbe Karte für Emre Can (Liverpool FC)
Wieder ist Hazard das Opfer eines Fouls. Der deutsche Nationalspieler stellt dem Torschützen bei hohem Tempo ein Bein, um ein weiteres Dribbling in Richtung der Abwehrkette zu verhindern. Die erste Verwarnung der Partie ist fällig.

Traoré verpasst das 0:2! Nach einem diagonalen Anspiel auf die rechte Sechzehnerseite ist er früher am Leder als der herausgelaufene Mignolet. Komplett umkurven kann er ihn nicht; er schießt aus spitzem Winkel mit links in Richtung linken Winkel. Dabei verliert er etwas den Halt und verpasst das Ziel um gut einen Meter.

Hinsichtlich der Chancen ist die Führung für die Hiddink-Truppe schmeichelhaft; die Entwicklung der Kräfteverhältnisse spricht allerdings für sie. Mit einer wunderbaren Einzelaktion sorgt der junge Belgier dafür, dass Chelsea wie am Wochenende auswärts den ersten Treffer markiert.

Durch hohes Anlaufen kann die Abwehrkette der Hausherren hin und weder zu Ballverlusten gezwungen werden. Den Gästen gelingt es jedoch nicht, nach dem Gewinn der Kugel schnell in die Lücken zu stoßen.

Die totale Begeisterung ist den Reds abhanden gekommen. Sie geben zwar weiterhin den Takt vor, schaffen es aber nicht mehr so einfach in aussichtsreiche Abschlusspositionen wie in den ersten Minuten. Die Blues haben eine gewisse Sicherheit in der Abwehr gefunden.

Firmino mit dem unsauberen vorletzten Kontakt! Der Ex-Hoffenheimer wird aus dem linken Mittelfeld von Sturridge steil geschickt, ist schneller als Azpilicueta. Er dringt in den Sechzehner ein, steht kurz vor dem Abschluss, als ihm die Kugel verspringt. Aus fast unmöglichen Winkel trifft er nur noch das Außennetz.

Pedro, der wegen eines Nasenbeinbruchs mit einer Gesichtsmaske spielt, lässt sowohl Lovren als auch Touré aussteigen, um dann aus gut 14 Metern zum Rechtsschuss auszuholen. Der ivorische Innenverteidiger bekommt doch noch ein Bein dazwischen und erspart Mignolet die Arbeit.

Liverpool zaubert den Vollgasfußball auf die Wiese, den sich Jürgen Klopp auch am kommenden Mittwoch in Basel wünscht. Hin und wieder gelangen die Gäste per Gegenstoße in das letzte Drittel, konnten aber noch keine ernsthafte Torgefahr ausstrahlen.

Coutinho wird kurz vor dem Ziel gestoppt! Der Brasilianer zieht nach einer flachen Vorlage von der linken Grundlinie aus gut dreizehn zentralen Metern ab. Baba stellt sich dem wuchtigen Schuss entgegen und verhindert einen fast sicheren Gegentreffer.

Die Blues sind arg dezimiert an den River Mersey gereist. Für den angeschlagenen Thibaut Courtois, den gesperrten John Terry und die verletzten Branislav Ivanović und Diego Costa starten Asmir Begović, Abdul Rahman Baba, Pedro und Bertrand Traoré. Auf der Bank sitzen mit den Youth-League-Siegern Kasey Palmer, Fikayo Tomori und Tammy Abraham drei Nachwuchsleute.

Mikel kommt unweit des linken Strafraumecks zu spät gegen Sturridge, den er nur noch durch Beinstellen stoppen kann. Die Hausherren bekommen schon nach einer halben Minuten einen Freistoß in guter Position zugesprochen. Den feuert der Gefoulte weit über den Kasten von Begović.

Als Schiedsrichter für das letzte Saisonspiel in Anfield hat das Professional Game Match Officials Board Michael Oliver angesetzt. Der 31-Jährige aus dem nordenglischen Ashington ist im August 2010 in die britische Eliteklasse aufgestiegen und ist seit gut vier Jahren als FIFA-Referee auch auf internationalem Parkett unterwegs. Bei seinem 139. PL-Einsatz wird er an den Seitenlinien von Stuart Burt und Gary Beswick unterstützt. Als Vierter Offizieller verdingt sich Paul Tierney.

Infolge des katastrophalen Saisonstarts (nur vier Siege in den ersten 16 Partien), der im Dezember zur Entlassung von José Mourinho führte, hat Nachfolger Guus Hiddink den Chelsea Football Club zumindest aus dem Tabellenkeller geführt. Mit Platz neun in der Rückrundentabelle und dem Achtelfinalaus gegen Paris Saint-Germain war das Frühjahr jedoch ebenfalls alles andere als überzeugend. Mit Antonio Conte kommt im Sommer ein neuer Hoffnungsträger, der ein großes Budget für Transfers bekommen dürfte.

Auch wenn die Reds noch weit von der Spitze in der Premier League entfernt sind, hat der gebürtige Stuttgarter gerade in den letzten Wochen bewiesen, dass er seine Begeisterungsfähigkeit auch außerhalb der Bundesliga zu nutzen weiß. Die LFC-Anhänger sind überzeugt vom ehemaligen Dortmunder Coach und trauen ihm zu, auch in Liverpool eine Ära zu prägen. Ein perfekter Beginn wäre der Sieg in der Europa League, nachdem das Endspiel im eher unbedeutenden League Cup Ende Februar im Elfmeterschießen gegen City verloren worden ist.

Seit dem dritten Spieltag waren die Reds nicht mehr in den internationalen Plätzen vertreten, rannten den Top 6 durchgehend hinterher. Mit einem Sieg würde der Rückstand auf einen Zähler verkleinert werden, so dass es am Sonntag zu einem Fernduell mit United (gegen Bournemouth) und West Ham (in Stoke-on-Trent) käme, wenn Liverpool bei West Bromwich Albion antritt. Der Erfolg des nationalen Schlussspurts wird auch davon abhängen, ob die Scousers den großen Höhepunkt auf europäischer Ebene vorerst aus ihren Gedanken halten können.