21.04.2014 12:00 Uhr

Atlético eröffnet Madrider Woche in CL

Kann Atlético Madrid eine grandiose Saison würdig abschließen?
Kann Atlético Madrid eine grandiose Saison würdig abschließen?

Madrid wird für zwei Tage zum Zentrum des europäischen Fußballs. Am Dienstag und Mittwoch gehen in der spanischen Hauptstadt innerhalb von 24 Stunden beide Halbfinal-Hinspiele der Champions League über die Bühne. Den Anfang machen Atlético Madrid und Chelsea am Dienstag (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker), am Mittwoch empfängt dann Real Madrid Titelverteidiger Bayern München.

Das Finale, das erstmals in der Geschichte zu einem Madrider Derby werden könnte, steigt dann am 24. Mai in Lissabon. Verhindern wollen dies ausgerechnet Jose Mourinho und Pep Guardiola, die als Trainer von Real und FC Barcelona viele Jahre den spanischen Klubfußball geprägt haben, jetzt aber als Gegner zurück ins Land des Welt- und Europameisters kommen.

"Das wird ein echtes Spektakel. Chelsea ist ein fantastisches Team, aber die Chancen stehen 50:50", freute sich Atlético-Klubboss Enrique Cerezo auf das Gastspiel der Londoner. Und Mittelfeldspieler Gabi ist sich sicher: "Atlético hat vielleicht nicht mehr Qualität, aber auf jeden Fall den größeren Erfolgswillen. Wir wollen am Dienstag einen großen Schritt Richtung Finale machen."

Sieg in der Europa League, nun Triumph in der Champions League?

Die jüngsten beiden Sieger der Europa League, Atlético und Chelsea, greifen in dieser Saison nach dem ganz großen Pokal. Die Spanier wollen gegen die Engländer ihren erstaunlichen Höhenflug unter Trainer Diego Simeone fortsetzen. Chelsea-Coach Mourinho, der als erster Trainer mit drei verschiedenen Vereinen die Champions League gewinnen könnte, hat keine guten Erinnerungen an die Madrilenen.

Denn Atlético hat vor einem Jahr im spanischen Cupfinale Real Madrid mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen und damit dafür gesorgt, dass sich Mourinho von den Königlichen mit einer titellosen Saison Richtung Chelsea verabschieden musste. Am Ende titellos könnte nun auch Chelsea im Falle eines Scheiterns gegen Atlético dastehen.

In den englischen Cup-Bewerben längst out, haben die Blues in der heimischen Premier League am vergangenen Samstag mit dem 1:2 daheim gegen Sunderland auch einen herben Dämpfer im Meisterschaftsrennen kassiert. Mourinho gratulierte daraufhin sarkastisch Referee Mike Dean zu einer "fantastischen Leistung", da dieser im Finish den Gästen einen Elfmeter zusprach.

Ganz anders ist die Gemütslage bei Atlético, das erstmals seit exakt 40 Jahren ins Finale des wichtigsten Europacup-Bewerbs vorstoßen könnte. Nach einem 2:0 gegen Elche, dem achten Ligasieg in Folge, fehlen nur noch drei Erfolge für den ersten Triumph in der Meisterschaft seit 1996.

Umstrittene Vertragsklausel

Das Vorgeplänkel auf das Heimspiel gegen Chelsea wurde von Debatten um den von Chelsea verliehenen Atlético-Tormann Thibaut Courtois dominiert. Sein jetziger Vertrag enthält nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten eine Klausel, wonach Atlético bei einem Einsatz von Courtois gegen Chelsea pro Partie drei Millionen Euro an die Engländer zahlen müsse.

Die UEFA hat entschieden, dass Atletico Courtois einsetzen darf, ohne dafür Kompensationszahlungen leisten zu müssen. Doch Mourinho, der zuletzt mit Real dreimal in Serie im Halbfinale der Champions League gescheitert war, soll im Hintergrund einmal mehr seine berühmten Psychospielchen betrieben haben. Mourinho soll laut "Marca" Courtois zwei Jahre Schmoren auf der Ersatzbank in Aussicht gestellt haben, falls er gegen Chelsea spielen sollte.

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apa