26.06.2014 11:29 Uhr

Nigeria: "Müssen viel härter arbeiten"

Von Feier keine Spur: Die Nigerianer haben sich unmittelbar nach ihrem glücklichen Achtelfinal-Einzug auf die nächste Aufgabe Frankreich eingeschworen.

Viel Zeit blieb nicht - nicht zum Jammern und schon gar nicht zum Feiern. Unmittelbar nach der 2:3 (1:2)-Niederlage gegen Argentinien und dem glücklichen Einzug in das Achtelfinale schworen sich Nigerias Super Eagles auf die nächste Aufgabe ein. Auf dem Spielfeld des Estadio Beira-Rio in Porto Alegre bildete die Mannschaft von Trainer Stephen Keshi einen engen Kreis und besprach, wie sie denn den kommenden Gegner Frankreich aus dem Turnier kegeln könnte.

"Wir müssen uns sehr intensiv auf sie vorbereiten, wir müssen zu unseren Tugenden zurückkehren, wir müssen viel härter arbeiten", forderte Mittelfeldspieler Ahmed Musa. Dass er Minuten zuvor noch zweimal eingenetzt hatte und sozusagen zum "nigerianischen Messi" avancierte, spielte in diesem Moment keine Rolle mehr. "Das ist schön, und ich danke Gott dafür. Aber wichtiger ist, dass wir uns für die nächste Runde qualifiziert haben", sagte Musa.

Mehr Glück als Verstand

Dies tat der Olympiasieger von 1996 wieder zum ersten Mal seit 16 Jahren - und er tat es mit mehr Glück als Verstand. Weil der Iran im Parallelspiel gegen Bosnien-Herzegowina (1:3) verlor, durften sich Musa und Co. den Ausrutscher leisten. "Die Adler tanzen in die K.o.-Runde", schrieb der nigerianische Daily Independent. Doch von spielerischer Leichtigkeit waren Keshis Schützlinge meilenweit entfernt. Und das wusste der Trainer.

"Ich bin stolz und fühle mich geehrt. Ich bin glücklich, das war's", sagte er nach dem Spiel mit einem Blick, als hätte sein Team gerade eine krachende Bruchlandung hingelegt. Dass die Westafrikaner "viel zu viel Respekt" gegen den zweifachen Torschützen Lionel Messi und die Argentinier gezeigt hatten, passte Keshi überhaupt nicht.

Der Trainer hatte "keine Ahnung", warum seine Schützlinge "so tief standen. Das war nicht der Plan, so wollte ich nicht spielen. Ich will angreifen", sagte Keshi über seine Taktik. Im Achtelfinale gegen die Grande Nation um Champions-League-Sieger Karim Benzema ist aber ein Balanceakt gefragt, kontrollierte Offensive sozusagen. "Frankreich ist ein gutes, ein intelligentes Team. Wir müssen aufpassen", sagte Keshi.

In der Heimat: Genuss in vollen Zügen

Während die Nigerianer in Brasilien sich also schon mit Frankreich befassten, genossen die Nigerianer in der Heimat den Moment in vollen Zügen. Schließlich hatte man sich als erstes afrikanisches Team für die nächste Runde qualifiziert.

"Unsere Jungs haben sich im Laufe des Turniers trotz der Niederlage verbessert", befand der ehemalige Auswahlspieler Fatai Amoo. Und deshalb blickte er zuversichtlich dem 30. Juni entgegen, wenn in Brasilia der Höhepunkt der jüngeren nigerianischen Fußball-Vergangenheit ansteht. "Mit Entschlossenheit und Zielstrebigkeit werden wir das Viertelfinale erreichen. Ich glaube fest daran."

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sid