Europa vs. Afrika: Wer ist hier der Favorit?
Frankreich gegen Nigeria und Deutschland gegen Algerien: Die Favoritenrollen sind heute beim doppelten europäisch-afrikanischen Aufeinandertreffen klar verteilt – sollte man meinen. Ein Blick in die Länderspielhistorie lässt den Status der Europäer ins Wanken geraten.
Wenn es nach der Statistik geht, treffen im Viertelfinale der WM Algerien und Nigeria aufeinander. Denn weder Frankreich noch Deutschland (BRD) konnten jemals ein Duell mit ihrem heutigen Gegner gewinnen. Drei Spiele gab es zwischen diesen Teams, dreimal gewannen die Afrikaner – mit einer Tordifferenz von 5:1.
Deutschland und Algerien kreuzten zweimal ihre Klingen. 1982 erwischten die Wüstenfüchse das DFB-Team zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Spanien auf dem falschen Fuß und gewannen mit 2:1. Karl-Heinz Rummenigge gelang mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich das einzige deutsche Tor in der gemeinsamen Länderspielgeschichte. Algerien flog aufgrund der "Schande von Gijon" dennoch in der Gruppenphase aus dem Turnier, Deutschland wurde Vizeweltmeister.
18 Jahre zuvor war Deutschland ebenfalls chancenlos. Auf einem Ascheplatz in Algier verlor die Herberger-Elf am Neujahrstag 1964 mit 0:2, Werner Krämer vom MSV Duisburg verschoss sogar einen Elfmeter. Beim Gastspiel im erst ein Jahr zuvor unabhängig gewordenen jungen Staat hatte der Bundestrainer allerdings hauptsächlich Spieler aus der zweiten Reihe eingesetzt.
>> Bilanz Deutschland - Algerien
Weniger schwer tat sich übrigens die DDR-Nationalelf mit Algerien. In vier Partien gab es drei Siege und ein Unentschieden.
Nigeria mit weißer Weste gegen Frankreich
Negativ ist auch die Bilanz von Frankreich gegen Nigeria. 2009 gab es das bislang einzige Aufeinandertreffen dieser beiden Nationalteams. Vor eigenem Publikum verloren die Franzosen mit 0:1. Den Treffer für Nigerianer erzielte der spätere Bremer Joseph Akpala. Aus dem heutigen WM-Kader der Franzosen waren Patrice Evra, Loic Remy und Karim Benzema damals schon dabei, auf Seiten der Afrikaner standen die heutigen WM-Fahrer Vincent Enyeama und Peter Odemwingie auf dem Platz.
wfb
