14.07.2014 13:56 Uhr

Nach WM wartet turbulenter Herbst auf FIFA

FIFA-Boss Joseph Blatter muss wieder mit Kritik rechnen
FIFA-Boss Joseph Blatter muss wieder mit Kritik rechnen

Die Pfiffe kurz vor der Siegerehrung im Maracana von Rio waren nicht zu überhören - sie galten zwar in erster Linie Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff, doch auch FIFA-Boss Joseph Blatter. Dem Chef des Fußball-Weltverbandes sind diese Unmutsäußerungen nicht egal, das kennt man von ähnlichen vergangenen Anlässen. Doch mit seiner Abreise aus Rio am Dienstag endet das Kapitel für den 78-Jährigen.

Dem Fußball stehen trotzdem spannende Monate bevor, in denen sich auch die Zukunft Blatters entscheidet. Ein Überblick über die wegweisenden Termine der FIFA in den kommenden Monaten:

29. August: Diesen Termin hat sich bestimmt auch Blatter rot im Kalender notiert. UEFA-Präsident Michel Platini will am Rande der Champions-League-Auslosung verkünden, ob er am 29. Mai 2015 beim FIFA-Kongress in Zürich gegen Blatter um den Chefposten des Weltverbandes kandidiert. Momentan sieht es nicht danach aus, aber der Franzose ist immer für eine Überraschung gut und nach der harschen Kritik an Blatter muss die UEFA einen Gegenkandidaten stellen.

August/September: Der mit Spannung erwartete Bericht von Topermittler Michael Garcia zu den WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar soll wahrscheinlich nach mehrfachen Verzögerungen vorliegen. Was die Untersuchung erbringt, ist momentan nur Spekulation. Möglich erscheint alles: Von einer kompletten Einstellung der Ermittlung bis zum Entzug der WM-Rechte zumindest für Katar. Letzteres würde allerdings ein Erdbeben auslösen.

September: Das FIFA-Exekutivkomitee treibt seine Planungen für Katar voran - ungeachtet des noch ausstehenden Garcia-Berichts. In Konsultationen mit Vereinen, Ligen und nationalen Verbänden wird nach dem bestmöglichen Termin für die WM 2022 gesucht. Ein Turnier im Sommer scheint derzeit ausgeschlossen. Wahrscheinlich wird es auf November/Dezember 2022 hinauslaufen - auch wenn sich in den Topligen noch Widerstand regt.

19. September: In Genf bestimmt das UEFA-Exekutivkomitee die Spielorte der EM 2020. In 13 Ländern wird das pan-europäische Turnier gespielt. Bei der Vergabe will die Europäische Fußball-Union sicherstellen, dass das Turnier auf alle Teile des Kontinents verteilt ist.

September/Oktober: Bei mehreren Konferenzen mit allen WM-Trainern stellt Gerard Houllier als Chef der Technical Study Group die taktischen Erkenntnisse der WM in Brasilien vor. Der Franzose deutete schon an, dass es eine Regeländerung geben könnte. Angesichts der hohen Belastung wird über die Einführung eines vierten Auswechselspielers nachgedacht, zunächst aber nur bei Spielen mit Verlängerung.

Mehr dazu:
>> Nicht alle lieben EM in neuer Dimension 

apa