Der erste Sieg auf dem erhofften Weg zur Europameisterschaft 2016 ist perfekt! Österreich setzte sich am Donnerstagabend beim EM-Qualifikationsspiel in Moldau mit 2:1 durch und fuhr damit drei ganz wichtige Punkte ein. Vor knapp 10.000 Zuschauern im Stadionul Zimbru von Chișinău sorgte David Alaba in der elften Minute für die Führung, doch Alexandru Dedov traf in der 27. Minute ebenfalls aus einem Elfmeter zum Ausgleich. Marc Janko fixierte in der 51. Minute per Kopf den vollen Erfolg, sah jedoch in der 82. Minute Rot.

Der zweite Spieltag der Gruppe G wurde aber nicht nur wegen dem eigenen Sieg zu einer Runde für Österreich. Auch die anderen zwei Ergebnisse spielten dem ÖFB-Team voll in die Karten: Schweden und Russland trennten sich mit 1:1 und die Sensation des Tages passierte in Vaduz, wo Liechtenstein völlig überraschend ein 0:0 gegen Montenegro erkämpfte.

Montenegro ist am Sonntag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Ernst Happel-Stadion auch der nächste Gegner. In der Tabelle halten Russland, Montenegro und Österreich nun bei je vier Punkten, dahinter folgen Schweden (zwei Zähler), Liechtenstein (ein Punkt) und Schlusslicht Moldau, welches noch nicht angeschrieben hat.

Prödl und Sabitzer statt Hinteregger und Harnik

ÖFB-Teamchef Marcel Koller hatte im Vergleich zum 1:1-Auftaktremis gegen Schweden vor einem Monat zwei Änderungen vorgenommen. Für den angeschlagenen Martin Hinteregger wurde Sebastian Prödl in die Innenverteidigung beordert und statt Martin Harnik agierte Marcel Sabitzer am rechten Flügel. Bei Gastgeber Moldau hatte es nach der 0:2-Niederlage in Montenegro einen Trainerwechsel gegeben und der neue Coach Alexandru Curtianu krempelte die Mannschaft mit gleich fünf Umstellungen kräftig um.

Die mitgereisten österreichischen Fans erlebten in der dritten Minute die erste Schrecksekunde. Bei einem Freistoß von der Seite für Moldau herrschte heilloses Durcheinander im Strafraum. Erst nachdem der Ball fast wie eine Flipperkugel als Querschläger durch den Gefahrenbereich flog gelang die Befreiung. Danach übernahm das ÖFB-Team allerdings ganz klar das Kommando.

Während sich die Hausherren mit einer Fünferkette in der Defensive formierten, ließen die rot-weiß-roten Gäste den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und beherrschten eindeutig das Geschehen. Zlatko Junuzović hatte mit einem Schuss in der neunten Minute die erste Möglichkeit, scheiterte jedoch an Ex-Kapfenberg-Torhüter Ilie Cebanu.

Der doppelte Elfmeterpfiff

Es war ein Pfiff des schwachen portugiesischen Schiedsrichters Manuel Sousa der Österreich zur Führung verhalf. Nach einem Duell von Ion Jardan mit Marc Janko gab der Referee einen eher schmeichelhaften Penalty für das ÖFB-Team. Bayern-Superstar David Alaba zeigte wie schon gegen Schweden keine Nerven und verwandelte sicher zum 1:0 (11.).

Danach prüfte Marko Arnautović den Moldau-Keeper mit Österreich-Vergangenheit Cebanu (24.). Doch plötzlich ertönte auch auf der anderen Seite ein Elfmeterpfiff. Sebastian Prödl zerrte zunächst am Dress von Artur Ioniță und bekam danach den Ball auch noch an die Hand - erneut Strafstoß und Alexandru Dedov ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und stellte auf 1:1 (27.).

Wenig später setzte Ioniță den Ball nach einer zu kurzen Abwehr der ÖFB-Defensive volley am langen Eck vorbei (29.), ehe es wieder vor dem Tor der Moldauer gefährlich wurde. Einen Alaba-Freistoß konnte Cebanu zum Corner lenken (34.) und beim folgenden Eckball scheiterte Prödl per Kopf am Keeper (35.).

Zwei Mal Alaba (40. und 45.) sowie Junuzović (42.) ließen weitere Chancen aus, weshalb es mit 1:1 in die Pause ging.

Janko trifft und sieht im Finish Rot

Der Teamchef reagierte zur Pause und brachte für den enttäuschenden Marcel Sabitzer, der kein einziges Mal gefährlich wurde, Martin Harnik ins Spiel. Doch es war der Stoßstürmer von Marcel Koller, der Österreich auf die Siegesstraße brachte. Nach einem Eckball von Kapitän Christian Fuchs verwertete Marc Janko den Ball per Kopf zum 2:1.

Mit der erneuten Führung im Rücken hatte das ÖFB-Team durch Marko Arnautović (62.) eine weitere Möglichkeit, ÖFB-Keeper Robert Almer konnte auf der Gegenseite bei einem Weitschuss den Ball im Nachfassen sichern (68.). Dann jedoch sorgte ein Duell vor dem Moldauer Tor für Aufregung. Cebanu lief mit dem Ball in Janko, der ließ sich zu einer Reaktion hinreißen und sah dafür nach der folgenden Rudelbildung die Rote Karte (82.). Damit ist der Australien-Legionär zumindest am Sonntag im Heimspiel gegen Montenegro gesperrt.

Mit einem Mann weniger hatte Österreich zunächst durch den eingewechselten Christoph Leitgeb die Riesengelegenheit zur Entscheidung (88.). In der Nachspielzeit vergab dann zum Glück für das ÖFB-Team der ebenfalls eingetauschte Eugeniu Sidorenco aus kurzer Distanz die große Chance zum Ausgleich. Am Ende standen drei Punkte zu Buche - wie fragt schon bald keiner mehr.

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Chișinău