19.01.2015 13:22 Uhr

Rafinha: Warum Schalke 5 Millionen kassiert

Rafinha im Dress des FC Genua
Rafinha im Dress des FC Genua

Nach fünf Jahren hat die Transferposse zwischen dem FC Genua und Schalke 04 um den Wechsel von Rafinha ein für den Revierklub erfreuliches und versöhnliches Ende genommen. Die Knappen dürfen sich über einen Geldregen in Millionenhöhe freuen.

Ein Vereinssprecher bestätigte die Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), nach denen der FC Genua in den vergangenen Tagen die noch ausstehende Summe von fünf Millionen Euro für den Wechsel des brasilianischen Außenverteidigers Rafinha nach Gelsenkirchen überwiesen habe.

Auch wenn es kaum zu glauben ist: ja, es geht um den Rafinha, der seit etwa dreieinhalb Jahren für Bayern München seine Fußballschuhe schnürt! Im Sommer 2010 verkaufte Schalke den Brasilianer für sieben Millionen Euro an den FC Genua. Ein gutes Jahr später – der Spieler war in der Zwischenzeit schon für etwa fünf Millionen Euro an Bayern München weiterverkauft worden – ging mit 3,25 Millionen der erste Teil der vereinbarten Ablösesumme auf dem Konto der Westdeutschen ein. Auf die weiteren Raten warteten die Schalker vergeblich.

Die Königsblauen wandten sich im Laufe des Jahres 2013 an die UEFA und an die FIFA. Die Rechtmäßigkeit der Schalker Ansprüche auf die verbliebenen 3,75 Millionen Euro wurde von beiden Verbänden anerkannt. Allerdings blieb dieser Erfolg ohne Folgen, die Italiener zahlten weiterhin nicht. Bewegung kam erst in die Sache, als die Schalker Verantwortlichen im gleichen Jahr den Internationalen Sportgerichtshof CAS einschalteten.

CAS drohte mit Zwangsabstieg

Im März 2014 entschied der CAS, dass Genua die Restsumme in Höhe von 3,75 Millionen Euro plus Verzugszinsen – Schalkes damaliger Trainer-Manager Felix Magath hatte eine Zinshöhe von 15 Prozent in den Transfervertrag eintragen lassen – zu zahlen hat. Im Gegensatz zur UEFA und zur FIFA drohte die CAS Genua mit drastischen Folgen. Sollte das Geld nicht fließen, sah das Urteil einen Punktabzug von sechs Punkten vor. Bei weiterer Weigerung drohte den Italienern ein Zwangsabstieg. Der italienische Verband, der sich daraufhin geweigert hatte, zugunsten der berechtigten Schalker Forderungen einzugreifen, musste ebenfalls Konsequenzen befürchten. Sollten die vom CAS festgelegten Strafen nicht umsetzen, stünde sogar ein Ausschluss der italienischen Nationalmannschaft von internationalen Wettbewerben im Raum.

Eine Frist bis zum 6. Januar, die der CAS Genua zur Begleichung der Restschuld eingeräumt hatte, ließ der italienische Erstligist nach Informationen der WAZ verstreichen, jetzt ist das Geld aber endlich in Gelsenkirchen angekommen. Ein warmer finanzieller Regen für die schuldengeplagten Schalker.

Ralf Amshove