Das Hinspiel des Sechzehntelfinales der Europa League gegen Everton verlief am Donnerstag für die Berner Young Boys überhaupt nicht nach Wunsch. Zu Hause unterlag man den klar überlegenen Gästen gleich mit 1:4. Matchwinner war ganz klar Romelu Lukaku: Dem belgischen Jungstar gelang ein Hattrick, wobei es sogar noch mehr Treffer hätten sein können.

Der Beginn des ersten Durchgangs erinnerte stark an das Spiel des FC Basel gegen Porto. Auch hier gaben die Berner - unfreiwillig, wohlgemerkt - dem Gast viel Ballbesitz und wurden so weit zurück gedrängt. Trotzdem erzielte man aber in der 10. Minute die überrasschende 1:0-Führung. Torschütze war der Young Boy der Stunde: Guillaume Hoarau. Aus dem Stand verwertete er einen schönen Schlenzer, sein sechster Treffer in diesem Bewerb.

Das war's aber auch schon, mit den Parallelen zu Basel, denn Everton hatte Romelu Lukaku: Der belgische Stürmer hatte bereits mehrere Chancen und erzielte in der 24. Minute endlich den sich abzeichnenden Ausgleich per Kopf. Nur vier Minuten später doppelte Séamus Coleman für die "Toffees" nach. Kurz vor der Pause erzielte dann Lukaku seinen zweiten Treffer und erhöhte auf 3:1 für Everton (39.).

Sämtliche Treffer der Gäste entstanden nach Flanken von links. Everton sorgte die ganze Zeit mit schnellen Angriffen über die Seiten für Gefahr, YB hatte dabei nicht allzu viel entgegenzusetzen. Die beste Möglichkeit hatten die Schweizer in der 44. Minute, doch ein Volley von Sekou Sanogo wurde von James McCarthy auf der Torlinie zum Pfosten abgelenkt.

Lukaku mit einem Hattrick - Hoarau vergibt Elfmeter

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie unterhaltsam und vor allem offensiv. So dauerte es nicht mehr lange bis der nächste Treffer fiel und zum dritten Mal an diesem Abend war der Torschütze Romelu Lukaku.

Der Man of the Match entkam der YB-Verteidigung nach einem schönen weiten Pass von Ross Barkley. Alleine vor Keeper Yvon Mvogo verwertete er cool zum 4:1. Everton blieb die klar bessere Mannschaft, die Young Boys hätten aber in der 64. Minute noch das Ergebnis verbessern können. Nach einer Notbremse von John Stones wurden die Gäste mit Rot und Penalty bestraft. Der gefoulte Hoarau trat den Elfmeter gleich selbst, überraschte das ganze Stadion aber mit einem schlechten Schuss über die Latte.

Damit verschwand das Selbstvertrauen der Berner, so dass man auch in Überzahl unterlegen war. Everton spielte weiterhin munter und offensiv, wenn auch etwas vorsichtiger als zuvor. Lukaku kam auch mehrmals fast zu einem weiteren Treffer, doch der wollte einfach nicht fallen. So blieb es beim 1:4 aus Sicht der Schweizer.

Das Rückspiel kommt zwar erst noch, doch die Sache ist eigentlich schon entschieden. Der Tabellenzwölfte der Premier League war eine Klasse für sich und siegte auch in dieser Höhe verdient. YB schaffte es dagegen nicht es Basel gleich zu tun und als Schweizer Vertreter auf internationaler Bühne einen englischen Gegner in die Schranken zu weisen.

Mehr dazu:
>> Die Ergebnisse der Europa League im Überblick

Usamah Sabadia