08.04.2015 18:08 Uhr

Wiesenthal-Center schreibt Brief an Platini

Das Simon-Wiesenthal-Center hat am Mittwoch in einem Brief an UEFA-Präsident Michel Platini "härteste Sanktionen" gegen das Nationalteam von Bosnien-Herzegowina gefordert. Anlass dafür sind die Vorfälle im Vorfeld des Länderspiels am 31. März in Wien. Damals hatten sich bosnische Fans einer Pro-Palästina-Demonstration angeschlossen und in ihrer Landessprache "Tötet die Juden" skandiert.

Von den antisemitischen Ausfällen am Stephansplatz gibt es auch ein Youtube-Video. "Wenn die Fans in Wien 'Tötet die Juden' anstimmen und dazu palästinensische Fahnen schwenken, dann erniedrigt das den wunderbaren Sport und eröffnet eine neue Form der Gewalt durch eine Allianz zwischen Jihadisten und Neonazis", betonte Shimon Samuels, Direktor für internationale Beziehungen im Simon-Wiesenthal-Center, in seinem Brief an Platini.

Das freundschaftliche Länderspiel zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina endete im Ernst-Happel-Stadion 1:1. Im und um die Arena im Wiener Prater kam es zu keinen antisemitischen Ausfällen der bosnischen Fans. Die Europäische Fußball-Union kann nur Sanktionen gegen einen Mitgliedsverband verhängen, wenn das Fehlverhalten der Fans in ihrem Zuständigkeitsbereich - also während des Spiels bzw. in dessen direkten Umfeld - erfolgt.

Mehr dazu:
>> Platini will Kampf gegen Nationalismus
>> Die Reaktionen zum Länderspiel

apa