10.07.2015 15:16 Uhr

ÖFB-U19 hofft auf französische Schützenhilfe

Wie schon in der Qualifikation muss Österreich bis zur letzten Minute zittern
Wie schon in der Qualifikation muss Österreich bis zur letzten Minute zittern

Für Österreichs U19-Nationalteam sind die EM-Halbfinal-Chancen gering, aber intakt. Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen ist die ÖFB-Auswahl vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen die Ukraine am Sonntag (20:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) unter Siegzwang und auf Schützenhilfe von den bereits aufgestiegenen Franzosen angewiesen. Beim Turnier in Griechenland ist die Chancenverwertung das große Manko.

0:1 gegen Frankreich, 0:0 gegen Gastgeber Griechenland - Österreichs U19-Junioren sind nach den ersten beiden Gruppenspielen trotz ansprechender Leistungen noch ohne Torerfolg. "Natürlich sind wir auch ein bisschen enttäuscht, weil wir uns unter Wert verkauft haben", gestand Teamchef Hermann Stadler.

"Wichtig war für uns aber immer, dass wir Österreich gut präsentieren und als Mannschaft harmonieren. Ich denke, das ist uns dennoch ganz gut gelungen", meinte Stadler. Sieben, acht tolle Tormöglichkeiten hätte er in den bisherigen zwei Partien gezählt. Einen Vorwurf wollte der 54-jährige Salzburger seiner Mannschaft dennoch nicht machen. Im Gegenteil: "Ich habe ihnen gratuliert. Der einzige Kritikpunkt ist die Konzentration in der Chancenverwertung. Aber fußballerisch und von der Taktik her haben sie viele Sachen sehr gut umgesetzt."

Gegen Griechenland war das ÖFB-Team am Donnerstag über weite Strecken die tonangebende Mannschaft. Doch während für die rot-weiß-rote Equipe lediglich ein Zähler zu Buche steht, hält der Gastgeber bereits bei vier Punkten. Seiner Mannschaft erginge es bei dieser Endrunde ähnlich wie dem kommenden Gegner Ukraine, so Stadler, und warnte: "Sie waren beide Male die spielstärkere Mannschaft, die ihre Chancen nicht genutzt hat." In der abgelaufenen EM-Quali-Kampagne waren die Osteuropäer unter Trainer Olesandr Holovko noch ungeschlagen geblieben, erzielten 19 Treffer in sechs Partien.

Gegen die punktelosen und fix ausgeschiedenen Ukrainer benötigt die ÖFB-Elf in Veria nun drei Punkte, um die Aufstiegschance intakt zu halten. "So wie ich die Ukrainer einschätze, werden sie sich nicht wehrlos ergeben. Sie wollen sicherlich erhobenen Hauptes in die Heimat zurückfliegen können", meinte Stadler, der den Gegner als "extrem robust, schnell und zweikampfstark" bezeichnete. "Vielleicht gelingt uns ein schnelles Tor, das würde vieles einfacher machen", sagte Stadler.

"Wir sind es uns selbst schuldig"

Trotz hochsommerlicher Temperaturen und hoher Belastungen ist der gesamte Kader einsatzbereit. Nach regenerativen Maßnahmen am Vormittag reiste die ÖFB-Delegation Donnerstagmittag ins Teamquartier nach Paralia zurück. Viele Umstellungen in der Aufstellungen würde es gegen die Ukraine nicht geben. "Aber zwei, drei Änderungen sind schon möglich. Der Kader ist relativ ausgeglichen", verriet Stadler.

Wollen die Österreicher doch noch aufsteigen, muss zudem im Parallelspiel der Gruppe B Gruppensieger Frankreich gegen Griechenland zumindest 1:0 gewinnen. Ein Faktor, der Stadler nicht tangiert. "Wir schauen nur auf uns. Wir sind es uns selbst schuldig, dass wir jetzt alle noch einmal an unsere Leistungsgrenze gehen. Die theoretische Chance auf das Halbfinale lebt", ist Stadler zuversichtlich.

Stolz sei er vor seinem möglicherweise letzten Spiel mit "seinem" 1996er-Jahrgang bereits jetzt. "Wir haben uns für drei Endrunden qualifiziert, auf das können wir stolz sein. Und wir hören von allen Trainern hier in Griechenland, dass wir gute Spieler haben, guten Fußball spielen, eine klare Spielphilosophie erkennbar ist."

Mehr dazu:
>> ÖFB-U19 bei EM gegen Griechenland torlos

apa