16.11.2015 13:48 Uhr

ÖFB: Spagat beim Spiel gegen die Schweiz

Marcel Koller macht eine neue Erfahrung, tritt erstmals gegen sein Heimatland Schweiz an
Marcel Koller macht eine neue Erfahrung, tritt erstmals gegen sein Heimatland Schweiz an

Der Zehnte spielt gegen den Elften der Weltrangliste. Österreich gegen die Schweiz. Eigentlich standen die Zeichen voll auf Fußballfest (Dienstag, ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker), doch durch die Anschläge in Frankreich ist das Geschehen am grüne Rasen in den Hintergrund gerückt.

"Diese Dinge schocken uns alle. Es wird schwierig, den Spagat zu finden", meinte Marcel Koller bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Jetzt müssen wir positive Zeichen setzen", war sich sein Kapitän Christian Fuchs bewusst.

Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen sollen für einen reibungslosen Ablauf für die rund 25.000 Fans sorgen. Koller und Fuchs waren aber bemüht, den Fokus auf das Sportliche zu lenken.
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Für den Teamchef ist es natürlich ein besonderes Spiel, immerhin geht es gegen sein Heimatland: "Ich habe 55 Mal für die Schweiz gespielt. Nie gegen sie. Sollten sie ein Tor schießen, werde ich nicht mitjubeln. Ich juble, wenn Österreich eines schießt."

Gegen die Eidgenossen geht es zusätzlich darum, das perfekte Länderspieljahr zu sichern. Sechs Pflichtspielsiege und ein Testspiel-Remis holten die Rot-Weiß-Roten. 2015 ohne Niederlage zu beenden, das wäre doch was. "Viel wichtiger als die Statistik und das Ergebnis ist aber die Entwicklung. Die müssen wir bestätigen", sprach Fuchs.

"Spielen auf Sieg"

Der Erfolgslauf des österreichische Nationalteams hat sich natürlich auch in der FIFA-Weltrangliste bemerkbar gemacht. Als Nummer zehn der Welt steht die ÖFB-Elf so gut da, wie noch nie. Dorthin zu kommen war aber erst der leichte Part. "Es ist immer schwieriger, das Level zu halten. Da kommen Faktoren von außen dazu, die man nicht beeinflussen kann", meinte der Teamkapitän.

Von einem unbekannten Gegner kann man bei der Schweiz natürlich nicht reden. "Sie haben eine gute Offensive und können über die Außenspieler Druck nach vorne machen. Sie sind nicht hektisch und kommen nach Rückständen immer wieder zurück ins Spiel. Das hat man jetzt auch wieder bei der knappen Niederlage gegen die Slowakei gesehen", wusste Koller.

Auch Fuchs stieß ins selbe Horn: "Die Schweiz hat Spieler mit sehr viel internationaler Erfahrung. Da müssen wir gewappnet sein. Wir wollen auf Sieg spielen, das ist immer unser Ziel." In der Startformation werden sich bei Österreich zwangsweise Änderungen ergeben. "Da drei Spieler verletzt sind, gibt es zumindest drei Wechsel", sprach Koller.

Ramazan Özcan ersetzt Robert Almer, soviel steht fest. Marcel Sabitzer und Jakob Jantscher werden vermutlich für Zlatko Junuzović und Martin Harnik am Platz stehen. "Ob es noch weitere Änderungen gibt, wird man sehen", so der Teamchef.  Die normalerweise obligatorischen Worte "wir freuen uns auf das Spiel", hörte man dieses Mal nur leise.

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red