26.04.2016 13:37 Uhr

De Bruyne: Auf Anhieb Lebensversicherung

Kevin De Bruyne (l.) gehört bei City zu den absoluten Leistungsträgern
Kevin De Bruyne (l.) gehört bei City zu den absoluten Leistungsträgern

Kevin De Bruyne ist nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg zu Manchester City sofort eingeschlagen. Auch im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) ruhen die Hoffnungen der Citizens auf den schmalen Schultern des Belgiers.

Beim Stand von 0:0 fasste sich De Bruyne im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain aus knapp 20 Metern ein Herz. Sein Rechtsschuss schlug unhaltbar im gegnerischen Kasten ein und ebnete den Weg für den erstmaligen Halbfinaleinzug der Citizens.

Die englische Presse stimmte danach ein Loblied auf den versierten Techniker an. "Kevin De Bruyne, die Definition eines guten Geschäfts, sichert mit einem majestätischen Tor Citys Weg ins Halbfinale", schrieb beispielsweise der "Independent". Bereits im Hinspiel hatte der blasse Blondschopf zudem für das wichtige 1:0 gesorgt und City somit fast im Alleingang das Weiterkommen gesichert.

Fixpunkt im Team

Dementsprechend begeistert lobt auch Manuel Pellegrini seinen Schützling: "Er kann gut mit dem Ball umgehen, schießt Tore, ist schnell, kann auf drei vier Positionen spielen und verfügt über eine gute Technik. Er hat eine wichtige Rolle im Team", sagte der Chilene der spanischen "Marca".  Wie zuvor in Wolfsburg macht De Bruyne dank seines breiten Fähigkeitenrepertoires seine Mitspieler besser. An der Seite von Weltstars wie Kun Agüero und Yaya Touré hat sich der Belgier in der laufenden Saison ohne erkennbare Anlaufzeit zum absoluten Fixpunkt seiner Mannschaft entwickelt.

Auch die Bürde einer Bundesliga-Rekordablöse von 74 Millionen Euro war dabei für den neben dem Platz eher unscheinbar wirkenden Spieler wohl keine Belastung. Die schwindelerregenden 100 Millionen Euro Gehalt, die sich De Bruyne für sechs Jahre City bei seiner Vertragsunterschrift gesichert haben soll, ist er bisher wert.

Für City und Pep ein Glücksfall

Neben überragenden Leistungen in der Champions League überzeugte der Ex-Wolfsburger auch in der Premier League. In 23 Einsätzen stehen 15 Scorerpunkte zu Buche. Wie wichtig der Youngster für seinen neuen Arbeitgeber ist, zeigte sich aber vor allem, wenn er nicht auf dem Platz stand.

Neun Wochen fiel der Mittelfeldregisseur mit einer Knieverletzung aus. Nur zwei von sieben Ligaspielen konnten der amtierende Meister in diesem Zeitraum gewinnen. Bei seiner Rückkehr gegen Bournemouth war De Brunye dann mit einem Tor und einer Passquote von 84 Prozent direkt wieder spielentscheidend.

Noch nicht am Limit

Trotz seiner starken Auftritte, sieht ihn aber auch sein Trainer Pellegrini noch nicht am Limit: "Manchmal mag er etwas zu überhastet sein. Ich bin mir aber sicher, dass er mit der Zeit gelassener wird. Er ist schließlich erst 24", so der nach der Saison scheidende Coach.

Eine Aufgabe, bei der in Zukunft vor allem Pep Guardiola mitwirken dürfte. Der Spanier findet mit dem agilen Bälleverteiler zu seinem Amtsantritt bereits das perfekte Puzzle-Teil für seinen stilprägenden Ballbesitzfußball vor. Bis dahin dürfte für den 34-maligen Nationalspieler jedoch das Duell gegen Real Madrid im Vordergrund stehen. "Wir sind noch nicht fertig", kündigte de Bruyne bereits im Vorfeld an. 

Falk Velten