03.06.2016 13:10 Uhr

Löw probt gegen Ungarn den Ernstfall

Hat seine Startformation im Kopf: Joachim Löw
Hat seine Startformation im Kopf: Joachim Löw

Das Geheimnis um die Startelf bei der EM ist (fast) keines mehr: Die deutsche Nationalmannschaft wird im letzten Länderspiel vor der Europameisterschaft größtenteils mit der geplanten Turnierelf antreten.

"Die Testphase ist für uns vorbei", erklärte Co-Trainer Thomas Schneider am Freitag zum Abschluss des Trainingslagers in Ascona. Die vor einer Woche beim 1:3 gegen die Slowakei fehlenden Weltmeister Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Mesut Özil werden am Samstag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen gegen Ungarn in der Anfangsformation stehen, kündigte der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw vor der Abreise aus der Schweiz an.

Auch auf den Problempositionen könnte bald Klarheit herrschen. Da wäre zum einen fast schon traditionell die rechte Abwehrseite, auf der sich eine Überraschung anbahnt. Im Trainingsspiel ließ Löw dort den Münchner Joshua Kimmich ausgiebig üben, der erst am Sonntag gegen die Slowakei (1:3) sein Debüt in der A-Elf gegeben hatte. 

In der Innenverteidigung gibt es gleich drei Kandidaten für den Posten des noch verletzten Mats Hummels an der Seite von Jerome Boateng: Antonio Rüdiger, Shkodran Mustafi und Benedikt Höwedes. Noch mehr Kandidaten gibt es vorne links, wo es nach dem Ausfall von Marco Reus für die komplette EM sogar um einen Startplatz geht. Die Kandidaten heißen Julian Draxler, der nach den Trainingseindrücken im Vorteil scheint, Lukas Podolski, Leroy Sané und André Schürrle. Schneider bescheinigte besonders dem Turnierveteranen Podolski eine hervorragende Verfassung. "Er wirkt sehr austrainiert, sehr spritzig", sagte Löws Assistent. Eventuell stünden auch Mario Götze oder Mesut Özil, der auf dieser Position Reus bei der WM ersetzt hatte, bereit. Doch Özil wird wohl auf der "Zehn" bleiben. 

Auch Kapitän Bastian Schweinsteiger soll den von ihm gewünschten Kurzeinsatz nach seiner Knieverletzung erhalten. "Basti strahlt die pure Spielfreude aus auf dem Platz", berichtete Schneider. Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler sei bereit für ein kurzes Comeback von etwa 20 Minuten.