Am Dienstag stand Jogi Löw der Presse Rede und Antwort. Der Bundestrainer lobt Viertelfinalgegner Italien in höchsten Tönen, hebt aber auch die eigenen Stärken der formstarken DFB-Truppe hervor.

Nein, von einem Italien-Trauma zu sprechen, das passt Jogi Löw nicht in den Kram: "Das ist kalter Kaffee", so der 56-Jährige, der launig anfügt: "Ein frischer Espresso ist uns lieber". Angst haben sie nicht im DFB-Lager, dafür waren die Leistungen in den letzten Begegnungen gegen Nordirland und die Slowakei zu stark.

Gleichwohl ist der Respekt vor der Squadra Azzurra groß: "Italien hat eine eingespielte Defensive und auch hohe Qualität in der Offensive. Die Mannschaft ist besser als 2012", analysiert Löw, der die anstehende Begegnung positiv angeht: "Ich freue mich wahnsinnig auf das Spiel gegen Italien. Sie haben gestern ein überzeugendes Spiel gemacht".

In der Vorbereitung auf den Klassiker gegen die Italiener kann der Bundestrainer auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. "Uns stehen alle Spieler zur Verfügung", sagt der Weltmeister-Trainer, der sich über die verhältnismäßig lange Vorbereitungszeit freut: "In dieser Trainingswoche können wir den ein oder anderen Reiz setzen zur Vorbereitung auf das Viertelfinale. Die Pause ist kein Nachteil". Sorgen um Abwehrchef Boateng macht sich der Erfolgscoach nicht: "Bei Jérôme hat die medizinische Abteilung vor dem Slowakei-Spiel rund um die Uhr gearbeitet, das war große Klasse. Ich bin sicher, dass er gegen Italien spielen wird"

Überhaupt überwiegt der Optimismus im deutschen Lager: "Ich habe ein gutes Gefühl für das nächste Spiel. Unser Auftreten und unser Teamgeist sind top, an Details arbeiten wir noch. Wir müssen unsere Stärken ins Spiel bringen", so ein kämpferischer Löw. An Selbstvertrauen mangelt es derzeit jedenfalls nicht. 

Auch zu Islands sensationellem Achtelfinalsieg gegen den großen Favoriten England äußert sich Löw. "Das war für mich eine große Überraschung. Island hat sehr, sehr gut gespielt. Wie sie mutig und selbstbewusst nach vorne gespielt haben, das war schon klasse."

Am Ende kam auch der Humor nicht zu kurz. Auf das 20-jährige Jubiläum des legendären Golden Goals von Oliver Bierhoff angesprochen, antwortete Löw süffisant: "Ich werde ihm an dem Tag aus dem Weg gehen müssen. Er redet dauernd davon".