28.07.2016 22:12 Uhr

Ibišević ballert Hertha zum EL-Quali-Sieg

Die Szene des Spiels: Vedad Ibišević trifft traumhaft zur Führung
Die Szene des Spiels: Vedad Ibišević trifft traumhaft zur Führung

Angeführt von Vedad Ibišević hat sich Hertha BSC nach sechseinhalb Jahren mit einem Sieg im internationalen Geschäft zurückgemeldet und den ersten Schritt in Richtung Europa League gemacht.

Im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde setzten sich die offensiv oft unkonzentrierten Berliner von Trainer Pál Dárdai mit 1:0 (1:0) gegen Brøndby IF aus Dänemark durch. Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag (20.15 Uhr) im Kopenhagener Vorort statt.

Vor 18.454 Zuschauern im ausverkauften Jahn-Sportpark erzielte Ibišević (28.) per Seitfallzieher den sehenswerten Siegtreffer. Die Herthaner, Siebter der abgelaufenen Bundesligasaison, traten gegen den zehnmaligen dänischen Meister um den deutschen Trainer Alexander Zorniger erstmals seit 2010 wieder in einem europäischen Wettbewerb an. Um in die Gruppenphase der Europa League einzuziehen, muss Hertha nach einem möglichen Erfolg gegen Brøndby auch noch die Playoffs (18./25. August) überstehen.

Brøndby startet mutig

Die "Alte Dame" startete zunächst recht schwerfällig in ihr erstes Pflichtspiel. Dass die Mannschaft um den rechtzeitig genesenen Kapitän Fabian Lustenberger überhaupt als erster Bundesligist ran musste, lag an der schwachen Rückrunde. Auf Platz drei lag Hertha im Frühjahr lange auf Champions-League-Kurs, nur zwei Punkte aus den letzten sieben Spielen machten den Einzug in die Königsklasse jedoch unmöglich.

Brøndby vom ehemaligen Stuttgarter und Leipziger Coach Zorniger beschränkte sich nach zehn guten Minuten auf die Verteidigung, wurde aber ausgerechnet von Ibišević bestraft. Der 31-jährige Bosnier war im Vorjahr unter Zorniger beim VfB aussortiert und vom Hof gejagt worden. In Berlin erzielte er in 30 Pflichtspielen anschließend zwölf Treffer und war auch am Donnerstagabend gegen die spielerisch limitierten Gäste einer der Aktivposten.

Den Hausherren war allerdings anzumerken, dass sie mitten in der Vorbereitung steckten. Dass Rune Jarstein bei der Hertha im Tor stand, wollte Dárdai auch noch nicht als Fingerzeig für die anstehende Spielzeit verstanden wissen. Der Kampf zwischen dem Norweger und Thomas Kraft sei weiterhin offen.

Hertha verpasst mehrfach die Vorentscheidung

Nach dem Seitenwechsel drängten die Berliner, die auf Neuzugang Ondrej Duda verzichten mussten, schnell auf die Entscheidung. Der auffällig laufstarke Mitchell Weiser (49.), Ibišević (55.) und Salomon Kalou (66.) hatten die besten Gelegenheiten, scheiterten jedoch allesamt. Defensiv stand Hertha in der zweiten Hälfte weitestgehend gut, einzig der Ex-Schalker Teemu Pukki (59.) hatte eine aussichtsreiche Chance.

Negativer Höhepunkt: In der 61. Minute musste das Spiel für zwei Minuten unterbrochen werden, weil die Gästefans reihenweise Bengalos und Feuerwerkskörper abbrannten. Zuvor hatten auch Herthas Anhänger in ihrem Block gezündelt.