09.05.2017 22:36 Uhr

Juve marschiert souverän ins Finale

Juventus Turin feiert den Einzug ins Champions-League-Finale
Juventus Turin feiert den Einzug ins Champions-League-Finale

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin darf weiter vom ersten Triple der Vereinsgeschichte träumen. Das Team von Weltmeister Sami Khedira und Torwart-Legende Gianluigi Buffon setzte sich im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen AS Monaco 2:1 (2:0) durch und zog dadurch wie erwartet nach dem 2:0 im Hinspiel als erstes Team in das Endspiel am 3. Juni in Cardiff ein.

Die Treffer für die Gastgeber erzielten der frühere Bundesligaprofi Mario Mandžukić (33.) und Dani Alves (44.). Für die Gäste verkürzte Shootingstar Kylian Mbappé (69.).

Im Nationalstadion von Wales trifft Juve, das bereits in der zehnten Minute den offensichtlich am linken Oberschenkel verletzten Khedira ersetzen musste, aller Voraussicht nach auf Titelverteidiger Real Madrid. Die Königlichen sind nach einem 3:0 im Hinspiel gegen Stadtrivale Atletico auch im Rückspiel beim Vorjahresfinalisten am Mittwochabend klarer Favorit.

Real und Juve, das bislang nur 1996 die Champions League gewinnen konnte, standen sich bereits 1998 in Amsterdam in einem Königsklassen-Finale gegenüber. Damals siegte Rekordgewinner Real 1:0.

Khedira gewann bereits 2014 mit den Königlichen, bei denen seine Freunde Toni Kroos und Luka Modrić aktiv sind, den wichtigsten Titel im europäischen Vereinsfußball. Juve könnte als erstes italienisches Team seit Inter Mailand 2010 wieder das Triple gewinnen.

Khedira erst stark, dann raus

Gegen Monaco konnte Khedira, der im Hinspiel gesperrt war, nur kurz seine außerordentlichen Qualitäten unterstreichen. Der 30-Jährige war zunächst wie immer im Mittelfeld Dreh- und Angelpunkt seiner Elf, ehe er bereits nach zehn Minuten ohne Einwirkung des Gegners auf den Rasen sackte und sich den linken Oberschenkel hielt. Für Khedira kam Claudio Marchisio, sodass die Startelf aus dem Hinspiel wieder komplett war.

Auch ohne Khedira hatte Juve, zuletzt 2015 im Finale der Champions League (1:3 gegen Barcelona), den französischen Tabellenführer jederzeit im Griff. Der argentinische Nationalspieler Gonzalo Higuaín, der im Hinspiel beide Treffer erzielt hatte, und Mandžukić vergaben bereits in der ersten halben Stunde gute Gelegenheiten.

Mandžukić bricht den Bann, Alves erzielt Traumtor

Nach toller Vorarbeit von Alves, der schon in Monaco die beiden Trefer von Higuain vorbereitet hatte, gelang dann dem früheren Wolfsburger und Bayern Mandžukić die hoch verdiente Führung. Vor der Pause machte der Brasilianer Alves dann mit einem Traumtor frühzeitig alles klar.

Nach dem Seitenwechsel tat Juve vor 40.244 Zuschauern angesichts der bevorstehenden Aufgaben nicht mehr als nötig. Monaco, auf dessen Seite Ausnahmetalent Mbappé bis zu seinem Treffer kaum zu sehen war, konnte die Gastgeber zunächst nicht in Verlegenheit bringen.

Monegassen sorgen für hässliche Szenen

AS-Torwart Danijel Subašić verhinderte unter anderem gegen Mandžukić einen höheren Rückstand seines Teams, ehe Monaco im Anschluss an eine Ecke doch noch traf.

In der Schlussphase leistete sich das Team aus dem Fürstentum noch einige Nickligkeiten. So trat Abwehrsmann Kamil Glik seinem Gegenspieler Higuaí­n mit voller Absicht auf das Knie. Geahndet wurde die Szene von Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden allerdings nicht.

Juventus kann am kommenden Sonntag in der Serie A im Topspiel bei Verfolger AS Rom den sechsten Meistertitel in Folge perfekt machen. Zudem steht die Alte Dame noch im italienischen Pokalfinale gegen Lazio Rom, das eigentlich für den 2. Juni terminiert war und nun verschoben werden muss.