13.06.2017 23:11 Uhr

Dembélé und Mbappé mischen England auf

Ousmane Dembélé (l.) und Kylian Mbappé (r.) lassen England verzweifeln
Ousmane Dembélé (l.) und Kylian Mbappé (r.) lassen England verzweifeln

Was für eine Gala der jungen Wilden! BVB-Juwel Ousmane Dembélé hat die französische Nationalmannschaft im Test gegen England zum Sieg geschossen und im Zusammenspiel mit Sturmpartner Kylian Mbappé für kollektives Zungenschnalzen gesorgt.

Der 20-jährige Dortmunder traf im Stade de France in der 78. Minute in Unterzahl zum 3:2 (2:1). Zuvor hatte er bereits das 2:1 von Djibril Sidibé (43.) vorbereitet, allerdings auch eine Großchance (16.) vergeben. Das erste Tor der Équipe Tricolore hatte Samuel Umtiti (22.) erzielt.

Für England traf Kapitän Harry Kane (9. und 48./Foulelfmeter) doppelt, vor seinem zweiten Tor hatte Frankreichs Raphaël Varane die Rote Karte wegen einer Notbremse gesehen (46.). Die Entscheidung zum Platzverweis fiel durch Hinzunahme des Videobeweises durch den italienischen Referee Davide Massa.

Die Three Lions fanden trotz Überzahl keine Mittel gegen die Gastgeber. Immer wieder wirbelten Dembélé und Teamkollege Mbappé vom französischen Meister AS Monaco die hüftsteife Abwehr der Engländer durcheinander.

Kane weiter im Torrausch

Frankreich betrieb mit dem Erfolg Wiedergutmachung für die überraschende 1:2-Niederlage in der WM-Qualifikation am Freitag in Schweden. Durch einen Patzer von Keeper Hugo Lloris hatte Les Bleus die Tabellenführung in der Gruppe A verloren.

Unterdessen setzte Tottenham-Goalgetter Kane seinen unglaublichen Lauf fort. Der Stürmer hatte seinem Team am Samstag in letzter Minute das 2:2 im "Battle of Britain" in Schottland gesichert. In den vergangenen fünf Spielen hat der 23-Jährige nun elfmal getroffen.

Bewegende Szenen vor dem Anpfiff

Vor dem Match hatten die Mannschaften und die 81.000 Zuschauer der Opfer der Terroranschläge in Manchester und London gedacht. Beide Teams liefen zum Oasis-Hit "Don't Look Back in Anger" ins Stadion ein, den die Menschen nach dem Anschlag von Manchester auf den Straßen der Stadt spontan gesungen hatten.

Als Zeichen der Solidarität sangen viele Franzosen die Hymne der Gäste mit. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass auch Zuschauer mit französischer Trikolore auf der Wange "God Save the Queen" anstimmten. Der Text wurde auf den Großleinwänden eingeblendet.

Die Szene erinnerte an die Begegnung der beiden Teams im Wembley Stadium wenige Tage nach den Pariser Terroranschlägen vom November 2015. Damals hatten zahlreiche englische Fans demonstrativ die Marseillaise mitgesungen.

Die Begegnung stand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, rund 1100 Polizisten waren im Einsatz. Auf der Tribüne verfolgten der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May das Spiel Seite an Seite.