20.07.2017 11:20 Uhr

Salzburg bereit für "ein anderes Brett"

Salzburg-Trainer Rose lediglich mit der Chancenverwertung unzufrieden
Salzburg-Trainer Rose lediglich mit der Chancenverwertung unzufrieden

Salzburg hat die erste Quali-Hürde in der Champions-League-Qualifikation souverän genommen. Nach dem 3:0-Auswärtssieg dominierte Österreichs Serienmeister am Mittwochabend auch das Heimspiel gegen den Hibernians FC nach Belieben und siegte erneut 3:0. Einziges Manko war die Chancenverwertung, die in der dritten Qualifikationsrunde gegen HNK Rijeka deutlich besser werden muss.

"Wir wissen, dass nun ein anderes Brett kommt", betonte Neo-Trainer Marco Rose nach dem Match bereits mit Blick auf das Heimspiel am kommenden Mittwochabend (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen den kroatischen Meister. "Rijeka ist eine Mannschaft mit Qualität, aber es war klar, dass es nicht einfacher wird in der nächsten Runde. Aber man wächst mit der Aufgabe, doch erstmal kommt Wolfsberg", stellte der Deutsche klar, dass der volle Fokus vorerst dem Bundesliga-Auftakt am Samstagabend (18.30 Uhr) beim WAC gelte.

Mit der Vorstellung gegen Maltas Meister war Rose in Summe zufrieden. "Wir können mit der Leistung in den zwei Spielen gut leben, nur hätten wir den Zuschauern heute gerne mehr Tore geboten", erklärte der 40-Jährige, der auch im dritten Pflichtspiel als Salzburg-Trainer ohne Gegentor blieb. "Ich finde, dass wir stabil waren und gute Ballgewinne hatten." Einzig die Abschlussschwäche habe ihn gestört.

"Zickler wird morgen zur Rede gestellt. Es geht nicht, dass man so einen guten Trainer im Team hat und so viele Chancen vergibt", lautete der ironische Kommentar von Rose unmittelbar nach dem Match in Richtung seines Co-Trainers Alexander Zickler. "An diesem Thema haben sich schon viele Trainer versucht. Wichtig ist, dass wir die Chancen haben. Dass wir die nicht machen, liegt an vielen Faktoren. Die Konsequenz vor dem Tor kann man einfordern, aber mit Übungen kann man das nicht verbessern", erläuterte der Coach.

Vollauf zufrieden war Rose dagegen mit der Rotation, die für ihn noch Neuland ist. "Ich habe bisher in meiner Karriere nicht so viel rotiert. Das ist sicher ein neues Feld für mich. Ich bin froh, dass das Thema Rotation gut gegangen ist und dass ich mich auf viele Spieler verlassen kann", meinte der ehemalige Lok-Leipzig- und Nachwuchs-Trainer der Salzburger.

Leitgeb wieder voll dabei

Für Christoph Leitgeb war das Match gegen die Hibs ein besonderes, nicht etwa weil er Tormann Alexander Walke als Kapitän vertrat, sondern weil der zuletzt arg verletzungsgeplagte Mittelfeldspieler erstmals seit knapp zwei Jahren wieder eine Begegnung über die volle Distanz bestritt. "Die Leistung war okay für das erste Spiel über 90 Minuten, aber könnte natürlich besser sein", gab der 32-jährige Routinier gewohnt selbstkritisch zu Protokoll.

"Körperlich brauche ich noch, ich bin bei 80, 90 Prozent, der Spielrhythmus fehlt mir noch. Jetzt muss ich mich einmal zwei Tage erholen. Ich weiß nicht, ob ich am Samstag schon wieder 90 Minuten schaffen werde", sagte Leitgeb, der von seinem Trainer Extralob bekam. "Mit diesem Körper würde ich 280 Minuten spielen", stellte Rose zunächst fest, um dann wieder ernst zu werden. "Ich freue mich für ihn, er ist ein guter Junge. Wir haben ihn heute zu seinem Glück gezwungen. Er wäre gerne vielleicht schon ein paar Minuten früher raus, aber er hat 90 Minuten durchgehalten."

Für Rechtsverteidiger Valentino Lazaro, der von Hertha-BSC-Manager Michael Preetz beobachtet wurde, war der Arbeitstag dagegen nach einer starken Vorstellung mit der Auswechslung in der 68. Minute vorbei. "Ich bin stolz darauf, wie wir uns bisher präsentiert haben. Das Spiel war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir wollen diesen Wettbewerb zu unserem Wettbewerb machen", betonte der ÖFB-Teamspieler. Der 21-Jährige hofft, dass es im zehnten Anlauf unter dem siebenten Trainer endlich mit der ersten Champions-League-Teilnahme in der Bullen-Ära klappt.

Erneut Kroatien

Im Vorjahr war Salzburg im Playoff hauchdünn am kroatischen Meister gescheitert, der damals jedoch Dinamo Zagreb hieß. Nach einem 1:1 in der Auswärtspartie erzielte Lazaro im Rückspiel mit einer tollen Einzelleistung die Führung für Österreichs Double-Gewinner, der bis zum Ausgleich in der 87. Minute auf Champions-League-Kurs lag und dann in der Verlängerung eine bittere 1:2-Niederlage einstecken musste. Auch nach diesem Spiel war die mangelnde Chancenverwertung das große Thema.

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apa/red