Dänemark hat am Sonntag mit dem 2:1-Sieg gegen Deutschland im EM-Viertelfinale den europäischen Frauen-Dominator der letzten Jahre geschockt. Sechs Mal hatte die DFB-Auswahl zuletzt die EM-Trophäe stemmen dürfen, nun ist vorerst Schluss damit. "Es ist gewaltig, ein historischer Sieg", jubelte Frederikke Thögerson nach dem Erfolg im Sparta Stadion in Rotterdam.

Es ist das erste Mal überhaupt, dass die Deutschen vor dem Halbfinale die Heimreise antreten mussten. Die DFB-Auswahl, die nur 1984 und 1987 nicht beim Turnier vertreten war, wurde zwischen 1989 und 2013 achtmal Europameister. Dass nun auch die Position von Teamchefin Steffi Jones infrage gestellt wird, ist verständlich. "Das ist schon ein harter Brocken. Ich nehme mich nicht aus der Verantwortung. Ich werde in mich gehen und tiefgründig analysieren, woran es gelegen hat", betonte Jones. Rückendeckung bekam sie von den Spielerinnen. "Wir alle stehen hinter Steffi, und sie steht hinter uns", betonte Babett Peter.

Der Sieg der Däninnen war durchaus verdient. Sie hatten von zahlreichen Fehlern im unsicheren Spiel des Titelverteidigers profitiert. "In den ersten 20 Minuten waren wir nicht gut, dann sind wir aber sicherer und sicherer geworden, haben ihnen Probleme bereitet und am Ende war es so etwas wie ein verdienter Sieg", resümierte Coach Nils Nielsen. Das Chancenverhältnis sei ziemlich ausgeglichen gewesen. "Deutschland hat nicht den ganz großen Druck gemacht. Der Sieg war nicht glücklich", so der 45-Jährige.

Torfrau Stina Lykke Petersen war vor allem froh, dass ihr grober Schnitzer beim frühen 0:1 (3.) von Isabel Kerschowski ohne Folgen blieb. "Gott sei Dank hat uns der Fehler nicht den Aufstieg gekostet", betonte die 31-Jährige, die sich in der Folge mit einigen Paraden positiv auszeichnen konnte.

Olympiasieger Deutschland "nicht mehr so gut"

Der Auftritt ihres Teams sei stark gewesen. "Wir haben gekämpft, waren stark im Kopf und hatten das Vertrauen, die Sensation schaffen zu können, weil Deutschland nicht mehr so gut ist wie früher", meinte Petersen. Die Freude bei ihr und Co. kannte keine Grenzen. "Wir haben Deutschland geschlagen, das ist lange her, dass das einem Team bei der EM gelungen ist. Es ist ein fantastisches Gefühl", jubelte Offensivstar Pernille Harder.

Der entscheidende Treffer gelang Theresa Nielsen in der 83. Minute. "Ich bin so glücklich, es ist einfach unglaublich. Jeder träumt davon in so einem Spiel das entscheidende Tor zu machen", verlautete die Spielerin des Spiels. Zuvor hatte Nadia Nadim mit dem Ausgleich (49.) die Wende eingeleitet. "Es ist wie ein Märchen", betonte Nadim. Geht es nach Dänemark soll das auch am Donnerstag gegen Österreich in Breda weitergehen.

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apa