12.04.2018 07:25 Uhr

Buffon wütet: Hat "einen Mülleimer" als Herz

Gigi Buffon war nach dem Elfmeterpfiff außer sich
Gigi Buffon war nach dem Elfmeterpfiff außer sich

Torwart-Ikone Gianluigi Buffon vom italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat nach dem Aus im Viertelfinale der Champions League bei Titelverteidiger Real Madrid den englischen Schiedsrichter Michael Oliver heftig kritisiert.

"Dieser Unparteiische hat kein Herz. Stattdessen hat er einen Mülleimer", sagte der italienische Rekord-Nationalspieler nach dem 3:1 (2:0) Turins in Madrid. Noch auf dem Platz soll Buffon dem Unparteiischen "Fahr zur Hölle" und "geh Scheißen" zugeraunt haben, nachdem er die Rote Karte sah. Aufgrund des 0:3 im Hinspiel scheiterte Juve um den starken Weltmeister Sami Khedira knapp.

Oliver hatte Real in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem Zweikampf zwischen Turins Verteidiger Medhi Benatia und Lucas Vázquez einen umstrittenen Foulelfmeter zugesprochen. Nach heftigen Protesten der Turiner, bei denen Buffon vom Platz flog, verwandelte Madrids Superstar Cristiano Ronaldo den Strafstoß in der siebten Minute der Nachspielzeit. 

Da der 40 Jahre alte Buffon seine Karriere im Sommer wahrscheinlich beenden wird, könnte es ein unrühmlicher Abgang aus der Königsklasse gewesen sein. Zudem bliebe es dann dabei, dass der Weltmeister von 2006 nie die Champions League gewonnen hat.

"Du kannst das nicht pfeifen."

"Wenn du keinen Charakter und keinen Mut hast, dann solltest du das Spiel auf der Tribüne anschauen und mit deiner Frau eine Sprite trinken und Chips essen", sagte Buffon beim italienischen TV-Sender "Mediaset Premium" in Richtung des Schiedsrichters, ohne dessen Entscheidung die Partie in die Verlängerung gegangen wäre.

"Nur der Referee hat ein Foul gesehen. Du musst Fingerspitzengefühl und ein Verständnis für wichtige Momente haben. Wenn du das nicht hast, hast du es nicht verdient, auf dem Platz zu stehen", sagte Buffon dann beim TV-Sender "beIN Sports": "Du kannst das nicht pfeifen."

"Man darf die Träume einer Mannschaft nicht so zerstören. Ich hätte dem Schiedsrichter in diesem Moment alles sagen können, denn er musste einfach verstehen, was für ein Desaster er angerichtet hat", wütete die Torhüter-Legende. 

Benatia: Real wird bevorteilt

Ähnlich äußerte sich der frühere Bayern-Profi Benatia. "Du darfst in der 93. Minute niemals so einen Elfmeter pfeifen. Jeder weiß, dass dieses Spiel in die Verlängerung gehen sollte", sagte der Abwehrspieler, der den Verdacht einer Bevorteilung Reals in den Raum stellte: "Im vergangenen Jahr haben sie gegen Bayern München zwei oder drei Abseitstore gemacht, wenn ich mich nicht irre. Es ist immer dasselbe. Real ist so eine große Mannschaft - sie bräuchten keine Extra-Hilfe."

Ronaldo wies die Vorwürfe zurück. "Ich verstehe auch nicht, warum sie sich so aufregen", äußerte der portugiesische Europameister und Teamkollege von Weltmeister Toni Kroos bei "Sky": "Für mich war es ein klarer Elfmeter."