21.06.2018 08:50 Uhr

Queiroz trotz 0:1 stolz: "Leben und träumen noch"

Glaubt trotz der Niederlage gegen Spanien noch an ein Weiterkommen: Iran-Coach Carlos Queiroz
Glaubt trotz der Niederlage gegen Spanien noch an ein Weiterkommen: Iran-Coach Carlos Queiroz

Carlos Queiroz glaubt weiter fest an ein Happy End im Fußball-Märchen seiner tapfer kämpfenden Iraner.

"Wir haben heute einen Matchball vergeben, aber wir haben gegen Portugal einen zweiten Matchball", sagte der Nationaltrainer Irans nach der knappen 0:1-Niederlage gegen Spanien im zweiten WM-Spiel in Kasan.

"Alles ist offen. Wir leben und träumen noch." Mit einem Sieg im abschließenden Vorrundenspiel am Montag gegen Portugal könnte es der Iran aus eigener Kraft ins erste WM-Achtelfinale seiner Geschichte schaffen.

Spanien und Portugal, die in der Gruppe B nach zwei Spielen je vier Zähler gesammelt haben, haben jedoch die bessere Ausgangsposition. Der Iran folgt mit drei Punkten, Marokko ist nach dem 0:1 gegen Europameister Portugal bereits ausgeschieden.

Angetrieben von Tausenden lautstarken Fans auf den Tribünen, die jeden Ballgewinn und Zweikampf bejubelten, lieferte Queiroz' Team gegen den Weltmeister von 2010 vor allem eine kämpferisch starke Leistung ab. Zwar hatten die Iberer knapp 80 Prozent Ballbesitz, große Torchancen waren bis zum 1:0 durch Diego Costa (54. Minute) jedoch Mangelware. "Meine Spieler haben einen wundervollen Kampfgeist gezeigt gegen einen der Titelkandidaten", lobte Queiroz. Spaniens Coach Fernando Hierro gab zu: "Es ist sehr schwierig, gegen Iran zu treffen. Wir sind sehr glücklich mit diesen drei Punkten."

Ausgleichstreffer nach VAR-Entscheidung zurückgenommen

In der zweiten Halbzeit wurden die Iraner sogar nach vorne immer mutiger, hatten durchaus Chancen auf den Ausgleich und den großen Favoriten am Rande eines Punktverlustes. "Wir hätten ein besseres Ergebnis verdient", urteilte Queiroz. Das vermeintliche 1:1 durch Saeid Ezatolahi nach gut einer Stunde wurden wegen Abseits nach einer Überprüfung durch den Videoassistenten nicht gegeben. Das Hilfsmittel sei "gut für die Glaubwürdigkeit des Fußballs", sagte Queiroz.

Nach dem Schlusspfiff ließen sich einige iranische Profis auf den Rücken fallen, erschöpft und enttäuscht über die Niederlage. Queiroz versuchte sofort, seine Spieler wieder aufzubauen und auf die nächste Herausforderung einzuschwören. "Wir sind als Außenseiter zur WM gekommen, als Team, auf das niemand etwas gesetzt hat", sagte Queiroz, der mit seiner Mannschaft durch den 1:0-Sieg über Marokko zum Auftakt den zweiten Sieg in der WM-Historie des Landes geschafft. "Wir haben immer noch Chancen auf das Achtelfinale. Unsere Träume stehen uns offen. Das ist etwas, worauf wir stolz sein sollten."