Bundestrainer Hansi Flick hat mit seiner Entscheidung, Leon Goretzka vom FC Bayern für die kommenden Länderspiele gegen Japan und Frankreich nicht einzuladen, für großes Aufsehen erregt. Wenig überraschend musste sich der ehemalige Münchner Erfolgscoach auch Kritik von Seiten des Rekordmeisters anhören. Jener hatte Flick offenbar mit einem Gespräch beim FC Bayern vorgreifen wollen.

Hansi Flick stand vor der Ausbootung von Leon Goretzka mit dessen Klubtrainer Thomas Tuchel vom FC Bayern in Kontakt, berichtet die "Sport Bild". Der Bundestrainer war dafür eigens nach München gereist.

Unter Tuchel hatte sich Goretzka, nach einer schwachen Rückrunde in 2022/23 und einer durchwachsenen Vorbereitung, zuletzt das Startelfmandat gesichert. Flick begründete Goretzkas Nicht-Berücksichtigung derweil damit, dass vom 28-Jährigen im Ballbesitz zu wenig Ideen kommen.

Der Bayern-Star hatte sich in einer ersten Reaktion "extrem enttäuscht von der überraschenden Entscheidung" des Bundestrainers gezeigt. Tuchel wertete die Nichtnominierung für die Länderspiele derweil als Zeichen: "Das ist immer ein Signal, mehr zu machen, wenn man persönlich eine Enttäuschung hinnehmen muss. Das kann für Leon nichts anderes sein als ein Ansporn und zu beweisen, dass es in der nächsten Länderspiel-Periode mit ihm gehen muss und nur über ihn gehen kann." 

Wie im Fall Süle: Goretzka darf auf Rückkehr hoffen

Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer hatte den Verzicht auf Leon Goretzka unterdessen im "Doppelpass" auf "Sport1" zuletzt deutlich kritisiert: "Goretzka gehörte in den letzten Jahren immer zum Stamm der Nationalmannschaft, er bildet mit Kimmich auch ein ungemein gutes Duo. Das war hervorragend in den beiden ersten Bundesliga-Spielen, in den drei ersten Pflichtspielen gehörte er auch zur Startelf. Deswegen verstehe ich die Entscheidung von Hansi Flick nicht, das muss ich ganz klar sagen."

Hansi Flick machte unterdessen deutlich, dass der EM-Zug für Leon Goretzka längst noch nicht abgefahren ist.

Ähnlich wie bei BVB-Verteidiger Niklas Süle, der nach einer Ausbootung im Juni nun wieder zum DFB-Stamm zählt, oder beim nun ebenfalls nicht berücksichtigten Timo Werner von RB Leipzig sei eine Rückkehr immer möglich.