18.01.2024 14:10 Uhr

Löw erzählt irre Brasilien-Anekdote

Einer der größten Momente in Joachim Löws Trainer-Karriere: Das 7:1 im WM-Halbfinale 2014 gegen Brasilien
Einer der größten Momente in Joachim Löws Trainer-Karriere: Das 7:1 im WM-Halbfinale 2014 gegen Brasilien

8. Juli 2014, Estádio Governador Magalhães Pinto, WM-Halbfinale: Brasilien-Deutschland 1:7 (0:5). In der deutschen Fußball-Geschichte ein Höhepunkt, für die Brasilianer bis heute ein Trauma. Dass die Selecao damals so unter die Räder kam, lag freilich nicht an mangelnder Motivation oder Bammel vor der DFB-Elf, wie Ex-Bundestrainer Joachim Löw in einer WM-Anekdote nun verraten hat.

Vor dem Anpfiff im "Mineirão" - so der Kurzname des Stadions - sei es in der Kabine der Brasilaner aber mal so richtig abgegangen, erzählte Löw beim Neujahrsempfang seines Ex-Klubs SC Freiburg vor 600 Gästen im Europa-Park-Stadion. 

"Ich habe als Trainer gedacht, die Kabine fliegt auseinander. Die Brasilianer haben Krach gemacht, Gesänge angestimmt, das war unglaublich", zitiert die "Bild" den Weltmeister-Coach von 2014. Und weiter: "Dann habe ich im Spielertunnel gesehen, wie sie rauskamen: mit Schaum vorm Mund. Ich habe in ihre Augen geschaut. Noch nie in meiner ganzen Karriere habe ich jemals solche elf Spieler da stehen sehen, die um alles in der Welt ins Finale wollten."

Als der Ball dann rollte, präsentierten sich die vermeintlich "tollwütigen" Brasilianer aber äußerst zahm. Nach Toren von Thomas Müller (11.), Miroslav Klose (23.) und zweimal Toni Kroos (24./26.) war das mit Spannung erwartete Halbfinale nach nicht einmal einer halben Stunde durch. 

"Was geht denn hier ab?", fragte nicht nur der in Brasilien aufgewachsene ZDF-Kommentator Bela Rethy in einem Mix aus Ungläubigkeit und Staunen. 

Joachim Löw erzählt auch noch Fleischkäs-Geschichten

Löw begründete den historischen Triumph rückblickend ganz einfach: "Wir haben Brasilien geschlagen, weil wir zu der Zeit fußballerisch besser waren, mehr spielerische Lösungen hatten."

Einmal in Plauderlaune erzählte "Jogi" auch noch von gemeinsamen Freiburger Spieler-Zeiten mit dem heutigen Trainer Christian Streich. "Wir saßen bei Christians Eltern schon in der Küche, in der Metzgerei zwischen zwei Trainingseinheiten und haben schönen warmen Fleischkäse mit Salami gegessen. All das, was man heute den Spielern verbieten würde. Auch nach den Spielen sind wir schon gerne mal etwas trinken gegangen und waren ein bisschen unterwegs."