28.08.2013 12:20 Uhr

CL-Einzug beschert Austria Geldregen

Austria-Präsident Katzian in Hafnarfjördur
Austria-Präsident Katzian in Hafnarfjördur

Austrias Club-Präsident Wolfgang Katzian hat am Dienstagabend nach dem Einzug in die Champions League einen Gratulanten nach dem anderen umarmt. "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Es war einfach wunderbar, wie sie sich zurückgekämpft und Moral gezeigt hat. Wir sind im siebenten Himmel und freuen uns auf die Gruppenphase", jubelte Katzian nach dem 2:3 gegen Dinamo Zagreb.

Der 56-Jährige wusste aber natürlich auch, dass Roman Kienast die Austria mit seinem Tor von ihren größten finanziellen Sorgen erlöst und von der Last des negativen Eigenkapitals befreit hat. "Jetzt gehen wir nicht mehr in die Kreditabteilung, sondern in die Festgeldabteilung. Und das wird ein Spaß", freute sich Katzian.

Der Gewerkschafter stellte jedoch klar, dass das negative Eigenkapital aus sehr gutem Grund entstanden sei. "Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel in die Infrastruktur investiert, und darauf sind wir sehr stolz. Den Schulden stehen Werte gegenüber, wir haben sehr viel geschaffen. Es war ja nicht so, dass wir uns einen schönen Tag gemacht und das Geld beim Fenster hinausgeschmissen haben."

Alleine 8,6 Mio. Euro Startgeld überweist die UEFA nach Wien-Favoriten. In der "Königsklasse" warten zudem fette Einnahmen in den Bereichen Ticketverkauf, TV-Gelder und Merchandising. Die Kosten für die Miete des Ernst-Happel-Stadions, die sich nach der Zahl der Zuschauer richtet, könnten die Austrianer da locker verkraften. Sollten sich dann auch noch sportliche Erfolge einstellen, würde der Geldregen munter weitergehen. Für einen Sieg gibt es 1 Mio. Euro (in der Europa League 200.000 Euro), für ein Unentschieden 500.000 Euro (Europa League 100.000 Euro).

Unterm Strich könnten am Ende des Abenteuers Champions League für die Violetten bis zu 15 Mio. Euro herausschauen. Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer, der nach dem Ausstieg von Frank Stronach im Jahr 2007 vor einem großen Haufen Problemen gestanden war, versicherte aber trotz der nun prall gefüllten Kasse: "Wir verfallen sicher in keinen Kaufrausch." Der in den vergangenen Jahren eingeschlagene Weg, die Vereinsinfrastruktur (vor allem Stadion und Akademie) Schritt für Schritt zu verbessern, werde weiterverfolgt. "Wir haben im Stadion viel vor." Die offene Ecke zwischen Süd- und West-Tribüne der Generali-Arena wird wohl geschlossen, die Nord-Tribüne modernisiert. Zudem wird man an der Verbesserung der Stadionzufahrt arbeiten, die violette Nachwuchs-Akademie bekommt ebenfalls einen dicken Batzen Geld ab.

Sportvorstand Thomas Parits wiederholte seine Ansicht, dass er den aktuellen Kader für stark halte, zudem sei man auf jeder Position doppelt besetzt. Transferaktivitäten wollte er aber auch nicht ausschließen. Im TV zu sehen sein wird das CL-Abenteuer der Austria auf Sky sowie im Free-TV auf Puls 4. Die Entscheidungspartie gegen Zagreb bescherte Puls 4 bis zu 751.500 Zuschauer, der Sender sprach von einem "historischen Erfolg".

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apa