22.10.2013 12:14 Uhr

Rapid-Gegner Genk zeigte schon oft auf

Genk hat fast mehr Legionäre als Belgier im Kader
Genk hat fast mehr Legionäre als Belgier im Kader

Rapid Wien bekommt es am Donnerstag (ab 19 Uhr im weltfussball-Liveticker) ab als erster österreichischer Klub in einem Europacupspiel mit dem KRC Genk zu tun. Den belgischen Klub gibt es in dieser Form erst seit 1988 nach einer Fusion der Vereine KSV Waterschei und KFC Winterslag. In der doch kurzen Zeit hat der dreifache nationale Meister allerdings auch schon international bereits einige Male für Aufsehen sorgen können.

Genk gelang es schon zweimal in die Champions League einzuziehen. Bei der Premiere 2002 gab es in den Partien gegen Real Madrid, die AS Roma und AEK Athen nur zwei Niederlagen, vier Punkte dank vier Remis waren aber trotzdem zu wenig, um mehr als Rang vier zu erreichen. 2011 landeten die Belgier bei drei Remis und drei Niederlagen in einer Gruppe mit Chelsea, Bayer Leverkusen und Valencia ebenfalls am Tabellenende.

In der vergangenen Saison gaben die Schützlinge von Chefcoach Mario Been in der Europa League ihr Debüt, blieben in einer Gruppe mit dem FC Basel, Sporting Lissabon und Videoton Szekesfehervar unbesiegt und schafften als Tabellenerster den Aufstieg. Im Sechzehntelfinale war allerdings gegen den VfB Stuttgart Endstation.

Jelle Vossen ist der Torgarant

Dorthin wollen Stürmerstar Jelle Vossen und Co. auch dieses Mal. Nach zwei Siegen in den Duellen mit Dinamo Kiev (1:0) und dem FC Thun (2:1) schaut es auch gut aus. Vossen ist die Torgarantie der Belgier. Der 24-Jährige hat diese Saison in 16 Pflichtspielen schon zehn Tore (fünf Meisterschaft, drei EL, zwei Cup) erzielt. In den vergangenen drei Saisonen standen am Ende jeweils deutlich mehr als 20 Treffer (2010/11: 24, 2011/12: 27, 2012/13: 25) auf seinem Konto.

Verständlich daher, dass der Genk-Kapitän in der jüngsten Transferzeit bis zuletzt im Zentrum von Transferspekulationen (Celtic Glasgow, Middlesbrough) stand. Aus einem Wechsel wurde es nichts und Genk ist es gelungen den achtfachen belgischen Teamspieler mit einem Marktwert von 6,5 Millionen Euro (laut www.transfermarkt.at) langfristig bis Sommer 2017 an sich zu binden.

"Jelle ist der Star bei uns. Er schießt seit Jahren viele Tore, ist ein sehr wichtiger Angriffsspieler", sagte Coach Been. Der 49-jährige Trainer hatte in der Saison 1992/93 in Österreich für Wacker Innsbruck gespielt, bei Genk ist er seit 30. August 2011 im Amt, sein Vertrag wurde in diesem Jahr bis Sommer 2016 verlängert.

Neben Vossen wird in Genk in Zukunft auch viel von Ilombe Mboyo erwartet. Der 26-jährige Angreifer kam im Sommer von Gent und avancierte mit rund vier Millionen Euro zum Vereins-Rekordtransfer. Die Partie gegen Rapid könnte allerdings für den Belgien-Kongo-Doppelstaatsbürger zu früh kommen, stand er doch in den letzten Partien aufgrund einer Oberschenkelverletzung noch nicht zur Verfügung.

Belgische Kaderspieler fast in der Unterzahl

Die Belgier sind im Genk-Kader fast in Unterzahl. Mit Goalie Laszlo Koteles (HUN), Kara Mbodji (SEN), Kalidou Koulibaly (FRA/SEN), Brian Hamalainen (DEN), Ngongca Anele (RSA), Sandy Walsh (NED), Khaleem Hyland (TRI), Julien Gorius (FRA), Fabien Camus (FRA/TUN), Bennard Kumordzi (GHA), Kim Ojo (NIG), Steven Joseph-Monrose (FRA) und Albian Muzaqi Mustafa (NED) stehen gleich 13 Legionäre im Aufgebot.

Dass Genk ein Sprungbrett sein kann für internationale Karrieren beweisen Beispiele aus der Vergangenheit. So haben Kevin de Bruyne (Chelsea), Thibaut Courtois (Chelsea/aktuell verliehen an Atletico Madrid), Steven Defour (FC Porto) und Christian Benteke (Aston Villa) in der Vergangenheit bei Genk gespielt. Die Heimspiele trägt Genk in der Cristal Arena aus, die fast 25.000 Zuschauer fasst, am Donnerstag aber sicher nicht ausverkauft sein wird.

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apa