3. Liga 2015/2016 » 5. Spieltag » Liveticker: Energie Cottbus - VfL Osnabrück 1:2

Fazit:
Interimstrainer Joe Enochs feiert nach nur einem Tag Amtszeit seinen ersten Sieg! Allerdings kam dieser etwas glücklich zustande. Bis zur 42. Minute waren die Cottbuser die bessere Mannschaft und wurden durch eine etwas überharte Entscheidung dezimiert. Nach der Pause schien Osnabrück zunächst das Spiel zu dominieren, zu Torchancen kamen aber beide Seiten nur gelegentlich. Die letzte halbe Stunde wurde schließlich sehr hitzig, was zu einigen Verwarnungen führte. Bei einem vermeintlichen Handspiel von Mimbala lag Schiedsrichter René Rohde schließlich komplett falsch und den daraus resultierenden Freistoß nutzten die Gäste für den Ausgleich. Allerdings sah die Abwehr des FCE dabei auch sehr amateurhaft aus. In der Schlussphase hatten die Hausherren zweimal die erneute Führung auf dem Fuß, stattdessen drehten die Niedersachsen aber die Partie in der Nachspielzeit!

Tooor für VfL Osnabrück, 1:2 durch Halil Savran
Unfassbar! Den fälligen Freistoß von der linken Seite führen die Gäste kurz aus, anschließend darf Chahed unbedrängt flanken. Mimbala verpasst die Kugel in der Mitte und so kann Savran aus ca. vier Metern einschießen. Anschließend provoziert der Stürmer die FCE-Fans hinter dem Tor und als Reaktion fliegen Becher auf den Platz. Das ist nicht gerade vorbildlich von beiden Seiten.

Das muss doch das 2:1 sein! Mimbala setzt sich über rechts durch und legt ab für Kaufmann, der Ledgerwood in der Mitte flach bedient. Dessen misslungene Direktabnahme rollt aber nur am langen Pfosten vorbei. Das ist nunmal Dritte Liga und nicht Champions League.

Auch Krämers Wechselkontingent ist nun voll ausgeschöpft, Kyereh übernimmt für Breitkreuz.

Es wird auf beiden Seiten gewechselt, für die Gäste ist es bereits der dritte Tausche: Chahed übernimmt für Tüting, während Holz durch Ledgerwood ersetzt wird.

Tooor für VfL Osnabrück, 1:1 durch Michael Hohnstedt
Oh, das ist bitter für die Gastgeber! Den anschließenden Freistoß nach dem vermeintlichen Handspiel bringt Álvarez von links hinein und in der Mitte steht Honhstedt vollkommen frei. Von der Fünfergrenze knallt der Einwechselspieler die Kugel hoch unter die Latte.

Tüting sucht Ornatelli mit einem weiten Ball auf den rechten Flügel und der Ex-Münsteraner flankt sofort. Das Luftduell im Sechzehner verliert Álvarez jedoch mit einem Offensivfoul.

Die Stimmung auf dem Spielfeld wird hitziger! Kauko wirkt nach einem eigenen Foul sichtlich angefressen und muss aufpassen, für sein Verhalten nicht verwarnt zu werden.

Liest Joe Enochs etwa mit? Menga geht vom Feld und für ihn kommt mit Álvarez ein Standardspezialist.

Auch Krämer vollzieht den ersten Wechsel und schickt Kaufmann anstelle von Bouziane aufs Feld.

Da muss er mehr draus machen! Ornatelli erobert das Leder in der gegnerischen Hälfte und spielt direkt zu Menga, der in die Spitze weiterleiten will. Sein Pass auf Savran wird aber abgefälscht und landet bei Hohnstedt, der aus ca. zehn Metern allerdings über den Kasten schießt.

Der erste Eindruck lässt sich so langsam bestätigen: Cottbus spielt tatsächlich defensiver als im ersten Durchgang und will die knappe Führung offenbar über die Zeit bringen. Na ob das nicht in die Hose geht...

Der VfL sucht direkt den Weg nach vorne, in der Cottbuser Hälfte geht es aber sofort zur Sache. Beide Seiten schenken sich nichts und werfen alles in die Zweikämpfe.

Gelb-Rote Karte für Sven Michel (Energie Cottbus)
Das ist eine sehr harte Entscheidung! Michel hilft auf der rechten Abwehrseite aus und im Zweikampf mit Dercho gehen beide Spieler recht robust zu Werke. Es ist ein Hauen und Stechen, der Cottbuser wirkt am Ende aber etwas frustriert und schubst seinen Gegenspieler leicht weg. Dafür kann man, muss man aber nicht zwingend eine Karte geben.

Die Osnabrücker wirken leicht verunsichert, währen Cottbus immer selbstbewusster auftritt. Da scheint der Führungstreffer durchaus seine Wirkung zu entfalten, spielerisch ist das Team von Stefan Krämer aber auch überlegen.

Tooor für Energie Cottbus, 1:0 durch Patrick Breitkreuz
Der Freistoß bringt zunächst nichts ein, das Leder wird aber noch einmal nach rechts rausgespielt. Dort hat Bouziane jede Menge Platz und flankt kraftvoll in den Sechzehner. Die VfL-Abwehr sieht da etwas unsortiert aus, am kurzen Pfosten setzt sich Breitkreuz schließlich in der Luft durch und köpft ins lange Eck ein.

Die Cottbuser spielen den Ball viel zu riskant vor dem eigenen Strafraum hin und her, die Pässe sind zu ungenau! Erst muss Szarka ein Zuspiel vor dem Seitenaus retten, anschließend gewinnt Savran kurzzeitig die Kugel. Doch er legt sie sich zu weit vor.

Nach nur einem Tag Amts- und 25 Minuten Spielzeit lässt sich schon einmal feststellen, dass Enochs seinem Team ein wenig defensive Stabilität eingepimpft hat. Der zweite Teil seines Versprechens - die verbesserte Offensive - fehlt allerdings noch.

Mittlerweile kann man von einer klaren Feldüberlegenheit des FCE sprechen, die Gastgeber wissen das bisher aber nicht wirklich auszunutzen. Der VfL hingegen lauert offenbar auf seine Chance.

Das ist symptomatisch: Die Lausitzer tragen den Ball eigentlich ganz gut vor den gegnerischen Sechzehner, als die Kugel aber hoch vor den Strafraum gespielt wird, haut Holz einfach daran vorbei und so gewinnen die Gäste das leder.

Die Hausherren haben zwar etwas mehr Ballbesitz als der Gegner, werden bis auf den Kopfball von Breitkreuz allerdings nicht allzu gefährlich. Dennoch sollte sich der VfL da nicht zu sehr in Sicherheit wiegen.

Bislang tut sich noch nicht allzu viel vor den beiden Toren, auch wenn die Mannschaften durchaus den Weg nach vorne suchen. Meist blockieren sie sich aber nur im Mittelfeld.

Da hat er aber etwas vor! Willers schießt vom Mittelkreis(!) aufs gegnerische Tor, befördert das Leder allerdings nur auf die Ränge.

Es geht los, der Ball rollt!

Osnabrücks Geschäftsführer Jürgen Wehlend bedankte sich gestern noch einmal beim ehemaligen Trainerteam, begründete die Entscheidung aber auch auf handelsübliche Art: "Wir haben Maik Walpurgis und seinem Team viel zu verdanken, er hat die Profimannschaft durch eine schwierige Phase des Vereins manövriert. Nach den letzten Ergebnissen sind wir jedoch der Überzeugung, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht, um aus der gegenwärtigen Lage herauszukommen."

In seinem Kernbereich will der neue VfL-Übungsleiter auch einiges verändern, blieb bei seinen Ausführungen - bei einem Tag Vorbereitung auch verständlich - recht vage: "Wir werden die Taktik vereinfachen um SIcherheit in die Abläufe zu bekommen. Eine gesunde Mischung aus Torsicherheit und Torgefahr. Wir wollen hinten sicher stehen, aber vorne nicht so weit weg vom Tor sein!"

Die Talfahrt zu Saisonbeginn war den Verantwortlichen des VfL offenbar zu viel und so wurde Trainer Maik Walpurig gestern offiziell entlassen, auch sein Assistent Ovid Hajou musste gehen. Dafür übernahm der bisherige Nachwuchstrainer Joe Enochs, der zudem auch noch Osnabrücks Rekordspieler ist, die erste Mannschaft. Unterstützt wird er von Daniel Thioune und Alexander Ukrow, die als Co-Trainer fungieren.

Der Zehnte empfängt den Tabellenletzten, für den VfL verlief der Saisonstart also alles andere als nach Plan. Die Niedersachsen begannen die Spielzeit mit einem 0:0 bei Erzgebirge Aue und trennten sich auch zuhause nur mit 1:1 von den Stuttgarter Kickers. Anschließend folgten zwei 0:1-Niederlagen in Aalen sowie gegen Rostock.