Frauen EM 2009 Finnland » Gruppe B » Liveticker: Deutschland - Island 1:0

Spielfazit: Deutschland beendet mit einem hart erkämpften 1:0-Sieg gegen Island, das sich taktisch und kämpferisch hervorragend präsentierte, die Vorrunde mit 3 Siegen und zieht als Gruppensieger ins Viertelfinale ein. Der vermeintlich leichteste Gegner entpuppte sich als harte Nuss, eine gute Viertelstunde nach der Pause reichte aus, um das Abwehrbollwerk zu knacken. Nun freuen wir uns aufs Viertelfinale am Freitag um 17.30h, das ihr natürlich live auf weltfussball.de verfolgen könnt. Tschüss aus Tampere und noch viel Spaß mit den Live-Tickern der Bundesliga!

Gerade einmal 3 Torschüsse hatte die Isländerinnen, aber alle drei waren sehr gefährlich und hätten mit etwas mehr Glück auch im Netz landen können.

Okoyino da Mbabi kommt nach einem Freistoß frei zum Kopfball, kann den Ball aber nicht auf den Kasten bringen, so dass auch diese Chance nichts einbringt.

Das ist heute für Deutschland ein schwerer Gang gegen die gut kämpfenden Isländerinnen. Und beide Mannschaften geben bis Ende Gas, wollen hier den Ausgleich bzw. die endgültige Entscheidung.

Knapp 10 Minuten noch, es folgt die 10. Ecke für Deutschland.

Und auch die Anhänger der Isländer hoffen noch auf die Sensation und feuern ihr Team lautstark an. Jetzt gibt's Ecke für die Nordeuropäerinnen.

Jetzt müssen die Deutschen schon froh sein, gegen den Fußballzwerg überhaupt zu führen. Nur zum Vergleich: In Island gibt es gerade einmal etwas mehr Spielerinnen (6.000) als in Deutschland Vereine (5.000)!

Unsicherheit bei der isländischen Torhüterin, der ein relativ harmloser Schuss noch aus den Händen gleitet. Zu ihrem Glück gibt es nur Ecke für Deutschland...

Anachtsamkeit in der deutschen Abwehr und plötzlich stehen 2 Isländerinnen frei vor Angerer, die aber aufgepasst hat und die Situation klären kann. Auch wenn Island in der Offensive bisher so gut wie gar nichts gezeigt hat - noch so ein Bock, und es könnte 1:1 stehen.

Leider geht es doch nicht mehr bei Inka Grings, die jetzt mit einem dicken Verband auf der Bank Platz nehmen muss. Jetzt muss die medizinische Abteilung zusehen, dass die Stürmerin zum Viertelfinale wieder fit wird.

Bei der deutschen Mannschaft ist jetzt eindeutig mehr Schwung im Spiel, die Einwechslung von Grings hat direkt Wirkung gezeigt.

Die eingewechselte Duisburgerin bricht den Bann!! Erst trifft Grings nur den Innenpfosten, dann erobert Bajramaj auf links den Ball, bringt diesen halbhoch in den Fünfmeterraum und Grings stochert den Ball vor der Torhüterin in den Kasten.

Und in der Tat, Fuss (stark gelb gefährdet) und Prinz (heute schwach, soll vielleicht auch geschont werden) gehen raus, dafür sollen Stegemann und Grings für die nötigen Impulse im deutschen Spiel sorgen.

Halbzeitfazit: Ein torloses Unentschieden ist so gar nicht das Ergebnis, dass sich die Deutschen zur Halbzeit gewünscht hätten. Doch die Isländerinnen stehen hinten gut und konnten die Partie zunehmend ausgeglichen gestalten. Deutschland präsentiert sich ungewohnt einfalls- und harmlos, bisher konnten sich die Spielerinnen aus der zweiten Reihe noch nicht aufdrängen. Mal schauen, ob Silvia Neid in der Halbzeit durch Wechsel auf die dürftige Darbietung reagiert.

Dann doch noch einmal eine gute Aktion der Deutschen: Krahn setzt sich auf links durch, zieht in den Strafraum und sucht Anja Mittag, die den Ball aber nicht über die Linie drücken kann.

Ganz schwach: Der Ball wird viel zu weit auf Prinz abgelegt, die zu allem Überfluss auch noch wegrutscht und den Ball in die Mauer drischt.

Die Deutschen kommen gar nicht in den isländischen Strafraum, so kompakt stehen die da hinter drin. Jede Deutsche wird von 2 oder 3 Isländerinnen attackiert, nur aus der Distanz geht von den Deutschen im Moment ein wenig Gefahr aus.

Für die Nordeuropäerinnen ist das 0:0 nach rund 35 Minuten auf jeden Fall ein Erfolg. Zu unterschätzen sind sie aber auch nicht, schließlich haben sie in diesem Jahr bereits einige respektable Ergebnisse, u.a. gegen Norwegen und die USA, erzielt - und auch im ersten Spiel gegen Frankreich gingen sie ja in Führung.

Das ist schon ziemlich einfallslos, wie Annike Krahn den Ball aus knapp 30 Metern weit über den Kasten befördert...

Bringt aber nichts, Angerer faustet den Ball aus der Gefahrenzone.

Die beiden Viererketten von Island stehen wie eine Wand, doch die Deutschen finden kaum ein Mittel, um diese zu knacken.

So, erster Eckball für Deutschland. Vielleicht wird's nun mal wieder gefährlich.

Der Druck der Deutschen nimmt zu, noch springt aber nichts Zählbares gegen den 19. der FIFA-Weltrangliste raus.

Obwohl es für die Nordeuropäerinnen um nichts mehr geht, geben ihre Fans hier in Tampere noch einmal richtig Gas und feuern ihre Mannschaft lautstark an.

Auf der Torhüterposition hat Silvia Neid also keinen Wechsel vorgenommen, ansonsten erhalten einige Spielerinnen aus der zweiten Reihe heute eine Chance.

Der Ball rollt in Tampere!

Jetzt darf sich die Reserve zeigen

Eigentlich ist ja schon alles klar. Deutschland hat sich vorzeitig fürs Viertelfinale qualifiziert und Island kann bei einem eigenen Sieg mit Glück noch auf die Qualifikation als eine der besseren Gruppendritten hoffen. Nach dem 0:1 gegen Norwegen und dem 1:3 gegen Frankreich ist aber auch das nur noch der letzte kleine Strohhalm, an den sich die Skandinavierinnen noch klammern können.

Klar ist aus deutscher Sicht, dass im letzten Gruppenspiel einige Stammkräfte nicht zum Einsatz kommen werden. Neben den wegen einer möglichen Gelbsperre gefährdeten Bresonik und Kulig, scheinen auch einige Spielerinnen geschont zu werden und die zweite Reihe bekommt eine Chance. Die Ankündigung von Silvia Neid zu rotieren, rief in der Öffentlichkeit aber gespaltene Meinungen hervor. Auf der einen Seite führen die Experten das Beispiel der niederländischen Nationalmannschaft bei der Männer-EM letztes Jahr an, die sich durch Routieren für die K.O.-Runde aus dem Rhythmus gebracht haben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Beispiele, die schon das Gegenteil bewiesen haben. So bleibt also nicht die Frage, wer jetzt spielt, sondern die Erkenntnis, dass egal wer spielt, man alles geben muss, um den Titel zu holen. Und wenn sich dafür dann auch die Reserve in Form bringt, muss man zumindest das nächste Spiel abwarten, bevor man die Maßnahme kritisiert.

Schauen wir also, ob es auch im letzten Spiel noch eine schöne Partie wird. Island muss alles riskieren und bei Deutschland haben zumindest die Reservistinnen jetzt die Gelegenheit sich aufzudrängen.