14.07.2025 14:49 Uhr

Matthäus sieht "ein großes Problem" im DFB-Team

Lothar Matthäus hat sich zur Lage im DFB-Team geäußert
Lothar Matthäus hat sich zur Lage im DFB-Team geäußert

Wie schlecht steht es wirklich um den deutschen Fußball? Während Matthias Sammer jüngst zur Generalkritik ansetzte, sieht Lothar Matthäus die Lage ein wenig anders, wie er an der Herren-Nationalmannschaft festmachte.

Geht es nach Matthias Sammer, dann ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nur noch "ein Maschinchen", so urteilte Sammer am Montag im "kicker". "Wir Deutschen sind, wie man an unserer Fußballgeschichte sieht, immer mannschaftlich geschlossen, robust und kompakt aufgetreten. Wir hatten Einzelspieler, die Genies waren; aber als Mannschaft waren wir eine Maschine", sagte Sammer. Das sei nun nicht mehr so

Bei "Sky" widersprach nun Lothar Matthäus der Sammer-Analyse in Teilen. "Was die Gesamtsituation des deutschen Fußballs betrifft, sehe ich es ein bisschen anders als Matthias Sammer mit seiner Kritik. Wir sind nicht so gut, wie wir es uns vielleicht ab und zu einreden", schrieb dieser in seiner Kolumne beim Pay-TV-Sender und fügte an: "Natürlich fehlt etwas, da hat Matthias recht, aber wir sind nicht weit von der Spitze entfernt, auch wenn die Nations League wieder in die Hose gegangen ist."

Das DFB-Team habe vor allem "ein großes Problem - und das ist die Chancenverwertung", monierte der Rekordnationalspieler. "Wir haben viele Spiele dominiert, aber unsere Tormöglichkeiten nicht genutzt und dadurch waren die Ergebnisse schlecht." Das sei "unser Manko" gewesen: "Ansonsten kann man der Männer-Nationalmannschaft nichts vorwerfen."

Sammer hatte zudem kritisiert, dass die Analyse nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM "übertrieben positiv" ausgefallen sei. Hier stimmte Matthäus zu.

Matthäus fordert: Kritik auch mal nach außen tragen

"Was die Aufarbeitung betrifft, kann die interne Kritik ruhig auch mal nach außen getragen werden. Julian Nagelsmann oder auch Rudi Völler können nicht nur alles schönreden, sondern man muss auch feststellen, dass es an der Ruhe beim Abschluss und an Erfahrung fehlt", erklärte der 64-Jährige.

Durch mangelnde Erfahrung auf einigen Positionen sei das DFB-Team zwar kein Topfavorit auf den WM-Sieg. "Das heißt für mich aber nicht, dass wir keinen Titel gewinnen können", betonte Matthäus.